„Sind Sie im Internet?“ – Bereits vor etwa 20 Jahren war dies eine durchaus berechtigte Frage, die allerdings zumeist in einem anderen Kontext gemeint war. Heute ist die Frage noch immer aktuell, denn korrekterweise hätte man damals eigentlich diese Frage stellen müssen: “Sind Sie schon mit dem Internet verbunden?“ Oft lautete die Antwort: „Nein, aber wir haben schon mit dem Gedanken gespielt, uns einen Anschluss zuzulegen.“ Wenn man heute gefragt wird, ob man schon im Internet sei, ist hingegen eher folgendes gemeint: „Verfügen Sie über ein Profil in einem Social Network?“ oder „Besitzen Sie eine eigene Domain?“

Social Media vs. eigene Domain

Ein eigenes Profil innerhalb eines sozialen Netzwerks anzulegen und einzurichten ist in etwa so einfach wie Nudeln kochen, dauert auch ungefähr so lange, wenn man noch einige notwendige Sicherheitseinstellungen vornimmt. Zudem ist dieser Vorgang in der Regel kostenfrei. Ein weiteres Plus eines solchen Profils ist die komfortable Verknüpfung mit Kontakten aus dem Familien-, Freundes- oder Kollegenkreis.
Ein ganz entscheidender Nachteil hingegen ist die völlige Abgabe der Kontrolle über die hinterlegten Daten ohne wirkliche Garantie, dass alle Inhalte auch nur denjenigen zur Verfügung stehen, für die sie gedacht sind. Zudem werden ggf. unbemerkt weitere Daten erhoben, wie Kontaktverbindungen, häufig besuchte oder favorisierte Inhalte, etc.

Eine eigene Domain ist prinzipiell genauso schnell beschafft wie ein Profil auf Facebook, Twitter & Co. Je nach Auswahl der Domainendung ist der Kostenfaktor nahezu irrelevant. „Domain“ ist vom lateinischen „dominium“ abgeleitet und bedeutet frei übersetzt „Herrschaftsbereich“. Und genau darin liegt der Hauptvorteil gegenüber einem Social Media Profil. Man bestimmt selbst darüber, welche Daten man über den eigenen Internetauftritt preisgeben möchte und welche nicht oder nur eingeschränkt und an eine bestimmte Zielgruppe gerichtet. Alles, was an diesem „Ort“ im Internet zu finden ist, obliegt komplett den persönlichen Entscheidungen des Domaininhabers.

Der Stoff aus dem Domains gemacht sind

Domain Name Service

Aber was genau ist denn nun eine Domain?
Allem zu Grunde liegt ein globales Rechnernetzwerk, besser bekannt als das Internet. Jeder verbundene Rechner ist über seine IP-Adresse identifizierbar. Da ein solcher physikalischer Knoten mehrere Domains beherbergen kann, löst ein sogenannter Domain Name Service (DNS) die Anfragen aus dem Web nach folgendem, vereinfachten Schema auf: „domain-1“ liegt auf dem Server mit der fiktiven IP-Adresse 123.456.789.001 im Verzeichnis „…/domain-1/“. Für die Domainnamen „domain-2“ und „domain-3“ gilt das gleiche Schema.

Wird nun die Domain „domain-1“ im Web aufgerufen, erfolgt zunächst eine Anfrage an zentrale DNS-Server, denen der Speicherort für die Domains bekannt ist. Anhand eines gespeicherten Indexes wird nun die Anfrage an das entsprechende Verzeichnis weitergeleitet und vom Webserver beantwortet, d.h. es werden als Antwort auf die Anfrage nur diejenigen Inhalte ausgeliefert, die in dem entsprechenden Zielverzeichnis liegen. Vergleichbar mit der Suche in einem Telefonbuch wird man letztlich fündig, ohne gleich auch die Telefonnummern aller Nachbarn angezeigt zu bekommen.

Domain-Hierarchie

Dieser Verzeichnisdienst ist hierarchisch aufgebaut und kann am einfachsten mit einer in der IT-Welt üblichen Baumstruktur erklärt werden. Hierbei ist die Wurzel des Baumes ganz oben zu sehen, während sich der Baum nach unten hin verzweigt. Die Wurzel ist als oberste Domain-Ebene („Root-Domain“ oder „0-Label“) ohne eine Knotenbezeichnung definiert.

Top-Level-Domains

Die nächste Ebene bilden die sogenannten Top-Level-Domains (TLDs), wie beispielsweise „.com“ oder „.de“. Sie werden von der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) in die sogenannten generischen TLDs (generic TLDs, gTLDs) und länderspezifischen TLDs (country code TLDs) eingeteilt.

Der IANA obliegt die Verantwortung über die Koordination der öffentlichen IP-Adressen der einzelnen regionalen Registrare sowie die Namensauflösung, beispielsweise über Root-Nameserver.

Sie ist eine Abteilung der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), die wiederum für die Vergabe eindeutiger Namen und Adressen im Internet verantwortlich ist. Die ICANN gilt daher auch als offizielle Zulassungsstelle der Top-Level-Domains.

Second-Level-Domains

Das, was umgangssprachlich als „Domain“ bezeichnet wird, entspricht im Grunde genommen der Definition einer Second-Level-Domain. Die Namensvergabe für Second-Level-Domains gegenüber dem Endverbraucher wird entweder von einem Hosting-Anbieter wie Host Europe oder von regionalen Registraren abgewickelt. Ein Beispiel für eine Second-Level-Domain ist „.hosteurope“ in „.hosteurope.de“, wobei „.de“ die Top-Level-Domain darstellt.

Third-Level-Domains / Subdomains

Durch die hierarchische Verschachtelung ist es möglich, weitere Äste in der Baumstruktur anzulegen. Da durch die Registrierung einer Second-Level-Domain die Hoheit über den Teilbereich des Domainbaums komplett an den registrierenden Benutzer übergeht, obliegt es völlig seiner Entscheidung, welche Unterstrukturen angelegt werden. Allerdings gibt es empfohlene Konventionen, die im Allgemeinen verbreitet sind. Dazu gehören beispielsweise die Verwendung von „.www“ für den Webserver oder „.mail“ für den Mailserver als Subdomain innerhalb der „Domain“ (Second-Level-Domain).

In einigen Fällen werden für die Öffentlichkeit durch die Registrare keine Second-Level-Domains angeboten, sondern Third-Level-Domains, wie z.B. unterhalb der Top-Level-Domain „.uk“ (United Kingdom). Die hier angebotenen Domainendungen bestehen sowohl aus der Second-, als auch aus der Top-Level-Domain: „.co.uk“.

Generische TLDs und Country-Code-TLDs

Viele Domains sind länderspezifisch und bringen daher in den meisten Fällen entsprechende Beschränkungen für die Registrierung mit sich, wie z.B. einen lokal adressierten Verantwortlichen.
Zu diesen Country-Code-TLDs zählen unter anderem die hierzulande beliebte .de-Domain, die .fr-Domain für Frankreich oder die .it-Domain als italienisches Pendant.

Für generische TLDs gelten in der Regel keine regionalen Einschränkungen. Dafür können Limitierungen hinsichtlich der Nutzung oder Geschäftsausrichtung gelten, wie im Beispiel der .mobi- oder .xxx-Domains. Diese Restriktionen sollen im Vorfeld bereits eine missbräuchliche Verwendung verhindern.

Begriffserklärungen:

  • Web-Adresse
    Die Adresse, die im Browser eingegeben wird, um eine bestimmte Website zu besuchen, wird in der Regel als Web-Adresse bezeichnet. Sie besteht korrekterweise aus dem Netzwerkprotokoll („http://“), sowie durch je einen Punkt getrennte Angaben einer Subdomain (sehr oft „www“), der Second-Level-Domain (z.B. „hosteurope“) und der Top-Level-Domain (beispielsweise „de“). Moderne Browser interpretieren die Web-Adresse bequemerweise auch korrekt, wenn das Verbindungsprotokoll sowie die Subdomain „www“ bei der Angabe weggelassen werden („hosteurope.de“).

  • Netzwerkprotokoll
    Das Netzwerkprotokoll regelt für den Browser die Art der Verbindung, die man mit dem Browser herstellen möchte. Man verwendet beispielsweise „http://“ für den üblichen Aufruf einer Website im Browser, „https://“ für einen verschlüsselten, abgesicherten Aufruf der gleichen Inhalte und „ftp://“ für die Verbindung mit dem Zweck, Dateien zu ändern oder auszutauschen – hierfür ist im Vorfeld das Anlegen eines FTP-Accounts notwendig.

  • URL (Uniform Ressource Locator) und Parameter
    Sie steht für die komplette Web-Adresse. Diese kann zudem optional weitere Elemente, wie Nutzername, Passwort, Host, Port, Query-Parameter und Anker enthalten. Der Host oder Zielrechner kann dabei mit Hilfe einer IP-Adresse, aber auch über die Namensauflösung per DNS durch die Angabe der Second- und Top-Level-Domain erfolgen. Ein Port wird nur bei bestimmten Verbindungen benötigt. Viel häufiger findet man die Query-Parameter, z.B. bei Suchanfragen in einer Suchmaschine. Sie werden durch ein „?“ eingeleitet und im Anschluss durch je ein „&“-Symbol voneinander getrennt („https://www.google.de/search?q=Host+Europe“). Anker sind als Markierungen auf einer einzigen Seite zu sehen und werden vom Browser als Sprungmarken verwendet, um direkt zu einem weiteren Sinnabschnitt der Seite zu scrollen, in der Regel zu einer Überschrift für den nächsten längeren Textabsatz.

  • Website & Seitenpfade
    Als Website wird der gesamte Webauftritt bezeichnet, den man über eine Web-Adresse besuchen kann. Die einzelnen Seiten der Präsenz werden auch als „Pages“ bezeichnet. Diese einzelnen Seiten sind üblicherweise hierarchisch über Webverzeichnisse und einzelne Dateien strukturiert. Diese Struktur wird auch in der URL widergespiegelt. Dabei werden die verschachtelten Verzeichnisse über den Slash („/“) getrennt angezeigt. Dieser Pfad soll neben der hierarchischen Strukturierung der Website auch für den Benutzer als Orientierungshilfe dienen.

  • Homepage
    Die „Homepage“ ist die Startseite eines Internetauftritts ohne weitere Pfadangaben. Zum guten Ton einer modernen und ansprechenden Website gehört ein stets erreichbarer Home-Link, der den Benutzer zu dieser Startposition zurückführt. Meistens wird das Logo der Web-Präsenz stellvertretend hierfür verwendet.

Domainregistrierung und Laufzeiten

Da die unterschiedlichen Domainendungen letztlich immer über die regionalen Registrare bezogen werden, gelten unterschiedliche Laufzeiten, an die man als Domainbesitzer vertraglich gebunden ist. In der Regel wird eine Laufzeit von einem Jahr für eine Registrierung festgelegt. Es gibt aber auch einige TLDs, denen eine längere Laufzeit zu Grunde liegt. Auch wenn Domains in letzter Instanz bei einem Registrar angemeldet werden, ist der Bestellvorgang über Ihren Hosting-Anbieter in der Regel bequemer und ohne Aufpreis abgewickelt. Zudem haben Sie auf diese Weise die Möglichkeit, ein passendes Hosting-Produkt für Ihr Web-Projekt gleich mitzubestellen.

Mehr Informationen zu den von uns angebotenen Domains finden Sie auf unserer Domainübersicht.

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Fazit

Wir hoffen, Ihnen als stolzer Domainbesitzer die gängigsten Begrifflichkeiten erfolgreich näher gebracht zu haben, freuen natürlich dennoch jederzeit darauf, mit Ihnen in den Dialog zu gehen und weitere Begriffsdetails zu klären. Nutzen Sie hierfür einfach die Kommentarfunktion des Blogs, wir antworten Ihnen gerne.

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Thomas von Mengden
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