Im ersten Teil (Conversion Optimierung: Heatmaps und wie man diese benutzt) haben wir bereits über die Analyse durch Heatmaps berichtet. Im Folgenden gehen wir auf die Umsetzung und Optimierung ein.

Jetzt geht es ans Eingemachte: Umsetzen und testen, testen, testen

Wurden nun die technischen Umsetzungen vollzogen? Sind die Designanpassungen vorgenommen?

Auch in diesem Beispiel wurden die Anpassungen technisch und visuell vorgenommen. Ab jetzt gilt es weiterhin im entsprechenden Tool (Google Analytics und dem Heatmap Tool) die KPI’s zu kontrollieren und zu dokumentieren.

„In unserem Beispiel hat sich bereits nach vier Wochen die Conversion-Rate um 15 % nach oben korrigiert. Es wurden eindeutig mehr Klicks auf die CTA’s gemessen. Der Umsatz wurde somit in diesem Beispiel um mehr als 700 % gesteigert.“

Conversion Optimierung ist ein Prozess

Nun könnte man sagen, dass dieser oben genannte Case an sich erledigt ist. So gesehen ist das Projekt und die eine Optimierung abgeschlossen. Und dennoch ist es nicht vorbei. Denn mit jeder Anpassung, die letztendlich vorgenommen wird, verändert sich auch das Verhalten der User. Es gilt also die nachträglich sich veränderten KPI’s weiterhin im Auge zu behalten, um so neue Möglichkeiten der Verbesserung der Usability und Conversion Optimierung herbeizuführen.

Typische Muster des Besucherhaltens? Eine Mär oder gibt es das?

Tatsächlich gibt es trotz der Optimierung typische Muster die im Fachjargon des Marketings als Z-Pattern oder F-Pattern bekannt sind. Bei beiden Varianten geht es um die Erstellung und Konzeption eines Screendesigns. Und wie es sich nun aus den Patterns ergibt, sind diese entsprechend unterschiedlich. (siehe Foto). Beide Varianten haben dabei folgende wesentliche Unterschiede:

Z-Pattern

Die Grundlage des Z-Patterns ist einfach: Hierbei wird hypothetisch angenommen, dass das Auge beim Überfliegen der Webseite einem typischen Z-Muster folgt – wobei der Lesefluss natürlich oben links in Leserichtung beginnt. Um sich dann auf der horizontalen Achse nach rechts bewegt, dann diagonal nach unten links wandert und anschließend wieder horizontal nach rechts.

Das Z-Pattern wird häufig dann verwendet, wenn User sich laut Screen-Designkonzept einen schnellen Überblick verschaffen sollen.

Abbildung - z-pattern

F-Pattern

Gegenüber dem Z-Patern spiegelt das F-Pattern das natürliche Leseverhalten oder Betrachtungsmuster der meisten Surfer wieder. Dabei werden diese Thesen von verschiedenen Usability-Studien gestützt. Vor allen Dingen hat Jacob Nielsen, dänischer Berater im Bereich von Webdesigntauglichkeit diese Begrifflichkeit geprägt. Wobei er dies glanzvoll durch Eye-Tracking Studien beweisen konnte.

Abbildung - f-pattern

Auswerten von mobilen Websites

Bei desktop-basierenden Webseiten oder Ansichten lassen sich die oben genannten Punkte wunderbar ausführen. Wobei hingegen bei mobilen Webseiten folgende Punkte im Vordergrund stehen müssen:

  • KPI’s wie Verweildauer, Klickrate (CTR)

Das bedeutet im Klartext auf Heatmaps bezogen:

  • Scrollverhalten
  • Mausklicks bzw. Taps

Dabei bleiben die Mausbewegungen vollkommen außen vor. Da keine klassische Bewegung vorgenommen wird. Ganz besonders interessant sind dabei die daraus resultierenden Maßnahmen, die sich durch das Scroll-Verhalten und die Taps ableiten lassen, die im Grunde genommen der „Mobilfähigkeit“ geschuldet ist. Ein Beispiel einer typischen Zielgruppe/Anwendung:

  • schnelle Informationslage
  • kurz und prägnant
  • wichtigste Information

Daraus lässt sich ableiten, dass auf den ersten Blick alle wichtigsten Informationen zur schnellen Entscheidung auf kleinstem Gerät sowohl im Porträt- und Panorama Modus (bezogen auf Tablets und Smartphones) gefunden werden müssen.

Dies lässt sich durch die Scrollmaps und Clickmaps (TapMap) herausfinden.

Conversion Optimierung - Umsetzung und Optimierung mit Heatmaps

Vergleich Mobil und Desktop: Sind die Daten zueinander kongruent?

Im direkten Vergleich der zwei Ausgangssituationen die in dem Fallbeispiel oben dargestellt wurden, sind die Daten überhaupt nicht deckungsgleich, da auch die Zielgruppe komplett unterschiedliche Herangehensweisen je Endgerät hat. Hier sollte typischerweise der Unterschied zwischen „mobile Handhabung“ und der „Desktop Nutzung“ unterschieden werden. Auch dazu eine Differenzierung der Zielgruppe in KPI’s und Gesichtspunkten:

Mobiler Nutzer

  • möchte schnelle Ergebnisse erzielen
  • vermeidet somit langes suchen
  • trifft Entscheidungen sofort/in den nächsten Sekunden
  • Anwendungsbeispiel: Nächstes Kaffee, nächster Club in der Nähe
  • Wegfindung, Kurzinfos über Messenger
  • Social Media Affinität
  • In aller Kürze „up to date“ bleiben

Desktop Nutzer

  • lässt sich bei der Entscheidungsfindung zeit
  • CTR ist deutlich höher
  • Kaufentscheidungen werden gerne durch Reize, Emotionen geleitet
  • Deutlich relevantere und längere User Journey
  • höhere Verweildauer

Natürlich hängen hier die Faktoren von den diversen äußeren Einflüssen, der Zielgruppe und der Branche ab.

Fazit

Heatmaps sind ein adäquates Mittel, den User und die Usability von Websites zu steigern. Wobei hier einzelne Heatmaps wie zum Beispiel nur die Mouse Movement Map nicht genügend Aufschluss über das Verhalten der User selbst liefert. Erst die Nutzung verschiedenartiger Heatmaps lassen es zu – auch je Endgerät – zu verstehen, was der User macht. Entsprechend sinnvoll ist es dann, die Heatmaps um die Anwendung von Visitor-Session Replay (Ansicht einzelner User datenschutzkonform, Formularanalysen, Conversion Filter) oder weiteren Statistiken sinnvoll zu ergänzen.

Last but not least lernen wir ebenfalls: Conversion ist ein Prozess, besser geht immer.


Sie haben Fragen oder Anregungen zum Thema Optimierung mit Heatmaps? Schicken Sie uns einen Kommentar. Wir freuen uns über Ihr Feedback.

David Odenthal

Große Auswahl an günstigen Domain-Endungen – schon ab 0,08 € /Monat
Jetzt Domain-Check starten