Sie glauben zu wissen, was die Besucher Ihrer Website am meisten interessiert? Glauben ist nicht wissen. Gehen Sie der Wahrheit auf den Grund. Sie können die Scrolltiefe messen und die gesammelten Informationen über das Verhalten der Seitenbesucher zur Optimierung Ihrer Website nutzen. Erfahren Sie jetzt, was Scrolltiefe bedeutet, wie Sie diese zuverlässig messen und daraus Verbesserungsoptionen ableiten. 

Was ist die Scrolltiefe? 

Wie intensiv setzen sich Besucher mit Ihrer Website auseinander? Die Messung der Scrolltiefe gibt Antwort. Sie erfahren, wie weit die Anwender auf den Webseiten nach unten scrollen und wie viel Inhalt sichtbar ist. 

Wenn Nutzer weit nach unten scrollen, haben Sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit dem Inhalt befasst. Daraus folgernd wissen Sie, welche Inhalte gesehen werden und welche nicht. Die Scrolltiefe wird in Prozent angegeben und ist bei der Frage, ob Content gelesen wurde, ein besserer Indikator als die Verweildauer. Sie verdeutlicht, bis wohin die Leser den Artikel folgen und wo sie abspringen. 

Was bedeutet eine geringe Scrolltiefe? 

Nicht gescrollte Inhalte können ein Hinweis darauf sein, dass der Content für die Besucher nicht interessant ist. Überarbeiten Sie Text und Struktur gegebenenfalls und nutzen Sie die Information für die Planung weiterer Artikel. In diesem Fall investieren Sie Ihre Zeit besser für Beiträge zu anderen Themen. 

Was bedeutet eine hohe Scrolltiefe? 

Scrollen die Leser bis zum Ende, weist das auf hochwertigen Inhalt hin, der gelesen wird. Die Besucher Ihrer Website interessieren sich wahrscheinlich für Folgeartikel zum Themenkomplex. 

Welche Vorteile hat das Messen der Scrolltiefe? 

Die Analyse der Scrolltiefe hilft Ihnen, besser zu verstehen, wie die Besucher mit einer Seite interagieren. Eine darauf aufbauende Optimierung der Inhalte geht mit einer Steigerung der User Experience und einer längeren Verweildauer einher. Das Wissen um das Scrollverhalten hilft zudem bei der idealen Platzierung von Handlungsaufforderungen. 

Ein weiterer Vorteil: Die Scrolltiefe zu messen, hilft Ihnen bei der richtigen Deutung der Absprungrate (Bounce Rate). Hat eine Seite eine hohe Absprungrate, könnten Sie fälschlicherweise darauf schließen, dass der Beitrag den Besuchern keinen Mehrwert bietet. Sind jedoch gleichzeitig die Scrolltiefe und die Verweildauer hoch, haben die Gäste den Artikel zuerst gelesen und die Website anschließend verlassen. Die Seitenbesucher sind also nicht „abgesprungen“, sondern haben schlicht die gesuchten Informationen gefunden. 

Wie kann ich die Scrolltiefe messen? 

Für sinnvolle Messungen müssen die Webseiten eine gewisse Höhe haben, sodass Besucher überhaupt scrollen können. Messung und Anzeige erfolgen mit einem Analysetool, nicht scrollbare Seiten sollten ausgeschlossen werden. 

Eine kostenlose Möglichkeit ist der Google Tag Manager in Kombination mit Google Analytics. Eine kostenpflichtige Alternative mit Fokus auf Datensicherheit und Privatsphäre ist die Analytics Suite Piwik Pro. 

Abbildung - Scrolltiefe messen: Scrolltiefe messen mit Piwik

Messung der Scrolltiefe mit Piwik Pro

Mit den Tools erfassen Sie das Scroll-Tracking auf Grundlage der Scrolltiefe und eines Events. Für präzise Daten empfiehlt es sich meist, ein Event pro 25 Prozent der Scrolltiefe auszulösen. In Piwik sieht die Analyse wie in der Abbildung 1 aus. 

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Scrolltiefe messen mit Google Tag Manager 

Mit den folgenden Schritten analysieren Sie das Scrollverhalten. Voraussetzung ist ein Konto für den Google Tag Manager und Google Analytics. 

Schritt 1: Variablen konfigurieren 

Im Tag Manager über Variablen > integrierte Variablen > Variablen konfigurieren hinzufügen: 

  • Scroll Depth Threshold (die Werte zum Auslösen des Triggers) 
  • Scroll Depth Units (Einheiten in Prozent oder Pixel) 
  • Scroll Direction (vertikales oder horizontales Scrollen) 

Schritt 2: Trigger erstellen 

Jetzt legen Sie über Trigger > Neu einen Trigger an, als Triggertyp wird „Scrolltiefe“ ausgewählt. Wählen Sie „vertikale Scrolltiefen“ aus, dann Prozentsätze und tragen Sie „0, 25, 50, 75, 100“ als Abstände ein. Lassen Sie den Trigger für „alle Seiten“ auslösen. 

Schritt 3: Tag einrichten 

Erstellen Sie ein Universal Analytics Tag. Für die Benennung empfehlen sich folgende Angaben: 

  • Ereignis-Kategorie: Scrolltiefe 
  • Ereignis-Aktion: {{URL Path}}Ereignis-Label: {{Scroll Depth Threshold}} % 
  • Ereignis-Wert: {{Scroll Depth Threshold}} 

Wählen Sie „wahr“ unter „Treffer ohne Interaktion“ aus, damit sich die Messung der Scrolltiefe nicht auf die Absprungrate auswirkt. 

Schritt 4: Tag veröffentlichen und Daten bei Google Analytics einsehen 

Der Google Tag Manager ermöglicht das Messen der Scrolltiefe. 

Der Google Tag Manager ermöglicht das Messen der Scrolltiefe.

Jetzt können Sie die Vorschaufunktion nutzen und die Einstellungen ausprobieren. Denken Sie daran, die Änderungen anschließend zu veröffentlichen. Sie sehen die Daten in Google Analytics unter Verhalten > Ereignisse > Übersicht. 

Tipps: Scrolltiefe messen und Website optimieren 

Analysieren Sie Ihre Internetseiten mit geringer Scrolltiefe. Folgende Tipps helfen bei der Verbesserung. 

  • Unwichtiges weglassen: Folgen auf die gescrollten Inhalte keine nennenswerten Informationen, können Sie diese besser weglassen und die Übersichtlichkeit steigern. 
  • Für Wichtiges das Layout anpassen: Falls auf den gescrollten Inhalt wichtige und nicht gelesene Infos folgen, sollten Sie das Layout überarbeiten. Zum Beispiel ermöglicht ein Inhaltsverzeichnis mit Sprungmarken die schnelle Orientierung im Text. 
  • Call to Actions richtig platzieren: In der Regel stehen Handlungsaufforderungen am Textende. Lesen die meisten Besucher jedoch nur 75 Prozent des Beitrags, sollten sie den Call to Action in diesem Bereich integrieren. 

Scrolltiefe messen – Fazit 

Sie können die Scrolltiefe messen und mithilfe der gesammelten Informationen Ihre Webseiten optimieren. Besucher profitieren von einer besseren User Experience, Ihre Website wird insgesamt professioneller. 

 Titelmotiv: Unsplash

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