Jeder Computer hat einen eigenen Zugang zum Internet. Die IP-Adresse funktioniert dabei wie eine eigene Postadresse. Wenn es sie nicht gäbe, hätten Sie keinen Zugriff aufs WWW. Aber wissen Sie, wie Ihre IP-Adresse lautet, wie Sie diese herausfinden und, wie Sie sie eventuell auch ändern können? In diesem Artikel beantworten wir Ihnen neben diesen Fragen auch, warum Sie in bestimmten Fällen auf eine statische IP setzen sollten.

Zuallererst ist das Kennen der eigenen IP-Adresse (Internet Protocol Address) wichtig, wenn Sie zum Beispiel Ihr Heimnetzwerk einrichten oder Ihr DSL ausfällt. Auch in Zusammenhang mit Abmahnungen oder der Sperrung von YouTube-Videos haben Sie vielleicht schon einmal von der IP-Adresse gehört oder mit ihr zu tun gehabt. Aber was ist die IP-Adresse genau?

Erst einmal: Jedes Gerät, das sich in einem Netzwerk befindet, hat eine IP-Adresse, eine eindeutige Anschrift sozusagen. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um Ihren Computer, einen Drucker oder Router handelt. Jedes Mal, wenn Sie Daten in dieses Netzwerk schicken oder etwas herunterladen, wird das Datenpaket mit einer IP-Adresse versehen. Nur so kann ein Empfänger eindeutig identifiziert werden.

Warum der IPv4-Standard nicht mehr ausreichte

Früher waren IP-Adressen nur nach dem IPv4-Standard aufgebaut. Allerdings kam das System an seine Grenzen, das aus vier nur aus Zahlen zusammengesetzten Zeichenblöcken bestand. Seit 2012 finden sich häufig auch IP-Adressen in der IPv6-Version. Sie setzen sich aus acht Zeichenblöcken zusammen und enthalten neben Zahlen auch Buchstaben, was unzählig mehr IP-Adressen möglich macht. Übrigens: Weil es nicht so leicht ist, sich diese Zahlenreihen zu merken, werden den IP-Nummern zitierfähige Domains zugeordnet, beispielsweise Hosteurope.de. Ein Domain Name Server (DNS) übersetzt die IP-Adresse, wenn sie abgerufen wird.

Wie Sie Ihre IP-Adresse finden

Wann ist es überhaupt interessant oder nötig, die eigene IP-Adresse zu kennen? Vor allem dann, wenn Sie Störungen im Netzwerk aufspüren möchten. Dabei stehen Ihnen unterschiedliche Wege zur Verfügung. Am einfachsten nutzen Sie eines der kostenlosen Web-Tools, wie zum Beispiel „myip.is“ oder die Website https://www.dein-ip-check.de, um die IP zu checken. Je nach Tool erhalten Sie noch weitere Informationen, wie die aktuelle Browser-Version oder das eingesetzte Gerät.

So finden Sie bei Windows 10 Ihre IP-Adresse heraus

Windows-10-Nutzer können ziemlich einfach Ihre IP-Adresse auch ohne Online-Tool ermitteln: Ein Druck mit der Tastenkombination Windows+R und das Fenster „Ausführen“ geht auf. Einmal den Befehl „cmd“ eingeben und bestätigen. Tippen Sie dort in das Eingabefeld „ipconfig“ ein und drücken Sie „Enter“. Nun finden Sie in der der Mitte des Feldes die Zeile „IPv4-Adresse“, in der rechts davon die IP-Adresse steht: gewöhnlich mit 192.168… am Anfang. Wenn Sie IP-Adressen Dritter recherchieren möchten, nutzen Sie das Startmenü „cmd“. Nachdem Sie bestätigt haben, öffnet sich ein neues Fenster, in das sie „ping example.com“ eingeben und mit „Enter“ bestätigen, um dann die fremden IP-Adressen ablesen zu können.

Mehrere Arten, Ihre IP-Adresse zu ändern

Mit der IP-Adresse hinterlassen Sie Abdrücke im Internet. Manchmal kann eine Änderung Ihrer IP-Adresse Sie davor bewahren, von Internet-Anbietern gesperrt zu werden. Wird Ihre IP blockiert, können Sie eine neue erzeugen und umgehen die Blockade. Aber es gibt auch durchaus sinnvollere Gründe, die IP zu ändern, zum Beispiel die Installation eines neuen Routers, damit dieser im Heimnetzwerk überhaupt verwendet werden kann. Außerdem erhöht der Wechsel der externen IP-Adresse die Sicherheit im Web.

Interne IP-Adresse in Windows 10 über die Systemsteuerung modifizieren

Möchten Sie Ihre interne IP-Adresse ändern, machen Sie dies manuell über die Systemsteuerung:

  1. Gehen Sie in der Systemsteuerung  auf  „Netzwerk und Internet“.
  2. In der Rubrik „Netzwerkstatus und -aufgabe anzeigen“ gehen Sie auf den Unterpunkt „Adaptereinstellungen ändern“.
  3. Klicken Sie mit einem Rechtsklick auf das Netzwerk, dem Sie eine neue IP-Adresse zuweisen möchten.
  4. Es öffnet sich ein Menü. Sie wählen  „Eigenschaften“ aus und klicken anschließend auf „Internetprotokoll Version 4 (TCp/IPv4)“.
  5. Hier finden Sie den Reiter „IP-Adresse verwenden und neu bestimmen“.

So ändern Sie Ihre externe IP-Adresse mit „Router Reconnect“

„Router Reconnect“ durchsucht das Netzwerk nach Routern und lässt diese eine neue Internetverbindung aufbauen, wodurch letztlich die IP-Adresse geändert wird. So geht’s:

  1. Erst einmal das  Tool Router Reconnect herunterladen und die zip-Datei entpacken.
  2. Doppelklick auf die exe-Datei.
  3. Den Rest macht das Tool alleine.

Was ist eine feste IP-Adresse?

Normalerweise werden Routern IP-Adressen meist automatisch vom DHCP-Server (Dynamic Host Configuration Protocol) zugewiesen. Bei jeder Internetsitzung gibt es eine neue IP-Adresse. Für weitere Geräte im Netzwerk wird vom DHCP-Server ein Adressbereich definiert, wie zum Beispiel Drucker und Laptops und automatisch vom Router verteilt. So wechselt zwar die zugewiesene IP alle 24 Stunden, aber ist trotzdem immer einmalig auf der Welt.

Wenn es dynamische IPs gibt, liegt der Umkehrschluss nahe, dass es auch statische gibt. Sie bleiben bei jedem Internet-Surfen gleich – die Anschrift in das Netzwerk eingebundener Geräte ist also immer dieselbe.

Statische IP-Adressen sind im Business von Vorteil

Wichtig sind statische IP-Adressen vor allem im unternehmerischen Zusammenhang, für die Website und für im Unternehmen befindliche Netzwerk-Geräte. Gerade für diese Fälle sind ständig sich ändernde IP-Adresse nicht sinnvoll. Wichtig sind hier IP-Adressen, die sofort fest zugeordnet werden können. Besondere Relevanz jedoch haben statische IP-Adressen in Zusammenhang mit Servern, über die Unternehmen ihre Website oder Service-Portale für Kunden Geschäftspartner hosten.

Eine besondere Rolle spielen sie zum Beispiel jedoch auch vor dem Hintergrund vom vermehrten Arbeiten im Home-Office, wo sich die angeschlossenen Netzwerkkomponenten von extern einfach über das Internet erreichen lassen. Sie können über den Browser oder Ihren Windows-Explorer direkt auf Laufwerke, Konfigurations-Oberflächen und Server des Firmennetzwerks zugreifen. Auch Kollaboration oder Remote-Arbeiten funktionieren bei einer immer gleichen Anschrift schneller. Fragen Sie Ihren Internetprovider einfach nach einer festen IP-Adresse!

Fazit: Eine feste IP ist besser für das Business

Wer für seine Kunden über das Internet einfach und schnell erreichbar sein möchte, sollte unbedingt auf eine statische IP-Adresse setzen. Nachteil: eine feste IP-Adresse zieht ein etwas größeres IT-Sicherheits-Risiko mit sich. Wägen Sie den Nutzen und die Nachteile sorgfältig ab! Allerdings liegen die Vorteile einer festen IP-Adresse auf der Hand. Für den Schutz können Sie immer noch sorgen!

 

Quellen:

Titelmotiv: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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