In den vorangegangen Beträgen habe ich beschrieben, wie Sie WordPress mit einem Shared Hosting-Produkt wie zum Beispiel einem WebHosting-, WebServer- oder einem speziellen BlogHosting-Produkt nutzen können. Diese Produkte sind allgemein auch von wenig erfahrenen Anwendern sehr einfach zu verwalten. Etwas komplizierter wird es, wenn Sie WordPress auf einem selbstadministrierten System, wie zum Beispiel einem virtuellen Server oder einem Root Server installieren wollen. Im Folgenden möchte ich daher eine kleine Anleitung geben, was Sie in diesem Fall unbedingt beachten sollten. Dabei setze ich voraus, dass auf Ihrem Serverprodukt die Administrations-Software Plesk installiert ist.

1. Die Einrichtung einer Domain

Wenn Sie eine WordPress-Webpräsenz einrichten wollen, möchten Sie bestimmt, dass diese Seite über einen speziellen Domainnamen erreichbar ist. Die Voraussetzung dafür ist, dass Sie bereits eine Domain registriert haben und diese Ihrem Server-Produkt konnektiert ist. Sofern das noch nicht geschehen ist, sollten Sie dies jetzt tun. Die wichtigsten Hinweise dazu finden Sie in meinem Artikel: Tipps zur Domain-Konnektierung auf einem (virtuellen) Server

2. Neue Datenbank für WordPress über das Control Panel anlegen

Sobald die Domain eingerichtet ist, loggen Sie bitte wieder in die Administrations-Software Plesk ein. Wählen Sie unter dem Menüpunkt Domains nun diejenige Domain aus, unter der Sie Ihre WordPress-Seite betreiben wollen und klicken Sie dann auf „Im Control Panel öffnen“.

Domainübersicht_in_Plesk

Wenn Sie WordPress-Seite auf einer eigenen Subdomain installieren möchten, so können Sie die entsprechende Subdomain an dieser Stelle einfach erstellen. Klicken Sie dazu auf Neue Subdomain hinzufügen.

Idealerweise sollten Sie für jede WordPress-Anwendung eine eigene Datenbank anlegen. Unabhängig davon, ob Sie WordPress auf Ihrer Hauptdomain oder einer Subdomain betreiben wollen, erfolgt die Datenbankeinrichtung über die Hauptdomain. Öffnen Sie dafür bitte den Menüpunkt Datenbanken.

Menü_Datenbanken

Nun erhalten Sie eine Übersicht aller Datenbanken, die unter Ihrer Domain eingerichtet wurden. Standardmäßig wird von Plesk automatisch eine Datenbank erstellt. Wenn Sie sicher sind, dass sie nicht von einer anderen Anwendung genutzt wird, können Sie diese natürlich für Ihre WordPress-Installation nutzen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie jedoch eine neue Datenbank anlegen. Klicken Sie dazu bitte auf Neue Datenbank hinzufügen.

Neue_Datenbank_erstellen

Geben Sie einen Datenbank-Namen ein (in unserem Beispiel: DB_WordPress). Legen Sie einen Datenbank-Benutzernamen (in unserem Beispiel: Nutzer_WordPress) sowie das dazugehörige Passwort (in unserem Beispiel: PW_WordPress!2015) fest.

3. Download der aktuellen WordPress-Version

Laden Sie nun die aktuelle Version von WordPress herunter. Sie finden diese zum Beispiel unter: http://wpde.org/download/. Entpacken Sie die ZIP-Datei auf Ihrem PC. Um WordPress installieren zu können, müssen Sie die WordPress-Dateien in das gewünschte Verzeichnis auf Ihrem (virtuellen) Server uploaden. Dafür benötigen Sie einen FTP-Account.

4. Richten Sie einen FTP-Account ein

Standardmäßig erstellt WordPress für jedes Abonnement automatisch einen FTP-Account, der der entsprechenden Domain zugeordnet ist. Zunächst sollten Sie diesen FTP-Account konfigurieren bzw. einen eigenen neuen FTP-Account zum WordPress-Verzeichnis auf Ihrem Server erstellen. Öffnen Sie dazu bitte den Menüpunkt FTP-Zugänge. (Eventuell müssen Sie dieses Menü vorher noch ausklappen – klicken Sie dazu unterhalb Ihrer Domain auf den Punkt Mehr anzeigen). In unserem Beispiel habe ich den einen FTP-Account mit der bezeichnung: ftp_wordpress erstellt. Als FTP-Client verwende ich das kostenlose Open-Source-FTP-Programm Filezilla.

Im nächsten Schritt müssen Sie in FileZilla den Zugang zu Ihrem Serverprodukt einrichten. Klicken Sie dazu bitte unter Datei auf den Menüpunkt Servermanager.

FileZilla-Konfiguration

Tragen Sie im folgenden Konfigurationsmenü die IP-Adresse Ihres Servers ein. Als Port verwenden Sie bitte den Standard-Port 21. Wählen Sie das FTP – File-Transfer-Protokoll. Eine spezielle Verschlüsselung ist in diesem Fall nicht erforderlich. Tragen Sie Benutzernamen und Passwort ein, bestätigen Sie Ihre Eingaben und klicken Sie dann auf Verbinden.

Navigieren Sie nun zum Unterverzeichnis derjenigen Domain, unter der Sie WordPress einrichten möchten. In meinem Beispiel ist es das Verzeichnis: wordpress.xxx-xxx.com.

(Die Pfadangabe kann sich je nach verwendeter Plesk-Version unterscheiden – ich benutze Plesk 12) Öffnen Sie nun das Verzeichnis.

Platzhalterseite von Plesk

Plesk legt für jede neue eingerichtete Domain automatisch eine Platzhalterseite an. Deshalb müssen Sie die entsprechenden Dateien (ab CSS abwärts) komplett löschen, bevor Sie WordPress installieren können.

WordPress_Systemdaten

Sind die alter Dateien und Verzeichnisse gelöscht, laden Sie die extrahierten WordPress-Dateien bitte in das geöffnete Verzeichnis hoch.

5. WordPress aktivieren

Solald Sie Daten-Upload auf Ihren Virtual Server bzw. Root Server abgeschlossen haben, können Sie über Ihren Browser die URL aufrufen, unter der Sie Ihre WordPress-Dateien abgelegt haben. Daraufhin erhalten Sie das folgende WordPress-Eröffnungsfenster.

WordPress-Eröffnungsfenster

Klicken Sie auf Los geht`s

WordPress_Anmeldeinformationen

Tragen Sie hier die erforderlichen Angaben zu der von Ihnen angelegten Datenbank ein, damit WordPress diese verwenden kann.

Willkommen_WordPress

Im nächsten Schritt können Sie direkt einen Seitentitel für Ihre WordPress-Präsenz definieren. Legen Sie einen Benutzernamen und ein Passwort fest. Außerdem können Sie bestimmen, ob Ihre WordPress-Seite von Suchmaschinen indexiert werden soll oder nicht (standardmäßig ist die Indexierung vorausgewählt).

Starten Sie nun die WordPress-Installation (sie dauert nur wenige Sekunden).
Sobald WordPress erfolgreich installiert ist, erhalten Sie eine Bestätigung an die von Ihnen angegebene E-Mail-Adresse.

Das war’s!

Alles Weitere können Sie nun bequem über das Dashboard von WordPress vornehmen.

Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass die beschriebene Installation auf einem Virtual Server mit dem Betriebssystem Ubuntu 12 inkl. Plesk erfolgte. Unter Umständen kann es beim Einsatz anderer Betriebssysteme – vor allem, wenn es sich um ältere Versionen handelt – zu Problemen kommen. Sollte dies der Fall sein, wenden Sie sich bitte an unseren Support.

Übersicht der Serie

Teil 1: Die manuelle WordPress-Installation
Teil 2: Die WordPress-Schnellinstallation mit APS
Teil 3: Bloghosting-Produkte mit vorinstalliertem WordPress
Teil 4: Manuelle WordPress-Installation auf einem (virtuellen) Server mit Plesk
Teil 5: WordPress-Installation über Plesk
Teil 6: Lokale WordPress-Installation auf dem eigenen PC mit XAMPP

Wolf-Dieter Fiege

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