Neben WordPress, Typo3, und Joomla gehört Drupal zu den Flaggschiffen der Web-CMS-Szene. Je nach Einsatzgebiet liegen die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme völlig klar auf der Hand. Zu unterschiedlich ist die Zielgruppe der Anwender, aber auch hinsichtlich der Anforderungen wird oft in unterschiedlichen Maßstäben gemessen. Eine Entscheidung, welches CMS im Vergleich als das Beste abschneidet, kann daher nicht ganz so pauschal getroffen werden.
Sicher ist, Drupal hat sich schnell etabliert und bietet mittlerweile ein ansehnliches Portfolio an wertvollen Modulen und Themes, die in zahlreichen Repositories sowohl von professionellen Entwicklern als auch der wachsenden Fangemeinde bereitgestellt werden.

Dieser Artikel soll Ihnen zum Einstieg in die Welt von Drupal einige Module vorstellen, die Ihr Projekt von Anbeginn stark unterstützen und Ihnen als unverzichtbare Hilfe bei der täglichen Pflege Ihrer Webpräsenz dienen können.

Kernfunktionalität oder fertige Bundles

Drupal wird einzeln oder in Form von Distributionen angeboten. Distributionen können als Gesamtpakete verstanden werden, welche neben dem eigentlichen Programmkern weitere aufeinander abgestimmte Themes, Module und Bibliotheken enthalten, um damit ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. So können Communities, E-Commerce-Plattformen oder Diskussions-Boards recht einfach ins Leben gerufen werden. Oft enthalten diese fertigen Bundles entsprechende Installationsroutinen, die bei der Konfiguration der zusätzlichen Module und des Designs helfen.

Generell können jederzeit weitere Module in das Backend integriert werden, sofern sie mit der jeweiligen Version des Kernmoduls kompatibel sind. Inkompatibilitäten sind ein häufiges Thema bei der Selektion von Modulen.
Für die Auswahl eines Moduls ist es daher von entscheidender Bedeutung, ob es auch künftig seitens der Entwickler weiter gepflegt wird. Eine erste Information hierzu liefert der Hinweis, wann ein Modul letztmalig ein Update erfahren hat. Die Liste der beteiligten Entwickler bietet zudem einen Überblick, wann letzte Änderungen in das Modul eingeflossen sind, d.h. wie aktuell die Entwicklungsarbeiten voranschreiten.

Die jeweils aktuelle Version des Kernmoduls kann unter folgendem Link gefunden werden: https://www.drupal.org/project/drupal

Empfohlene Versionen werden grün hinterlegt dargestellt, mehr oder minder instabile Beta-Releases hingegen gelb, während spezielle Ausgaben rot markiert werden. Diese dienen oft ausschließlich Entwicklungszwecken.

Die nachfolgend vorgestellten Module sind zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung kompatibel mit der Drupal-Version 7.34
(Version 8 existiert bereits als Beta).

Wichtige Module

Module für die Content-Pflege

FCKeditor – Komfortable Pflege von Rich-Content-Inhalten
Inhalt besteht nicht nur aus Text. Oft will dieser Inhalt strukturiert und formatiert werden, um schnell erfassbar sowie einprägsam präsentiert zu werden. Der „FCKeditor“ bietet optionale „WYSIWYG“-Funktionalität für jedes Drupal-Projekt.

IMCE & IMCE WYSIWYG API bridge – ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte
Was wäre eine Website ohne Illustrationen und Bildinhalte? Richtig, eine langweilige Bleiwüste. „IMCE“ ist ein Werkzeug, mit dem Bildinhalte einfach in den Website-Inhalt integriert werden können. Mit der „IMCE WYSIWYG API bridge“ lässt sich das Tool optimal in den FCKeditor integrieren.

Simple Access – Inhalt nach Rollen freigeben
Messer, Gabel, Schere, Licht … nicht jeder Inhalt ist für jeden Benutzer gleich geeignet. Rollenbasierte Restriktionen können mit „Simple Access“ festgelegt werden, so dass bestimmte Contents nur für eine bestimmte oder mehrere Benutzergruppen erreichbar sind. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf „simple“, das Modul verspricht intuitive Bedienung und einfache Ergebnisse.

Administrations-Module

Backup and Migrate – Sicherung für den Notfall
Am Anfang war das Licht – und mehr nicht. Und genau so viel bleibt im Schadensfall übrig, wenn die Daten nicht regelmäßig gesichert werden – ein weißer Bildschirm, im Bestfall mit einer Fehlermeldung. Damit die eigene Webpräsenz in einem solchen Fall keine Nahtod-Erfahrung machen muss, bietet „Backup and Migrate“ ein Set aus Tools für die Datensicherung und Migration. Neben den Datenbankeinträgen werden auch Dateien und ganze Verzeichnisstrukturen gesichert. Das Ergebnis des Backups kann einfach wiederbelebt und in den letzten funktionierenden Zustand zurückversetzt werden.

Elysia Cron – Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben
Das Modul „Elysia Cron“ erweitert das Standardset aus ausführbaren Cronjobs durch viele nützliche Feinjustierungen bis hin zu eigens erzeugten Cronjobs und unterstützt wichtige andere Module wie beispielsweise „Backup and Migrate“, um mit Hilfe von Automatismen wichtige Aufgaben regelmäßig durchzuführen.

SEO-Module

Global Redirect – Umleitungen nach Maß
Content ist King. Daher wird eine Website hauptsächlich am Inhalt gemessen. Doch gerade wenn dieser besonders umfangreich ausfällt, besteht die Gefahr, dass sich Inhalte einzelner Seiten mit der Zeit stark ähneln. Als logische Folge werden Seiten hin und wieder konsolidiert oder schlichtweg entfernt. Übrig bleiben URLs, die nicht länger oder in einem anderen Zusammenhang verwendet werden. Die Lösung ist eine korrekte URL-Umleitung. „Global Redirect“ hilf, diese Umleitungen effektiv einzurichten.

Pathauto – Alle Pfadangaben automatisch gleichziehen
In den meisten Fällen sollen alle Pfadangaben nach einem festen Schema aufgebaut sein. Manuell ist dies in Drupal generell möglich, wer diesen Schritt allerdings weitestgehend automatisiert umsetzen möchte, dem bietet das Modul „Pathauto“ alle dafür notwendigen Optionen.

XML Sitemap – Die Websitestruktur für Suchmaschinen-Bots
Um die für den Crawler wichtige Datei zu erstellen, in der die Struktur der Website quasi als Blaupause hinterlegt ist, kann das gleichnamige Modul eingesetzt werden. Im Handumdrehen wird der Baum der Internetpräsenz erzeugt und den Suchmaschinen zur Verfügung gestellt.

Nodewords – Metatags manuell befüllen
Um den Inhalt hinsichtlich erfolgreicher Suchmaschinenoptimierung aufzubereiten, sollte das Gefüge jeder einzelnen Seite entsprechend anpassbar sein. „Nodewords“ hilft dabei, Meta-Informationen für Artikel oder Seiten frei zu editieren. Per default werden Informationen aus dem Artikel verwendet, um die Meta-Angaben zu generieren, sofern keine manuelle Anpassung stattgefunden hat. Optional ist diese allerdings möglich, um eingefleischten SEOs ein wertvolles Tool an die Hand zu geben.

Google Analytics für Drupal – Analyse der Besucherdaten
Um alle wichtigen Ereignisse und Besucherwege analysieren zu können, hat sich das kostenfreie Tool aus dem Hause Google plattformübergreifend etabliert. Allerdings geht die manuelle Implementierung nicht immer leicht von der Hand. Mit Hilfe von „Google Analytics für Drupal“ ist das Aufsetzen des beliebten Tracking-Tools kinderleicht und führt so schnell zum gewünschten Ergebnis.

WEITERE QUELLEN

Fazit

Selbst wenn die Entscheidung auf sinnvoll zusammengestrickte Bundles aus Themes, Modulen und Bibliotheken fällt, gibt es einzelne, wichtige Drupal-Module, die bei jeder Konfiguration einen Mehrwert bringen. Das Drupal-Universum bietet eine Vielzahl weiterer Anwendungsmöglichkeiten und natürlich noch wesentlich mehr Module, deren Einsatz viel Erfolg verspricht. Da der Rahmen dieses Artikels mit der Vorstellung weiterer Kategorien und Module deutlich gesprengt würde, sind wir an dieser Stelle nur auf ein Minimum eingegangen, welches den Betrieb einer Drupal-Website sicherstellen und vereinfachen soll. Wir freuen uns natürlich über wertvolle Ergänzungen Ihrerseits zum Thema und wünschen Ihnen vorab viel Erfolg beim Betrieb Ihrer individuellen Drupal-Konstellation.

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Wir wünschen viel Erfolg mit Ihrem Projekt und stehen jederzeit gerne für Fragen und Anregungen unter support@hosteurope zur Verfügung.

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Thomas von Mengden
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