Ein FTP-Client ist für Website-Betreiber ähnlich wichtig wie für jeden Website-Besucher der Internet-Browser. Da es der Client dem Admin ermöglicht, die Datei- und Ordnerstruktur einer Internetpräsenz via FTP-Protokoll zu verwalten, wird er zum essenziellen Tool im Alltag. Entsprechend wichtig ist es, sich für eine Software zu entscheiden, die den persönlichen Bedürfnissen gerecht wird.
Die persönlichen Bedürfnisse beginnen mit der Entscheidung für das Betriebssystem. Wir widmen diesen Beitrag den Nutzer von MacOS. Neben jeder Menge kostenpflichtiger Lösungen gibt es eine Reihe interessanter Gratis-Apps, die viele lohnenswerte Funktionen bieten. Wir stellen Ihnen drei kostenlose FTP-Clients für den Mac vor, hilfreiche Anwendungen, für die Sie nichts bezahlen müssen.
Cyberduck – Profi-Tool mit macOS-Features
Cyberduck zählt zu den bekanntesten FTP-Clients für Apple-Rechner. Egal ob Uploads, Drag-and-Drop von Inhalten oder die Modifikation bereits hochgeladener Dateien – Cyberduck erledigt alle FTP-Basics schnell und reibungslos. Die Mac-App unterstützt neben üblichen Protokollen wie FTP, SFTP und WebDAV auch diverse Cloud-Dienste – darunter Amazon S3, Dropbox, Google Drive und Microsoft Azure inklusive OneDrive. Mithilfe des integrierten Encryption-Tools Cryptomator lassen sich beliebige Dateien verschlüsseln, bevor sie beispielsweise an Cloud-Anbieter wie Dropbox übertragen werden. Sowohl Dateinamen als auch Ordnerpfade sind dadurch unkenntlich, was insbesondere sensible Daten vor fremden Blicken schützt.
Die Benutzeroberfläche von Cyberduck fügt sich nahtlos in das Designschema von macOS-Anwendungen ein. Nutzer können die Symbolleiste mit Buttons für beliebige Funktionen versehen, um das Programm an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Die abgebildete Protokoll- und Ordnerstruktur ist übersichtlich und ermöglicht eine intuitive Arbeit mit mehreren Diensten parallel.
Zudem unterstützt Cyberduck spezielle Mac-Features wie Schlüsselbundverwaltung, Finder, Mitteilungszentrale und Bonjour für lokale Netzwerke. Die Open-Source-Software ist kostenlos über die Herstellerseite erhältlich. Zusätzlich zur macOS-Variante gibt es eine Windows-Version, sodass Nutzer problemlos das Betriebssystem wechseln und ihre gewohnte App trotzdem weiterverwenden können. Für 10 US-Dollar lassen sich die Spendennachfrage bei Updates und die „Nicht registriert“-Anzeige im User Interface deaktivieren. Die Software kann auch direkt im Mac App Store erworben werden.
FileZilla – Bewährt seit fast 20 Jahren
Seit 2001 ist FileZilla schon erhältlich – entsprechend zählt die populäre Software zu den etablierten FTP-Clients. Das Hochladen von Dateien und die Verwaltung bestehender Online-Ordnerstrukturen geht intuitiv von der Hand. FileZilla zeigt sich besonders flexibel hinsichtlich des genutzten Betriebssystems. Außer für Apple-Rechner gibt es das FTP-Tool auch für Windows und Linux. OS X Nutzer müssen dafür jedoch eine Einschränkung hinnehmen: Da sich die Benutzeroberfläche von FileZilla in allen Varianten einheitlich präsentiert, setzt sich die App optisch und hinsichtlich der Menüführung vom macOS-Designschema ab. Dafür bietet der FTP-Client aber eine visuelle und funktionelle Konsistenz in allen unterstützten Betriebssystemen.
FileZilla ist in zwei Varianten verfügbar. Die kostenlose Version unterstützt Protokolle wie FTP, FTPS und SFTP und wird über die Website des Anbieters bereitgestellt. Hinzu kommt eine kostenpflichtige Pro-Variante, die als Download über den Mac App Store angeboten wird. Nutzer bekommen darüber eine Reihe von Zusatzfeatures. Dazu gehört die Unterstützung von WebDav und Cloud-Diensten wie Amazon S3, Box, Microsoft Azure sowie OneDrive, Dropbox und Google Drive. Weitere Pro-Funktionen sind Geschwindigkeitslimits für Datentransfers und separate UI-Tabs für jeden Server. Der Preis für FileZilla Pro beträgt im Mac App Store 9,99 Euro pro Jahr. Alternativ kann die Software auf der Herstellerseite auch für einmalig 19,99 Euro erworben werden.
CrossFTP – Plattformübergreifende Lösung
Wer nach einem einfachen und kostenlosen FTP-Client sucht, findet in CrossFTP eine geeignete Option für Mac, Windows und Linux. Ähnlich wie FileZilla setzt CrossFTP auf ein plattformübergreifendes User Interface, das in allen Betriebssystemen gleich aussieht. Mac-spezifische Features fehlen.
Die kostenlose Variante des FTP-Tools verfügt bereits über eine Reihe interessanter Funktionen. Neben dem FTP-Protokoll unterstützt CrossFTP beispielsweise auch Cloud-Services wie Amazon S3, Amazon Glacier und Google Storage. Zusätzlich ermöglicht der FTP-Client die Tab-Darstellung mehrerer Server-Verbindungen innerhalb eines Fensters. Die Anwendung kommt mit Datei-Archiven zurecht und erlaubt es Nutzern, direkt aus der Anwendung heraus zu komprimieren, extrahieren und Archive zu durchsuchen.
Noch mehr Features gibt es mit CrossFTP Pro. Zusätzlich zu FTP können FTPS (TLS/SSL), SFTP, FXP, WebDav und Microsoft Azure genutzt werden. Anwender haben zudem die Möglichkeit, ihre Dateien lokal zu verschlüsseln, bevor sie auf den Server oder zum Cloud-Dienst gelangen. Das einstellbare Down- und Upload-Limit hilft dabei, Bandbreitenkapazität für andere Apps freizuhalten. Der Preis beträgt 24,99 US-Dollar. Weitere Funktionen stellt CrossFTP Enterprise für 39,99 US-Dollar bereit, darunter CrossFTP Commander für Command-Line-Eingaben. Auf der Website des Anbieters werden die Funktionen der verschiedenen Versionen übersichtlich dargestellt.
Kostenlose FTP-Clients überzeugen mit Funktionsvielfalt
Mit Cyberduck, FileZilla und CrossFTP erhalten Anwender funktionsreiche und einfach zu bedienende FTP-Clients für macOS, die in der jeweiligen Basisversion nichts kosten. Nur wer bestimmte Bonusfeatures benötigt, greift zu den ebenfalls verfügbaren Kaufversionen. In vielen Fällen reichen die kostenlosen Programme aber schon aus, um Websites effizient zu verwalten. Schlussendlich entscheidet der persönliche Geschmack darüber, welches der vorgestellten Tools zum Einsatz kommt.
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