Haben Sie schon einmal eine 503-Fehlermeldung erhalten, als Sie Ihre Website aufrufen wollten? Dann kennen Sie die Anzeige im Browserfenster: „Statuscode HTTP Error 503. Dieser Dienst ist vorübergehend nicht verfügbar.“ Doch was sind HTTP 503 Fehler und wie lassen sie sich beheben?

HTTP 503 Fehler sind oft sehr verwirrend

Die 503-Fehlermeldung wird angezeigt, wenn der Server den aktuellen Aufruf momentan nicht verarbeiten kann. Es kann vorkommen, dass der Server noch 2 Sekunden zuvor korrekt auf Anfragen geantwortet hat, doch plötzlich ist Ihre Website überlastet und lässt sich nicht mehr verwalten. Wenn Sie es kurze Zeit später noch einmal versuchen, kann die Webseite vielleicht sogar wieder einwandfrei funktionieren. Keine Spur mehr von Überlastung, ohne dass Sie zwischenzeitlich etwas unternommen haben. Viele unserer Kunden, die uns wegen 503-Fehlern kontaktieren, sind daher sehr verwirrt. Auch für uns als Hosting-Spezialisten ist es oft schwer, 503-Fehler zu verstehen und zu erklären. Denn nicht immer lässt sich der Fehler reproduzieren, wenn unsere Support-Techniker die betroffene Webseite analysieren. Leider kann der Kunde in diesem Fall oft nur allgemeine Hinweise erhalten, aber keine detaillierte Analyse oder eine endgültige Lösung.

Was tun bei einem 503-Fehler?

Informieren Sie uns so schnell wie möglich, wenn Sie beim Aufruf Ihrer Seite einen 503-Fehler erhalten. Dokumentieren Sie die Schritte, die Sie vorgenommen haben, bevor der 503-Fehler aufgetaucht ist. So lässt er sich am einfachsten reproduzieren. Manchmal tritt der Fehler auf, wenn Sie einen neuen oder einen bestimmten Beitrag veröffentlichen. Dieses Vorgehen ist leider etwas aufwendig, aber es ist die einzige Möglichkeit, genau zu analysieren, was passiert ist.

Im Folgenden möchten ich eine Reihe von Ursachen vorstellen, die zu 503-Fehlern führen können. Dazu gebe ich Ihnen Tipps, wie Sie 503-Fehler beheben.

Warum treten 503-Fehler auf?

Es ist wichtig, dass Sie es sich bei einem 503-Fehler um eine Sicherheitsmaßnahme handelt. Kein Server hat unendliche Ressourcen, 503-Fehler tauchen dann auf, wenn bestimmte Grenzen der Ressourcen überschritten wurden, z.B. die maximale Anzahl an Verbindungen zu einem E-Mail-Konto, die maximale Größe eines Datei-Uploads …

Gäbe es diese Sicherheitsmaßnahme nicht, könnten durch die Ressourcenüberschreitung weitere Dienste oder sogar andere Benutzer in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn sich diese auf der gleichen Hosting-Plattform befinden.

Die häufigsten Ursachen für 503-Fehler

Wie bereits gesagt: es gibt viele Ursachen, die zu einer Überlastung eines Servers und damit zu einem 503-Fehler führen können. Ich möchte Ihnen die häufigsten Ursachen und Lösungsmöglichkeiten vorstellen.

Ursache Nr. 1 – Plötzlicher Traffic-Anstieg z.B. durch großen Besucheransturm

Ihre Webseite wurde auf einer Top-Seite verlinkt oder einer Ihrer Social Media Beiträge ging viral. Herzlichen Glückwunsch, Sie haben die Aufmerksamkeit, die Sie gesucht haben! Doch plötzlich möchten so viele Menschen Ihre Webseite besuchen, dass der Server unter diesem Ansturm zusammenbricht. Das Resultat: Ihren Besuchern wird statt der Webseite ein 503-Fehler angezeigt.

Die Lösung:

Kontaktieren Sie Ihren Hosting-Anbieter, damit er Ihre Webseite so schnell wie möglich wieder online erreichbar machen kann. Eventuell ist dafür ein Upgrade des Hosting-Produkts erforderlich – vor allem dann, wenn Sie dauerhaft mit einem größeren Traffic-Aufkommen rechnen müssen.

Tipp:
Richten Sie sich – wenn möglich – rechtzeitig auf ein großes Besucheraufkommen ein. Ein klassisches Beispiel ist das Weihnachtsgeschäft. Aber es gibt auch andere Fälle, wie z.B. Ticketverkäufe vor Großveranstaltungen etc. Als Shop-Betreiber sollten Sie möglichst rechtzeitig Kontakt mit Ihrem Hosting-Anbieter aufnehmen und sich beraten lassen, was Sie zur Vorbereitung tun können. Ihr Hosting-Anbieter kann Ihnen zum Beispiel zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stellen, damit Ihre Webpräsenz auch in diesen Spitzenzeiten problemlos erreichbar ist. Nachdem der Höhepunkt überschritten ist, können Sie dann wieder zu Ihrer „normalen“ Ressourcen-Ausstattung zurückkehren.

Ursache Nr. 2: Ihre Webseite wurde Ziel eines Spam-Angriffs

Es gibt immer wieder Fälle, bei denen Mailboxen plötzlich von einer Unmenge an E-Mail überschwemmt werden, den sogenannten Spam-Attacken. Viele Server brechen dann unter dieser Last zusammen und Ihre Webseite ist nicht mehr erreichbar. Das Resultat ist auch hier häufig ein 503-Fehler. Insbesondere das millionenfach verbreitete Content-Management-System WordPress ist ein beliebtes Angriffsziel für Spammer, die immer wieder Schwachstellen finden und diese für ihre Attacken ausnutzen.

Die Lösung:

Wenn Sie Opfer einer Spam-Attacke geworden sind, kontaktieren Sie umgehend Ihren Hosting-Provider und besprechen Sie mit ihm die notwendigen Schritte.

Treffen Sie Vorkehrungen und aktualisieren Sie regelmäßig Ihr WordPress durch neueste Updates und Sicherheits-Patches um Schwachstellen schnellstmöglich zu schließen. In den folgenden Artikeln finden Sie viele weitere Tipps zur Absicherung Ihrer WordPress-Seite:

Ursache Nr. 3: Ihr Webprojekt hat sich weiterentwickelt und Ihr Hosting-Produkt genügt nicht mehr Ihren Ansprüchen

Ihr Business entwickelt sich hervorragend. Die Anzahl der Besucher wächst. Sie bieten neue und komplexere Services – doch plötzlich läuft nichts mehr. Das Problem, das jetzt auftaucht, ähnelt der Ursache 1. Allerdings haben Sie in diesem Fall kein temporäres Ressourcenproblem, sondern der Leistungsbedarf Ihrer Internetpräsenz ist permanent gestiegen. Wenn die kritische Grenze Ihrer Hosting-Plattform einmal erreicht ist, kollabiert Ihre Webseite. Das kann sehr plötzlich geschehen.

Die Lösung:

Wenden Sie sich an Ihren Hosting-Anbieter und lassen Sie sich beraten, mit welcher Hosting-Lösung Sie Ihren neuen Bedürfnissen gerecht werden können, z.B. durch den Wechsel auf ein Server-Produkt.

Für Nutzer von Content-Management-Systemen empfehlen wir Ihnen grundsätzlich einen leistungsstarken und einfach zu bedienenden Server, wie z.B. einen WebServer. Mehr Informationen zu WebServer finden Sie hier.

Ursache Nr. 4: Programmierfehler Ihrer Webanwendung

Leider kann man nicht alle 503-Fehler auf den Erfolg einer Webseite oder konkrete Spam-Attacken zurückzuführen. Eine recht häufige Ursache sind Programmierfehler. Das kann WordPress selbst sein oder Teile dieser Anwendung, die nicht so optimiert worden sind, wie es hätte sein können. WordPress ist beispielsweise sehr anfällig für 503-Fehler, die durch ein zu langsam ladendes CMS verursacht werden – Stichwort. Zu lange Ladezeiten. Das ist sehr ungünstig, da WordPress weltweit die am häufigsten genutzte Anwendung um Webseiten zu erstellen. Ein Grund kann z.B. eine zu hohe Zahl von SQL-Anfragen sein.

Die Lösung:

Jedes Problem, das von WordPress verursacht wird, sollte natürlich individuell analysiert werden. Eine gute Möglichkeit, um die Anzahl von SQL-Anfragen deutlich zu reduzieren, ist der Einsatz eines Caching Plug-Ins sowie weitere Schritte zur Pagespeed-Optimierung. Sie werden feststellen: dass Ihre WordPress-Seite anschließend oft deutlich schneller aufgerufen werden kann. Das ist umso wichtiger, da Webseiten immer häufiger mobil aufgerufen werden.

Bewährte Caching-Plug-Ins für WordPress zur Pagespeed-Optimierung

WP Super Cache

Abbildung - WP Super Cache

Mehr Infos zu WP Super Cache

W3 Total Cache

Abbildung - W3 Total Cache

Mehr Infos zu W3 Total Cache

Cachify

Abbildung - Cachify

Mehr Infos zu Cachify

oder die kostenpflichtige Alternative:

WP Rocket

Abbildung - WP Rocket

Mehr Infos zu WP Rocket

Hinweis:

Wenn Sie auf Ihrem WebHosting-Produkt mehrere WordPress-Seiten eingerichtet haben, müssen Sie das Caching-Plug-In in jeder WordPress-Installation installieren. Der Grund: Eine einzige schlecht optimierte WordPress-Installation, die Probleme verursacht, kann alle Webseiten verlangsamen, die auf dem gleichen Hosting-Produkt gehostet werden.

Weitere Tipps zur Optimierung Ihrer WordPress-Seite finden Sie in den folgenden Artikeln:

Pagespeed-Optimierung für WordPress
PageSpeed-Optimierung für WordPress – Update: Die neuen Tools

Wolf-Dieter Fiege

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