Als engagierter Webworker sind sie mit einer eigenen Website im Internet präsent, verfügen über diverse Social Media Konten, teilen regelmäßig interessante Inhalte und tauschen über das Web relevante Informationen mit Freunden, Kollegen oder der Familie aus. Natürlich haben Sie auch auf der eigenen Website die persönlichen Bewerbungsunterlagen samt Bewerbungsvideo hinterlegt. Das ganze selbstverständlich sehr strukturiert, man soll schließlich merken, dass Sie ein ordentlicher Mensch sind.
So finden sich diese Unterlagen beispielsweise unter http://www.ihrewebsite.de/ueber-mich/berufliche-informationen/bewerbungsmappe/lebenslauf/deutsche-version/lebenslauf_ihr_name.pdf wieder. Diese Adresse ist durchaus sortiert und spiegelt Ihren ausgeprägten Ordnungssinn absolut wieder, besteht jedoch bereits aus 129 Zeichen.
Was für Arbeits- und Projektorganisation durchaus einen Pluspunkt bedeutet, kann für einen letzten knappen Tweet über das Smartphone kurz vor dem Vorstellungsgespräch eher hinderlich sein. Davon abgesehen, dass gerade mal genügend Zeichen für die Nachricht zur Verfügung stehen, ist die Fehlerquelle beim Verfassen langer URLs deutlich größer als bei dem Versand kürzerer Adressen. Ihr Gegenüber wird von einer kürzeren, einprägsamen Angabe ebenfalls begeistert sein.
Natürlich ist diese URL konstruiert, aber probieren Sie es doch einmal aus! Sprechende URLs sind meist länger, als man auf Anhieb vermuten mag.
Darf’s ein Bisschen weniger sein?
Die Lösung für zu lang geratene URLs sind sogenannte URL-Shortener-Services.
Diese Services beinhalten die Weiterleitung einer eindeutigen, neu erstellten, kurzen Web-Adresse auf die ursprünglich verwendete, lange URL. Dazu werden beide Adressen in einer Datenbank gespeichert, die Weiterleitung wird auf dem Anbieter-Webserver eingerichtet und bei Bedarf ausgelöst. Einige Vorteile der kürzeren Links liegen klar auf der Hand:
Vorteile
- Einfache Linkstrukturen (teilweise individuell anpassbar)
- Durch die Umwandlung versteckte URL-Parameter (wie z.B. in Tracking-Links enthalten)
- Mehr Platz für zusätzliche Zeichen neben dem Link (z.B. bei der Verwendung in Tweets)
Nachteile
- Ein Vertrauensvorschuss dem Service-Anbieter gegenüber ist notwendig (Erreichbarkeit, Kampagnendaten, Pagespeed)
- User-Vertrauen muss vorhanden sein (Wer steckt hinter der URL? Ist der Link gefährlich?)
- Beim Anlegen von Facebook-Posts zu einem Content wird eine automatische Vorschau hinsichtlich des Inhalts erstellt, sofern die Original-Web-Adresse verwendet wird, diese Vorschau wird bei Shortlinks zunächst nicht generiert
Welche URL-Shortener gibt es?
- tinyURL.com
Der wohl bekannteste URL-Shortener ist kostenfrei für jeden nutzbar. Er bietet neben der reinen URL-Verkürzung die Option, den neuen URL-Alias selbst zu bestimmen. Hierfür wird ein eigenes Textfeld im Formular angeboten, in das die Wunschabkürzung eingetragen werden kann. Sofern diese bisher noch nicht verwendet und dadurch in die Datenbank eingetragen wurde, wird die Abkürzung mit dem vom Benutzer angegebenen Text vorgenommen.
- bit.ly
Auch die Verwendung von bit.ly zur Verkürzung von Web-Adressen ist sehr verbreitet. Wie bei tinyURL auch, kann mit diesem Tool ein persönlicher Alias kostenfrei erstellt werden. Zudem bietet bit.ly die Möglichkeit, eine eigene Domain als URL-Verkürzer anzugeben. Sofern man über eine eigene Domain verfügt und entsprechende Berechtigungen zur Administration mitbringt, kann die eigene Domain mit dem Service von bit.ly ausgestattet werden.
- is.gd
Dieser URL-Shortener-Dienst bietet neben der Möglichkeit, kostenfrei und persönlich angepasst eine Link-Adresse zu verkürzen, einige sinnvolle Einstellmöglichkeiten zur Generierung der neuen Adresse, falls diese nicht komplett personalisiert vorgenommen werden soll. So kann zum Beispiel der Lesbarkeit wegen ein Link mit ausschließlich Kleinbuchstaben erzeugt werden. Um es noch einfacher für den Endbenutzer zu gestalten, kann dieser Link zudem „pronounceable“, also einfach aussprechbar gestaltet sein. Um den Service abzurunden, kann auf Anfrage kostenlos ein QR-Code passend zum Kurzlink erstellt werden.
- goo.gl
Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Dienst zu irgendeinem Zeitpunkt nicht verfügbar sein wird ist denkbar gering. Google verfügt über eine technische Infrastruktur, die ihresgleichen sucht. Auch bei diesem Dienst wird optional ein QR-Code generiert, der die URL enthält.
- t.co (Twitter’s embedded URL-Shortener, automatisch)
Dieser Twitter-eigene Dienst generiert automatisch Kurzlinks, sobald ein langer Link in Tweets eingefügt wird und ist nicht als Stand-Alone-Variante verfügbar.
- ow.ly
Der Shortener ow.ly ist das proprietäre Shortener-Tool der HootSuite und bietet neben der kostenfreien Adressverkürzung besondere Tracking-Optionen innerhalb der Suite. Ein „Branded Shortening“ ist auch mit diesem Werkzeug möglich.
- su.pr
Auch StumbleUpon bietet einen eigenen kostenlosen Shortener-Service an, mit dem sich über die Verbindung zu den sozialen Netzwerken auch geplante Beiträge veröffentlichen lassen. Darüber hinaus können Auswertungen zu den Beiträgen über StumbleUpon erstellt und analysiert werden.
Was ist zu beachten?
Solange nicht ein eigener Shortener-Service betrieben wird (Anleitungen hierzu finden sich zu Hauf im Web), sollte immer auf dem Schirm bleiben, dass die Funktionalität nur gewährleistet ist, solange der entsprechende Server auch online ist. Fällt dieser aus und ist nicht redundant betrieben, so ist auch der Kurzlink nicht verfügbar, bzw. wird nicht aufgelöst.
Will man keine kryptischen Links erzeugen, bietet es sich an, einen Dienst auszuwählen, der Custom Aliases erzeugen kann. Manchmal kann es jedoch durchaus sinnvoll sein, bewusst keine sprechenden Adressen zu erzeugen.
Vanity-Short-URLs können nur erzeugt werden, wenn man die eigene „Kurz-Domain“ mit dem Service des Shorteners verknüpfen kann oder einen eigenen Dienst dafür aufsetzt. Der Betrieb eines eigenen Services setzt wiederum voraus, dass man hinsichtlich der Erreichbarkeit hohe Ansprüche erfüllen muss.
Fazit
Manchmal ist weniger eben mehr. Ganz besonders in der Welt der sozialen Medien. Hier gilt, dass Informationen schnell erfasst werden müssen, um entsprechend ihrer Priorisierung selektiert zu werden. Hierbei kann ein kurzer Blick auf die Linkadresse durchaus entscheidend sein. In Bruchteilen von Sekunden wird klar, ob sich eine Verknüpfung als wertvoll erweist, oder nicht.
Langer Rede, kurzer Sinn: denken Sie über die Verwendung oder gar das eigene Angebot von URL-Shortenern nach, es lohnt sich!
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