Lange Zeit hat Google die Welt des Online-Advertisings dominiert. Aber mittlerweile ist Facebook Ads mit seinen weltweit insgesamt über 1,5 Milliarden Usern ein Konkurrent auf Augenhöhe. Wer Online-Werbung schalten möchte, steht immer öfter vor der Frage: Google AdWords oder Facebook Ads? Wir stellen Ihnen die Unterschiede der beiden Werbenetzwerke sowie die Vor- und Nachteile vor.

Google Adwords vs. Facebook Ads – Welches Werbenetzwerk eignet sich für Ihre Kampagne besser?

Google zeichnet sich durch seinen enormen Marktanteil von über 94 Prozent in Deutschland im Suchmaschinenbereich aus. Zudem werden Google Ads auf weiteren zigtausenden von Websites verbreitet. Weiterer Pluspunkt: Wer Google nutzt, der sucht etwas und möchte mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch etwas kaufen.

Neben der ebenso enorm hohen Reichweite, der größten weltweit, bietet Facebook ein entscheidendes Kriterium, das keine Suchmaschine bietet: eine äußerst detaillierte Kenntnis der User. Neben einem Einblick in die Interessen, verfügt Facebook über das Wissen, mit welchen anderen Usern Mitglieder interagieren, ob sie in einer Beziehung sind und noch viele andere Informationen. So können die User ganz spezifisch angesprochen werden.

Unterschiedliche Zielsetzung

Grundsätzlich unterscheiden sich Google und Facebook in ihren Funktionalitäten. Während Google eine Suchmaschine ist, mit dem Zweck, gezielt Informationen zu finden, ist Facebook ein soziales Netzwerk, das in erster Linie Freunde verbinden möchte und über deren Aktivitäten auf dem Laufenden hält. Das heißt, dass bei Google die Suche nach einem Keyword die Ausspielung der Werbung beeinflusst. Bei Facebook ist es anders: Hier werden die vorher vom User bestimmten Interessen als Kriterium genommen, um entsprechende Werbung bereitzustellen.

Wünsche bedienen oder sanft stören?

Bei Google wird der Nutzer in dem Augenblick mit einer entsprechenden Anzeige bedient, in dem er nach diesem Produkt im besten Falle auch gesucht hat. Ganz anders ist es bei Facebook: Hier unterbricht die Anzeige die eigentliche Aktivität des Socialisings. Ist sie allerdings durch die detaillierten Daten entsprechend gut ausgesteuert, stört die „kleine Werbepause“ nicht unbedingt und kann durchaus erfolgreich sein. Wer seine Zielgruppe gut kennt, ist deshalb bei Facebook womöglich besser aufgehoben als bei Google, denn das Targeting ist einmalig.

Facebook-Anzeigen sind schöner

Weiterhin punktet Facebook auf jeden Fall bei der Anzeigengestaltung. Denn im Gegensatz zu Google Adwords können die Anzeigen bei Facebook mit Fotos oder Videos ausgestattet werden. Wobei im Google Display Netzwerk in Kooperation mit GMX und AOL auch statische oder animierte Werbebannern oder sogar Videos angezeigt werden.

Google Adwords vs. Facebook Ads – Die Kosten

Beide Portale rechnen über PPC (Pay Per Click) und CPM (Cost-per-Mille) ab. Bei PPC entstehen Kosten für das Unternehmen, wenn jemand auf die Anzeige klickt. Beim CPM-Modell entstehen die Kosten, wenn die Anzeige ausgeliefert und die Seite aufgerufen wird. Erstere Methode lohnt sich, wenn die Zielgruppe auf eine Website oder App geleitet werden soll. CPM steigert die Markenbekanntschaft. Google hat zudem einen Algorithmus entwickelt, der je nach Nachfrage die Kosten des einzelnen Klicks bestimmt. Bei beiden Plattformen können Maximal-Budgets angegeben werden.

Um Kosten zu sparen ist das Ziel, die Streuverluste möglichst gering zu halten. Denn, wenn jeder Klick bezahlt wird, sollten die Zielpersonen wirklich Interesse am Produkt haben. Hier liegt Facebook klar im Vorteil, da die Datenbasis des Social Networks eine dezidierte Bestimmung der Zielgruppe zulässt.

Zudem kosten Adwords um ein Vielfaches mehr. Waren Klicks früher auch hier für ein paar Cents zu bekommen, liegen die Kosten bei den so genannten “Buyer Keywords” (Keywords, die von Kunden eingegeben werden) häufig bei mehreren Euros. Bei Facebook sind einfache Klicks noch für kleine Beträge zu bekommen. Bei auf Conversion optimierten Anzeigen ist es etwas mehr, aber noch immer weit unter den Google Preisen. Der Preisunterschied resultiert aus der schon erwähnten unterschiedlichen Zielsetzung der beiden Plattformen: Wer auf Google geht, kauft – manchmal auch sehr teure Produkte. Auf Facebook ist die Conversion zu Kunden wesentlich schwerer. Deshalb kosten die Anzeigen auch weniger.

Google Adwords vs. Facebook Ads – Vor und Nachteile

Sehen wir uns erst einmal die größten Vor- und Nachteile der beiden Plattformen an:

Google Adwords

Google Adwords Pros:

  • Hervorragendes Mess-Tool, mit dem man die Kampagne leicht verfolgen kann
  • Großes Kauf-Potenzial beim User: Sie erreichen ihn, wenn er auch kaufen möchte
  • Vollständige Kontrolle über das Tagesbudget und maximale Kosten pro Klick
  • Targeting-Optionen: Regionen, Tageszeit, Tag und bestimmte Websites (bei Verwendung von Display-Netzwerk)
  • Verschiedene Möglichkeiten der Werbung, einschließlich Display-Netzwerk, Such-Netzwerk und Remarketing
  • Nutzt Retargeting für diejenigen, die bereits ein Interesse hatten und daher eher in Umsatz zu konvertieren sind

Google Adwords Kontras:

  • Wer sich mit den Einstellungen und der Verwaltung nicht gut auskennt, für den kann Google Adwords richtig teuer werden.
  • Der Aufbau und das Management der Ads kann sehr zeitaufwendig sein.
  • Begrenzter Platz in der Anzeige (drei Zeilen Text)
  • Wenn Sie keine anderen Formen der Google-Werbung, wie Google Shopping und YouTube Werbung verwenden, können Sie keine Bilder oder Videos nutzen.
  • Je nach Ihrer Branche können die Kosten pro Klick (CPC) erheblich sein, von ein paar Euro bis zu dreistelligen Beträgen.

Facebook Ads

Facebook Ads Pros:

  • Kampagnen sind leicht zu verfolgen
  • Vollständige Kontrolle über das Tagesbudget und maximalen CPC
  • Erweiterte Targeting-Optionen, einschließlich, Städten, Regionen, Alter, Vorlieben/Interessen, Einkommensklasse und andere Demographie-Daten
  • Einfacher einzurichten als Google AdWords
  • Sie können Bilder und Videos nutzen, was hilft, Produkte und Dienstleistungen besser zu verkaufen.
  • CPC ist relativ billig, abhängig von der Branche (im zweistelligen Cent-Betrag)
  • Anzeigen können für „Likes”, Website-Klicks, Conversions etc. optimiert werden
  • Mit Hilfe von „Lookalike Audiences” können Sie Zielgruppen erstellen, die Ihrem Käuferprofil entsprechen.

Facebook Ads Kontras:

  • Auch hier muss die Einstellung stimmen, aber mögliche Verluste sind nicht so hoch, wie bei Google.
  • Je nach Zielgruppe kann die Mehrheit des großen potentiellen Publikums irrelevant sein.
  • Es gibt keine Möglichkeit, Ihre Anzeigen zu bestimmten Zeiten im Laufe des Tages oder an bestimmten Tagen der Woche zu schalten
  • Reduzierte potenzielle Conversion-Rate, dadurch, dass die Personen eventuell zu früh im Kaufzyklus angesprochen werden.
  • Das Hauptargument gegen Facebook Werbung ist, dass sie nicht für B2B-Unternehmen zu empfehlen ist.

Google Adwords vs. Facebook Ads – Fazit: Ist ein direkter Vergleich überhaupt möglich?

Um es einfach zu sagen: nein. Denn es kommt darauf an, welches Werbenetzwerk sich besser für das Kampagnenziel und die Zielgruppe eignet. Ratschläge können im Vorhinein nur schwer gegeben werden. Hier greift das Sprichwort: „Probieren geht über Studieren!“

So sollten Sie beide Werbenetzwerke für Ihre Kampagnen einsetzen. Auch wenn Klicks bei Facebook um einiges günstiger sind, sind sie doch umso schwerer zu konvertieren. Bei einem hohen Customer Lifetime Value sind auch die höheren Kosten von Google kein Problem. Unternehmen mit einem niedrigeren CLV könnten hingegen schon mal Probleme bekommen, auf Dauer die hohen Kosten pro Klick zu stemmen.

Unser Vorschlag: Fangen Sie mit dem günstigeren Facebook Traffic an, um dann, wenn Sie entsprechende Einnahmen generiert haben, auf AdWords ihre Kampagne weiter auszubauen.

Quellen:


Sie haben Anregungen oder Fragen zum Thema Google Adwords vs. Facebook Ads? Schicken Sie uns einen Kommentar. Wir freuen uns auf Ihr Feedback.

Jana Behr

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