Während es noch vor einigen Jahren ein Privileg war, multimediatauglich mit dem Internet verbunden zu sein, ist man heute erst richtig „im Netz“, wenn man eine eigene Präsenz vorweisen kann – sei es innerhalb eines Social Media Netzwerks oder sogar mit einer eigenen oder gleich mehreren unterschiedlichen Domains, die alle einem anderen Zweck dienen. Mittlerweile sind diese zu einem recht günstigen Tarif erhältlich und auch die Hosting-Pakete werden in vielen Ausbaustufen zunehmend erschwinglicher angeboten.

Zu diesen Paketen gehört nicht selten ein Homepagebaukasten, der dem unerfahrenen Website-Besitzer bei der Einrichtung der eigenen Internetpräsenz hilft. Obwohl die Baukästen in der Regel bereits ein sehr breites Portfolio an Anwendungsmöglichkeiten von Hause aus mitbringen, stößt man als anspruchsvoller Domaininhaber hin und wieder an die Grenzen der Umsetzbarkeit der eigenen Ideen. In diesem Fall kann natürlich ein erfahrener Web-Developer aushelfen, der für die Einrichtung und Pflege der Website kostenpflichtig engagiert wird. Oder man greift selbst zur Entwicklungsumgebung und setzt sein Projekt von der Pike auf in Eigenregie um.

Doch wo fängt man an? Welche Development Ressourcen stehen dem motivierten Gelegenheits-Developer dabei zur Verfügung? Wir möchten Ihnen in diesem Artikel einige wertvolle Quellen nennen, auf die Sie über das Web kostenlos zugreifen können.

Hierbei unterscheiden wir zwischen der Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen in Bezug auf einzelne Programmier- bzw. Skript-Sprachen und virtuellen Skript-Kochbüchern, in denen nach Rezept eine Lösung für ein bestimmtes Problem angeboten wird.

Welche Sprache spricht Ihr Projekt?

Auf welcher Sprachbasis soll Ihr Projekt aufbauen? Haben Sie aufgrund des Systems, auf dem die Domain aufgesetzt ist, eventuell bestimmte Vorlieben? Wird z.B. ein Apache Webserver auf einem Linux-System eingesetzt oder handelt es sich um eine Windows-Installation inklusive Microsoft Internet Information Services (IIS)?

Haben Sie in der persönlichen Vergangenheit schon einmal erste Erfahrungen mit Programmier- oder Skriptsprachen sammeln können?

Welchen Zweck soll Ihr Projekt erfüllen? Nicht jede Sprache eignet sich gleich gut für alle erdenklichen Anwendungsmöglichkeiten. Erstellen Sie in jedem Fall eine Liste aller Anforderungen, das wird Ihnen die Auswahl mit Sicherheit erleichtern.

Eventuell hilft Ihnen die nachfolgende Übersicht ebenfalls weiter:

  • Perl (Practical Extraction and Reporting Language)
    Perl ist eine serverseitige Skriptsprache, die auf das Einlesen, Verändern und Ausgeben von Daten spezialisiert ist. Sie ist auch für die Offline-Verwendung einsetzbar, also ohne zwingend notwendige IMplementierung im Internet.
  • Python
    Python eignet sich ebenfalls für den Offline-Einsatz, ähnlich wie Perl, die Syntax ähnelt jedoch eher Java.
  • PHP (Hypertext Preprocessor)
    PHP bietet eine einfachere Mischung von HTML und interpretierbarem Code als bei Perl, ist allerdings im Gegensatz dazu nicht offline einsetzbar, bringt viele vorgefertigte Funktionen mit sich, und liefert hervorragende Datenbank-Unterstützung.
  • ASP (Active Server Pages oder „Classic ASP“) ist der Vorgänger von ASP.NET und war Microsofts Server-Technologie als Antwort auf PHP, basierend auf der VBScript- oder JScript-Syntax. ASP iegt nur im Zusammenhang mit dem Personal Web Server (PWS), bzw. den Internet Information Services (IIS) vor und ist daher nicht als Open Source verfügbar.
  • JSP (Java Server Pages)
    JSP sind eine sehr mächtige, jedoch auch etwas komplexere und auf Java basierende Skript-Technologie, welche die Nutzung sogenannter Servlets wird unterstützt.
  • Cold Fusion, tcl und Ruby bzw. Ruby on Rails sind ebenfalls verbreitete Skriptsprachen und sollen daher an dieser Stelle der Vollständigkeit halber genannt werden. Die jeweiligen Vor- und Nachteile sollte jeder für sich persönlich auf den eigenen Anforderungen basierend gegeneinander abwägen. Mehr Informationen hierzu finden sich unter den genannten Quellen.
  • JavaScript ist eine clientseitige Skriptsprache und wird vom Browser des Benutzers interpretiert, anstatt auf dem Webserver ausgeführt zu werden. Aus Sicherheitsgründen ist daher kein Schreibzugriff auf entsprechende Ressourcen wie lokale Dateien möglich. Die wohl verbreitetste Skriptsprache ist besonders gut auf den Seiten von MOZ und SELFHTML dokumentiert.
  • AJAX (Asynchronous JavaScript + XML)
    Durch die asynchrone Ausführung der JavaScript-Inhalte können dynamische Webanwendungen erstellt werden, ohne dass die verwendeten Seiten permanent neu geladen werden müssen. Um AJAX bequem einsetzen zu können, kann man auf eine Vielzahl etablierter JavaScript-Frameworks zurückgreifen, wie z.B. jQuery.
  • ActionScript / Flash
    Über ActionScript lassen sich Flash-Filme interaktiv interpretieren. Dadurch können die mit Flash erstellten Inhalte ähnlich dynamisch eingesetzt werden, wie im Falle von JavaScript die HTML-Elemente.

Wer einen allgemeinen Einstieg in die Welt der Programmierung sucht, dem sei an dieser Stelle die Internetpräsenz der w3Schools ans Herz gelegt. Neben den hier genannten Skriptsprachen wird dort auf einige Weitere eingegangen, zudem finden sich dort spezielle Lösungen zur Formatierung und Gestaltung und wertvolle Referenzquellen.
Das deutschsprachige Standardwerk zum grundlegenden Verständnis für die Entwicklung von Web-Projekten ist sicher nach wie vor die großartige Dokumentation von Stefan Münz mit dem Namen „SELFHTML“.

Was gibt es heute?

Für fortgeschrittene Entwickler, denen lediglich ein praktischer Programmieransatz zu einem speziellen Problem fehlt, bieten sich sogenannte „Cookbooks“ („Kochbücher“) an, die eine Fülle von rezeptartigen Lösungen anbieten. Folgende Websites sind zwei der bekanntesten Quellen für Code-Rezepte:

Gehaltvolle Fertiggerichte

Fertige Web-Komponenten (Design & Funktion) werden speziell für mobile Web-Projekte (Stichwort: Responsive Design) auf den Seiten von „Bootstrap“ angeboten. Im Zusammenhang mit aktuellen Frameworks wie Angular.JS (Deutsche Seite) ergeben sich sehr ansprechende Symbiosen aus beiden Welten.

Je nach Entwicklungsumgebung (z.B. „brackets“) bietet die Einbindung von kleinen Helfern wie dem Toolkit „Emmet“, „Coffeescript“ oder „Sass“ eine große Zeit- und Arbeits-Ersparnis. Das Ergebnis ist stets sauberer Code – für viele Projekte absolut ausreichend und eine Möglichkeit, die Projekte durch die Ersparnis ein wenig näher in die Gewinnzone zu rücken.

Fazit

Jeder fängt irgendwann einmal irgendwo an. In der Regel nicht einmal so klein, wie man vermuten mag. Web-Development ist zudem weder mit Raketenphysik noch mit Hexerei vergleichbar.
Oft bietet sich der Austausch mit einer erfahrenen Community für die jeweilige Programmiersprache an, eine elegante Collaborations- und Präsentationsmöglichkeit für die eigenen Code-Ergebnisse ist beispielsweise auf GitHub möglich.

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Welche Ressourcen zum Thema Web-Entwicklung nutzen Sie bei der Erstellung Ihrer Projekte?

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Thomas von Mengden
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