Was ist eigentlich ein Virtual Private Server? Eine schnelle Antwort lautet: Ein Virtual Private Server (oder VPS, vServer) ist ein Webhosting-Produkt (zum Beispiel die neuen Virtual Server von  Host Europe), bei dem Ihnen mithilfe von Virtualisierungstechnologien Hardware-Ressourcen und Betriebssystem-Funktionen zur Verfügung gestellt werden, welche Sie (fast) wie einen eigenen physischen Server nutzen können.

Wenn Sie mehr wissen möchte, erhalten Sie in diesem Beitrag Informationen zum technischen Hintergrund und zu den Vor- und Nachteilen von vServern gegenüber anderen Webhosting-Angeboten. Zunächst aber gehen wir bei der Bestimmung des Begriffs ein wenig in die Tiefe und betrachten seine drei Bestandteile: „Server“, „Virtual“ und „Private“.

(v)Server

Der Begriff „Server“ (von to serve dt. dienen, bedienen, helfen, servieren) wird in der Informatik mehrdeutig verwendet. Zwar geht es immer um die Bereitstellung von Ressourcen bzw. Diensten, aber es kann dabei sowohl die dafür zuständige Software (zum Beispiel Webserver) als auch der komplette Rechner gemeint sein, auf dem eine Server-Software läuft. Im Hosting-Umfeld ist eher die zweite Bedeutung gebräuchlich, allerdings etwas modifiziert. Denn weil sich Server-Angebote meist an Anwender richten, die selbst entscheiden möchten, welche Server-Software sie installieren, beinhaltet Server-Hosting in der Regel nur Hardware-Ressourcen und Betriebssystem, gegebenenfalls ergänzt durch Verwaltungswerkzeuge.

Das ist auch der entscheidende Unterschied von „Server“-Angeboten zu „Shared Hosting“. Die meisten Hosting-Kunden wollen eine oder mehrere Websites betreiben und benötigen dafür lediglich eine Standardumgebung mit Webserver, Datenbank, PHP und eventuell WordPress. Dank Virtualisierung (dazu gleich mehr) können die Anbieter auf einer einzigen physischen Maschine kostengünstig zahlreiche solcher Web-Server-Umgebungen oder Server bereitstellen. Somit teilen sich alle Kunden die Ressourcen des physischen Servers. Die Provider sparen damit Kosten und Aufwand und Sie als Kunde erhalten sehr preiswert eine geeignete Hosting-Lösung für Ihre Bedürfnisse.

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Virtuelle Server

Bei der Virtualisierung werden physische IT-Ressourcen, also Hardware- und Software-Komponenten, „abstrahiert“. Das heißt, sie werden durch die Virtualisierungssoftware (die „Abstraktionsschicht“) so verwaltet (zum Beispiel aufgeteilt oder zusammengefasst), dass sie unabhängig von ihrer physischen Basis als virtuelle Geräte oder Dienste bereitgestellt werden können. So können auf einem physischen Wirtssystem zahlreiche Gastsysteme laufen, von denen jedes nur die Ressourcen „sieht“, die ihm zugewiesen wurden.

Statt einen physischen Rechner an einen einzelnen Kunden zu vermieten, kann der Hoster dessen Leistung mittels Virtualisierung vielen verschiedenen Mietern gleichzeitig anbieten – ähnlich wie man ein Haus oder viele einzelne Wohnungen vermieten kann. Es gibt verschiedene Formen der Virtualisierung, die sich unter anderem danach unterscheiden, welche Ressourcen (Hardware oder Software) virtualisiert werden. Beim Shared Hosting wird die komplette Laufzeitumgebung für Websites und Webanwendungen zur Verfügung gestellt – sozusagen wie ein möbliertes Apartment, in das man nur noch einziehen muss. Ein virtueller Server kann dann eher mit einer Mietwohnung verglichen werden, die man sich nach den eigenen Wünschen einrichten kann.

Virtuelle Private Server

Für Profis ist die eingeschränkte Anpassbarkeit von Shared-Hosting-Umgebungen sicher ein Hauptgrund, auf einen vServer zu wechseln. Aber auch, wenn Sie besondere Anforderungen an die Performance und Zuverlässigkeit Ihrer Webanforderung stellen, werden Sie womöglich mit einem Shared-Hosting-Tarif nicht glücklich. Denn es kann niemals ausgeschlossen werden, dass eine andere Anwendung auf der gleichen Maschine überdurchschnittlich viele Ressourcen beansprucht und damit die Leistung des eigenen Webservers beeinträchtigt. Dies wird beim Cloud-Computing als „Noisy-Neighbour-Problem“ bezeichnet: Ähnlich wie bei der Mietwohnung im Mehrfamilienhaus lärmende Nachbarn den Wohnkomfort senken, können beispielsweise Webanwendungen mit hohen Zugriffszahlen ihre Mitmieter auf dem Server stören. Auch die Sicherheit ist betroffen: Wenn ein Mieter seine Wohnungstür offenlässt, kommen die Einbrecher über den Balkon womöglich auch gleich bei Ihnen vorbei.

Wer es sich leisten kann, möchte daher vielleicht gern ein eigenes – „privates“ – Haus, das man allein bewohnt. Hier versagt aber die Analogie zum Webhosting – denn dort muss es nicht gleich ein kostspieliges Einfamilienhaus (ein physischer „Dedicated Server“) sein. Virtualisierung erlaubt es, die virtuellen Instanzen voneinander zu isolieren und ihnen auch physische Rechner-Ressourcen fest zuzuordnen. So kann ein Hoster Ihnen einen virtuellen und „privaten“, also für Sie reservierten Server anbieten. Als Mieter können Sie damit sozusagen nicht nur Ihre Wohnung frei gestalten, es fühlt sich für Sie auch so an, als hätten Sie das ganze Haus für sich allein. Wie gut das funktioniert, hängt allerdings auch von der Art der Virtualisierung ab, die Ihr Hoster nutzt – mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel zum vServer-Hosting.

Virtual Private Server: Vor- und Nachteile

Ein Virtual Private Server arbeiten aus Anwendersicht ganz wie ein physischer Stand-alone-Server: Ein Virtual Private Server verfügt über (virtuelle) CPUs, dedizierten Arbeitsspeicher, Massenspeicher und eine eigene IP-Adresse. Im Vergleich zum Shared Hosting bringt das schnellere Ladezeiten und in der Regel auch mehr Bandbreite. Auch die Sicherheit ist höher, weil vServer voneinander wirksamer isoliert werden können als Shared-Hosting-Umgebungen.

Der Hauptvorteil eines Virtual Private Servers liegt aber darin, dass Sie ihn selbst verwalten können: Sie haben die Auswahl zwischen verschiedenen Betriebssystemen und erhalten Root-Zugriff, um das System fast ohne Einschränkungen einzurichten, Systemdateien, Einstellungen und Serveranmeldungen zu bearbeiten und die Anwendungen Ihrer Wahl zu installieren. Noch mehr Freiheit und Leistung erhalten Sie nur mit einem physischen Dedicated Server zu deutlich höheren Kosten.

Der Hauptnachteil eines Virtual Private Servers liegt demnach darin, dass Sie ihn selbst verwalten müssen: Sie benötigen also zwingend IT-Kenntnisse, um einen VPS sicher zu betreiben und sein Potenzial optimal auszuschöpfen. Im Gegensatz zum Shared Hosting haben Sie aber auch mehr Kontrolle über die Sicherheitseinstellungen Ihres Servers. Das bedeutet im Gegenzug aber auch mehr Verantwortung, denn Sie müssen sich selbst um die Absicherung, um Updates und Backups kümmern. Wer sich das nicht zutraut, kann prüfen, ob der Hoster seiner Wahl „Managed Server“ anbietet. Bei Host Europe sollten Sie in diesem Falle einen Blick auf die Webserver-Angebote von Host Europe werfen, die es in verschiedenen Leistungsklassen gibt.

Was ist ein Virtual Private Server bzw. vServer? – Fazit

vServer eignen sich für alle Projekte, bei denen es sowohl auf Leistung als auch auf eine flexibel anpassbare Umgebung ankommt, zum Beispiel die Einrichtung eines Online-Shops, Entwicklungsumgebungen, komplexe Webseiten uvm. In Bezug auf Leistung und Flexibilität sind vServer zwischen Shared-Hosting-Angeboten und teuren Dedicated Servern angesiedelt. Für die meisten Profis, die ihre Server selbst verwalten wollen, sind die kostengünstigen vServer dank dedizierter Ressourcen und Root-Zugriff eine gute Wahl. Administrationstools, wie zum Beispiel Plesk erleichtern Ihnen zudem die Verwaltung Ihres Servers.

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