Was ist und wie funktioniert Google Shopping?

60 Prozent der potenziellen Käufer:innen beginnen ihre Produktsuche auf Google. Dabei steht „Google Shopping“ selbst für eine Reihe von Tools und Programmen, die darauf ausgerichtet sind, Onlineshops dabei zu unterstützen, ihre Zielgruppe zu erreichen. Doch wie funktioniert Google Shopping genau? Dieser Leitfaden zielt darauf ab, auf verständliche Weise zu erläutern, welche Programme und Chancen Google für Unternehmen bereithält.

Was ist Google Shopping? Google Shopping bezeichnet zwei Dinge: zum einen Vergleichs-Shopping-Netzwerk von Google als auch die dazugehörige Werbeplattform. Der identische Begriff für beide Bereiche mag zunächst verwirrend sein, doch im Grunde ist es ein ineinandergreifendes System. Das Herzstück bildet die Vergleichs-Shopping-Engine (Comparison Shopping Engine, CSE) von Google, eine zentrale Drehscheibe für effiziente Produktvergleiche und fundierte Kaufentscheidungen.

Abbildung1: Google-Shopping

Screenshot: Google Shoppin

Auf der Vergleichsplattform können Käufer:innen jedes Produkt suchen und Preise sowie Modelle mehrerer Verkäufer:innen vergleichen. Von einem Produkt-Listing werden die Käufer:innen zur Website des Händlers weitergeleitet. Oder, falls das Produkt für „Buy with Google“ geeignet ist, können sie den gesamten Kauf direkt über Google abschließen. Diese Funktion ermöglicht es Käufer:innen, den gesamten Kaufprozess abzuwickeln, ohne Google Shopping verlassen zu müssen.

Im Wesentlichen funktioniert dieser Teil von Google Shopping als Produktsuche, ausgestattet mit zahlreichen Tools und Funktionen, die den Kauf erleichtern.

Abbildung 2 - Google Shopping Produktsuche

Google Shopping Produktsuche

Google Shopping: die Werbeplattform

Die andere Seite von Google Shopping ist die Werbeplattform der Suchmaschine. Shopping-Anzeigen zeigen Produktinformationen wie Bilder, Sternbewertungen, Promotionen, lokale Verfügbarkeit und mehr, die Kund:innen auf Google-Domains präsentiert werden. Diese Anzeigen erscheinen bei relevanten Suchanfragen auf Google, ebenso wie auf relevanten Seiten von Partner-Websites und Google-Seiten wie YouTube und Gmail.

Google Shopping-Anzeigen nutzen ein Cost-per-Click (CPC)-Modell, bekannt auch als Pay-per-Click, was es zu einer erschwinglichen Methode macht, Traffic für den eigenen Store zu generieren. Da Sie selbst entscheiden, wie viel Sie zahlen, wenn ein/e Käufer:in auf die Anzeige klickt, lässt sich die Werbestrategie optimieren, um die Kosten niedrig zu halten und gleichzeitig den Verkauf anzukurbeln. Die Werbeplattform bietet zudem umfassende Kontrolle darüber, wann und wo die Anzeigen erscheinen. Vor dem Hintergrund, dass der Aufbau von organischem Traffic viel Zeit, Mühe und auch ein bisschen Glück erfordert, bietet Google Shopping einen direkten Weg, um relevante Kund:innen zu erreichen.So richten Sie Google Shopping ein

Um Google Shopping nutzen zu können, müssen zwei Schritte erfolgen.

Anmeldung für ein Merchant Center-Konto: Dies ist der grundlegende Schritt. Das Merchant Center ist das Kernstück von Google Shopping, wo Sie Ihre Produkte hinzufügen, verwalten, Werkzeuge und Programme einrichten sowie Ihre Produktverkäufe verfolgen können. Die Anmeldung im Merchant Center ist unkompliziert – es müssen lediglich einige grundlegende Informationen über das Unternehmen eingegeben werden.

Produkte hinzufügen und verwalten: Nach der Einrichtung des Merchant Center-Kontos müssen Sie Ihre Produkte hinzufügen. Dies umfasst das Hochladen von Produktinformationen, Bildern und Preisen. Sie haben auch die Möglichkeit, mehrere Tools und Programme zu nutzen, um Ihre Produkte zu bewerben und deren Leistung zu analysieren.

Nach der Erstellung des Kontos muss die eigene Website verifiziert werden. Dies kann auf zwei Arten erfolgen: entweder über ein bereits installiertes Google-Produkt auf der Website (wie Search Console oder Analytics) oder durch das Hinzufügen eines spezifischen Tags zum Code der Website. Dies ermöglicht Google, sicherzustellen, dass der Store der/m Benutzer:in gehört. Nach der Verifizierung der Website stehen alle Funktionen des Merchant Centers zur Verfügung.

Was kostet es, auf Google Shopping zu verkaufen?

Als Reaktion auf COVID-19 kündigte Google am 21. April 2020 an, dass qualifizierte Händler ihre Produkte auf Google Shopping kostenlos listen können. Die kostenlosen Produkteinträge bei Google sind im Grunde genommen eine kostenlose Werbung, die Käufer:innen auf die eigene Website leitet, um zu kaufen.

Die tatsächlichen Kosten für Google Shopping zu kalkulieren, wenn Sie Ads schalten, gestaltet sich in der Praxis oft als komplex. Sie hängen von Faktoren wie der Höhe der Gebote und der Beliebtheit der genutzten Keywords ab. Ein wesentlicher Indikator für die Ausgaben sind die Kosten pro Verkauf, die im Durchschnitt etwa 11 Prozent des Produktpreises betragen. Bei einem Produktwert von 100 EUR könnte man also von Kosten um die 11 EUR ausgehen, wobei Abweichungen natürlich möglich sind.

Zu den Hauptkosten kommen Nebenkosten hinzu, die Sie auch bei kostenloser Einstellung Ihrer Produkte kalkulieren müssen. Dazu zählt der Arbeitsaufwand für die Erstellung und Aktualisierung der Produktdaten für Google. Auch wenn Sie externe Hilfe für die Auswahl und Optimierung von Keywords hinzuziehen, entstehen zusätzliche Kosten. Diese Ausgaben lohnen sich jedoch oft, denn eine gut ausgerichtete Kampagne und eine kluge Keyword-Strategie tragen maßgeblich zum Erfolg und zur Effizienzsteigerung bei.

Wie Sie Produkte zu Google Shopping hochladen

Um Produkte auf Google Shopping zu listen, beginnen Sie mit der Optimierung Ihrer Produktdaten und -fotos gemäß Googles Bildrichtlinien. Das Ziel ist es, hochwertige Produktbilder zu erstellen, die von Google akzeptiert werden. Anschließend müssen Sie eine umfangreiche Menge an Daten sammeln, um eine effektive Daten-Tabelle an Google zu übermitteln. Dies erfordert grundlegende Produktdaten wie eindeutige Kennungen, Titel, Beschreibung, Links und Bilder. Neben der Beschreibung müssen auch die Verfügbarkeit, Preise, Produktkategorie und spezifische Identifikatoren des Produkts angegeben werden. Alle diese Informationen bilden die Grundlage für Google-Anzeigen und Listen.

Zu den wichtigen Aspekten gehören:

  • Grundlegende Produktdaten: Dazu gehören die ID, der Titel, eine detaillierte Beschreibung, Links zu Produktseiten und Bilder des Produkts. Beachten Sie dabei die Maximalanzahl an Zeichen und die Anforderungen an die Bildqualität.
  • Preis und Verfügbarkeit: Geben Sie klare Angaben zur Verfügbarkeit und zum Preis des Produkts, einschließlich spezieller Verkaufspreise und geltender Zeiträume.
  • Produktkategorie und -identifikatoren: Wählen Sie die passende Google-Produktkategorie und fügen Sie eindeutige Produktidentifikatoren hinzu, um Ihre Produkte genau zu klassifizieren und Suchanfragen zuzuordnen.
  • Detaillierte Produktbeschreibung: Neben der allgemeinen Beschreibung sind spezifische Merkmale wie Zustand, Farbe, Größe und Material zu berücksichtigen. Dies hilft bei der genauen Darstellung des Produkts in Suchergebnissen und Anzeigen.
  • Ziele und Versandinformationen: Definieren Sie, wo Ihre Produkte erscheinen sollen und geben Sie genaue Versandinformationen an.

Beachten Sie, dass die korrekte und vollständige Eingabe dieser Informationen Zeit in Anspruch nimmt, aber entscheidend für die Sichtbarkeit und Attraktivität Ihrer Produkte auf Google Shopping ist.

Was ist neu bei Merchant Center Next?

Google hat mit der Einführung des Merchant Center Next, präsentiert auf der Google Marketing Live 2023, einen bedeutenden Fortschritt angekündigt. Diese verbesserte Version soll durch zahlreiche neue Funktionen die Produktverwaltung für Händler erheblich erleichtern.

Die Hauptinnovation des Merchant Center Next ist seine fortschrittliche Automatisierung. Das System ist nun in der Lage, Produktdaten wie Preise, Bilder und Beschreibungen automatisch von der Website des Händlers zu extrahieren, anstatt dass diese manuell in Produktfeeds eingepflegt werden müssen. Dieser Automatisierungsprozess wird durch Googles neueste KI- und Crawling-Technologien unterstützt, die es ermöglichen, eventuelle Lücken in den Feeds intelligent auszufüllen. Händler haben jedoch weiterhin die Kontrolle und können die automatisierten Produkteinträge nach Belieben anpassen oder die Funktion deaktivieren.

Trotz der Vereinfachung verspricht Google, dass die bewährten Funktionen für größere Händler beibehalten werden. Die Einführung der neuen Version wurde sorgfältig geplant, um sicherzustellen, dass die Nutzer eine qualitativ gleichwertige Erfahrung erhalten. Die Benutzeroberfläche wurde ebenfalls überarbeitet, um eine klarere und direkt zugängliche Darstellung von Berichten und Überblicken zu ermöglichen. Die neue Benutzeroberfläche bietet eine verbesserte Übersicht und spezialisierte Tabs für unterschiedliche Bereiche wie Wettbewerbsfähigkeit, Preisgestaltung und mehr. Für Händler mit sowohl Online- als auch physischen Geschäften ermöglicht Merchant Center Next eine einheitliche Sicht auf alle Produkte.

Die vollständige Implementierung von Merchant Center Next ist für 2024 geplant. Händler werden schrittweise auf die neue Version umgestellt, wobei einige bereits frühen Zugang erhalten haben.

Was ist Google Shopping – Fazit

Jetzt, da Sie wissen, wie Sie Produkte auf Google Shopping listen können, ist der perfekte Moment gekommen, um zu starten und Ihre Artikel vor Millionen potenzieller Kunden zu präsentieren. Die Einführung des Merchant Center Next markiert eine neue Ära der vereinfachten, automatisierten Produktverwaltung. Für Händler bedeutet dies weniger technischen Aufwand und mehr Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: effektive Produktvermarktung. Mit dem bevorstehenden Rollout in 2024 stehen die Türen weit offen, um die Vorteile der Plattform zu nutzen. Nutzen Sie die Gelegenheit, in das Google-Shopping-Abenteuer einzusteigen!

Quellen:

 

Jana Behr

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