Wer heute etwas Neues zu einem bestimmten Thema erfahren möchte, wird von Google zumeist auf Blogs verwiesen. Blogs sind die Newskanäle des Internets. Ihre besonderen Kennzeichen: Sie berichten über aktuelle Ereignisse, und ihre chronologisch angeordneten Beiträge sind mit einer Kommentarfunktion versehen. Die Leserinnen und Leser von Blogs können sich also nicht nur informieren und unterhalten lassen, sondern auch Anmerkungen hinzufügen und Nachfragen stellen.

Betrieben werden Blogs nicht nur von großen Unternehmen, sondern auch von Einzelpersonen – und letztere erlangen gar nicht mal so selten eine regionale Bekanntheit oder einen über den Kirchturm hinausgehenden Kultstatus. Was Sie für den Aufbau eines erfolgreichen Blogs benötigen:

  • Eine geeignete Blogsoftware, zum Beispiel WordPress.
  • Eine thematische Nische.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Weichen für Ihren erfolgreichen Blog von Anfang an richtig stellen.

Notiz: Der Begriff Blog ist ein Kurzwort von Weblog, einer Kombination aus den beiden englischen Wörtern web (wie Netz), und log (wie Logbuch).

Tipp 1: Den Blog in WordPress auf die Startseite legen

Abbildung WordPress Blog: WordPress Backend - Einstellungen

WordPress gibt es schon seit 2003, angefangen hat die Erfolgsgeschichte als reine Blogsoftware. Mit den Jahren hat sich das kostenlose System zwar als Baukasten für jede Art von Internetseiten entwickelt, die Blogwurzeln aber zum Glück nie verloren. Vielleicht betreiben Sie ja schon eine WordPress-Seite und möchten sie mit einem Blog ergänzen? Dann stehen Sie vor folgender Grundsatzentscheidung:

  • Option 1: Der Blog kann nur über ein Menü aufgerufen werden, ist also für Ihre Besucherinnen und Besucher nicht sofort präsent.
  • Option 2: Der Blog erscheint sofort auf Ihrer Homepage (Startseite), ist also das Herzstück Ihres Internetauftritts.

Für ambitionierte Bloggerinnen und Blogger ist die zweite Option die bessere. So bringen Sie Ihre Blogbeiträge auf Ihre Startseite:

  1. Loggen Sie sich in Ihr WordPress ein.
  2. Im Dashboard klicken Sie in der schwarzen Menüleiste links auf den Punkt Einstellungen.
  3. Klicken Sie den Unterpunkt Lesen an.
  4. Wählen Sie nun rechts im Hauptfenster bei Deine Homepage zeigt den oberen Knopf an: Deine letzten Beiträge.

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Tipp 2: Die Kommentarfunktion nutzen

Kommentare sind die Würze jedes Blogs. Zu den Kommentareinstellungen gelangen Sie in der schwarzen Menüleiste mit einem Klick auf Einstellungen/Diskussion. Im Hauptfenster finden Sie dann eine Fülle von Checkboxen. Empfehlenswert ist folgendes Setup:

Abbildung WordPress Blog: WordPress Backend - Die Kommentarfunktion

  1. Checkbox aktivieren bei Mir eine E-Mail senden, wenn jemand einen Kommentar schreibt.
  2. Checkbox aktivieren bei Mir eine E-Mail senden, wenn ein Kommentar auf Freischaltung wartet.
  3. Checkbox deaktivieren bei Bevor ein Kommentar erscheint, muss der Kommentar manuell freigegeben werden.
  4. Checkbox aktivieren bei Bevor ein Kommentar erscheint, muss der Autor bereits einen freigegebenen Kommentar geschrieben haben.

Mit dieser Konfiguration erhalten Sie sofort eine Nachricht bei jedem neuen Kommentar. Was Sie dann erledigen müssen:

  • Neue Kommentare freigeben oder löschen.
  • Freigegebene Kommentare beantworten.

Mit der obigen Konfiguration erfreuen Sie Ihre Fanbase, denn alle Autorinnen und Autoren, die bereits einen freigegebenen Kommentar geschrieben haben, können nun ohne weitere Prüfung sofort veröffentlichen. Falls Sie das nicht möchten, setzen Sie auch eine Haken in die dritte Checkbox.

Tipp 3: Ein Antispam-Plugin einsetzen

Abbildung WordPress Blog: WordPress Plugin Antispam Bee

Mit der Freigabe der Kommentarfunktion ernten Sie sich leider nicht nur konstruktive Anmerkungen und Nachfragen, sondern auch eine Fülle von zumeist automatisiert versendeten Müll-Content, dem berüchtigten Spam. Zum Glück hat WordPress wirksame Gegenmittel parat, und zwar in Form von Antispam-Plugins.

Die digitalen Putzhilfen erkennen Spam-Nachrichten anhand ihrer Struktur und befördern sie automatisch in den Spam-Ordner Ihrer Kommentarverwaltung. Ein ebenso einfaches wie zuverlässiges Plugin nennt sich Antispam Bee.

Tipp 4: Zwischen Place- und Themeblog entscheiden

Abbildung: Skyline Frankreich

Weiter geht es nun mit der inhaltlichen Ausrichtung Ihres Projekts. Ganz grob lassen sich Blogs in diese zwei Kategorien einteilen:

  • Place-Blogs: Blogs zu einem bestimmten Ort.
  • Theme-Blogs: Blogs zu einem bestimmten Thema.

Eine große Gefahr besteht darin, sich beim Bloggen zu verzetteln und damit an Kontur zu verlieren. Beschränken Sie deshalb vor allem am Anfang, beim Aufbau Ihres Projekts, die Bandbreite Ihrer Beiträge. Leicht fällt das Einhalten eines Themas bei Blogs zu Städten, Regionen oder Ländern. Beispiele:

  • Frankfurt-Blog
  • Ruhrpott-Blog
  • Österreich-Blog

Wenn Sie Ihre Nische noch etwas enger definieren möchten, verbinden Sie Ort und Thema. Beispiele:

  • Party in Berlin
  • Radtouren an der Elbe
  • Museen in Dresden

Bei einem reinen Theme-Blog sollten Sie es sich in einer klar definierten Nische bequem machen. Beispiele:

  • Ein Food-Blog über Wok-Gerichte
  • Ein Brettspiel-Blog über Neuerscheinungen
  • Ein Technik-Blog über KI-Software

Tipp 5: Die Blog-Mission im ersten Beitrag erklären

Abbildung: Mondlandung

Sie starten einen neuen Blog? Dann erklären Sie gleich in Ihrem ersten Beitrag Ihre Mission. Teilen Sie Ihre Gedanken mit, werden Sie persönlich und lassen Sie Ihre Leserinnen und Leser an Ihrer Inspiration teilhaben: Was hat Sie so weit getrieben, dass Sie gar nicht anders können, als über (hier Ihr Thema einfügen) zu bloggen?

Tipp 6: Gute Überschriften texten

In der Aufbauphase kommen die Leserinnen und Leser nicht direkt zu Ihnen, sondern über Suchmaschinen. Sie entscheiden anhand der Überschriften in den Google-Trefferlisten, welche Seite sie schließlich anklicken. Und Google generiert diese Überschriften aus den Titeln Ihrer Blogbeiträge.

Kennzeichen einer guten Überschrift: Sie enthält Keywords (Schlüsselwörter), und sie bringt das Thema des Blogbeitrags sofort auf den Punkt. Beispiele für gute Überschriften:

  • Neuerscheinungen zur Frankfurter Buchmesse
  • Anleitung: In WordPress einloggen
  • Schnelle Rezepte für Nudelgerichte

Tipp 7: Die Probleme anderer Leute lösen

Ihre Leserschaft freut sich über Tutorials, also kleine Anleitungen. Bloggen Sie die ersten Schritte für Ihr Thema, um Neueinsteiger abzuholen und zum Verfassen von Kommentaren zu motivieren.

Beispiel für einen Tonstudio-Blog: Diese Mikrofone brauchst du, um ein Schlagzeug professionell aufzunehmen.

Beispiel für einen Handwerker-Blog: Diese Grundausstattung brauchst du, um Holz zu drechseln.

Tipp 8: B-Promis interviewen

Es ist leider eher unwahrscheinlich, dass echte Prominente auf Interviewanfragen eines sich noch im Aufbau befindlichen Blogs positiv reagieren. Mehr Erfolgschancen haben Sie in der zweiten Reihe, also bei der Lokalprominenz oder bei Menschen, die es innerhalb einer bestimmten Community zu Ruhm und Ehre gebracht haben. Nicht wenige B-Promis möchten nämlich gerne in die erste Liga aufsteigen und sind deshalb dankbar für Interviewanfragen.

Überfallen Sie Ihre potenziellen Interviewpartner aber nicht, sondern schicken Sie eine Anfrage per Mail. Beispiel: „Guten Tag Frau/Herr XY. Ich betreibe den XY-Blog und möchte Sie gerne zum Thema XY interviewen.“

Weil sich auch B-Promis nicht unbegrenzt Zeit für Sie nehmen werden, beschränken Sie sich am besten auf fünf Fragen, die Sie in die E-Mail gleich mit hineinpacken.

Tipp 9: Auch mal vom Scheitern bloggen

Das Leben ist voller Tücken – und auch Bloggerinnen und Blogger verfügen über keine Zauberkräfte. Sie sind mit einem Projekt grandios gescheitert? Ihre Südpol-Expedition haben Sie schon am Gardasee abgebrochen? Ihr Perpetuum Mobile braucht immer noch eine Energiezufuhr? Ihre dreistöckige Meistertorte ist in sich zusammengefallen? Ihre Nachbarn haben Ihnen Geld für den Fall geboten, dass Sie Ihre Geigen-Ambitionen beenden?

Ihre Leserinnen und Leser erfreuen sich (und kommentieren) solche Beiträge gerne – weil sie ihnen aus der Seele sprechen. An irgendetwas grandios gescheitert sind ja alle mal. Nobody is perfect.

Tipp 10: Blog mit Bildern anreichern

Reichern Sie Ihren Blog mit Bildern an. Am besten nutzen Sie dabei Ihre Handykamera. Damit sind Sie die Urheberin oder der Urheber und müssen sich um Lizenzierung, Lizenzgebühren und Kennzeichnung kaum Gedanken machen.

Wenn Sie Ihre Werke schützen möchten: Setzen Sie Ihren Namen oder den Domainnamen Ihrer Website direkt in eine Ecke Ihrer Bilder. Geklaut werden attraktive Bilder dann zwar immer noch und tauchen dann auf Facebook oder Instagram auf. Aber auf diese Weise werden andere Leute auf Sie aufmerksam und schauen auch mal auf Ihrem Blog vorbei.

Aber Vorsicht: Sie dürfen nicht ungefragt Personen fotografieren oder urheberrechtlich bereits geschützte Werke noch einmal knipsen und veröffentlichen. Siehe dazu den sogenannten Fototapeten-Fall.

Tipp 11: Beitragsserien bloggen

Beitragsserien sind aus mehreren Gründen gut. Sie schärfen das thematische Profil eines Blogs und sie binden die Leserinnen und Leser durch den Aufbau einer Spannung. Die Basics einer erfolgreichen Blogbeitragsserie:

  • Vergessen Sie nicht den Cliffhanger. Brechen Sie einen Beitrag ab, wenn es spannend wird. Die Fortsetzung folgt beim nächsten Beitrag.
  • Verlinken Sie die Serienbeiträge später untereinander. Im besten Fall wühlen sich neue Leser durch Ihre gesamte Serie. Damit halten sie sich besonders lange auf Ihrem Blog auf. Google gefällt das, denn die Suchmaschine stuft Internetpräsenzen mit einer hohen Verweildauer der User als besonders relevant ein.

Tipp 12: Bloggen Sie Listicals!

Bei Leserinnen und Leserinnen besonders beliebt sind Listicals, also Blogbeiträge in Listenform. Beispiele für Listicals:

  • Die 10 häufigsten Jugendsünden (nachts im Schwimmbad ist immer dabei).
  • Die 20 schönsten Plätze in (hier fügen Sie den Ort Ihres Place-Blogs ein).
  • Die 30 besten Songs über (hier fügen Sie das Thema Ihres Theme-Blogs ein).

Denken Sie dabei an Ihre Zielgruppe. Sie betreiben einen Brettspiel-Blog? Dann natürlich: Die neun besten Neuerscheinungen. Sie schreiben über Outdoor-Themen? Dann:10 Begegnungen mit Tieren, die du überlebt haben musst, bevor die Riesenechse zuschnappt.

Zusammenfassung: Zwölf Tipps für den erfolgreichen Blog

WordPress hat alle Mittel an Bord, um einen erfolgreichen Blog zu betreiben. Eine gute Methode zur Gewinnung von Leserinnen und Leser ist die Nutzung der Kommentarfunktion und die schnelle Beantwortung der Leserfragen. Unerlässlich zum Ausfiltern von Müll-Kommentaren ist ein Anti-Spam-Plugin. In der Aufbauphase eines Blogs empfiehlt es sich, eine enge thematische Nische zu besetzen. Wer über alles schreibt, schreibt für niemanden. Wer beim Thema bleibt, schafft sich eine Fanbase.

Titelmotiv: Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay

Bernd Schmitt

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