Viele Web-Profis entscheiden sich für einen Virtual Private Server, weil sie dadurch mehr Flexibilität bei der Betriebssystemauswahl haben. Das gilt insbesondere dann, wenn sie einen Windows-Server benötigen. Herkömmliche Hosting-Lösungen und auch viele vServer laufen unter Linux; wer beispielsweise einen Microsoft Exchange Server aufsetzen will, kommt damit nicht weiter.

Bei Host Europe können Sie bei der Bestellung eines vServers neben diversen Linux-Distributionen auch Microsoft Windows Server 2016 als Betriebssystem auswählen. Dieser Beitrag beleuchtet, für wen sich Microsofts Server-Betriebssystem eignet und was Sie bei seinem Einsatz beachten sollten. 

Wer profitiert von Microsoft Windows Server? 

Das erste Microsoft-Betriebssystem für Server erschien 1993 als Windows NT 3.1 Advanced Server. Ende 1999 erschien Windows 2000 Server, erstmals mit dem Verzeichnisdienst Active Directory, und seit 2003 vermarktet Microsoft seine Server-Betriebssysteme als „Windows Server“. Gerade im Unternehmensumfeld ist Windows Server noch immer das mit Abstand populärste Betriebssystem – auch wenn es sich dabei um kostenpflichtige Closed-Source-Software handelt. Im Webhosting-Bereich führt dagegen das quelloffene Linux; hier kommt Windows weltweit nur bei knapp einem Viertel der Websites zum Einsatz. 

Aber auch bei vServern sprechen einige Gründe für Windows Server als Betriebssystem. Ein wesentlicher Vorteil von einem vServer für Windows ist die breite Unterstützung wichtiger Unternehmensanwendungen. Neben dem schon erwähnten Microsoft Exchange Server oder MS SharePoint ist dabei vor allem das Web Application Framework ASP.NET  – ein Bestandteil des populären .NET-Frameworks – zu nennen, das nach PHP die am zweithäufigsten verwendete serverseitige Programmiersprache für Webanwendungen ist. Mit ASP.NET können Sie .NET-Anwendungen für Webserver, insbesondere Microsofts Internet Information Services (IIS), effizient entwickeln, wobei sich das Framework vor allem für umfangreiche Business-Websites, CRM- oder Intranet-Anwendungen mit Anbindung an interne Systeme eignet. Zwar wird seit 2015 mit der abgespeckten quelloffenen Version ASP.NET Core auch Linux unterstützt, aber der volle Funktionsumfang steht Ihnen nur unter Windows zur Verfügung.  

Zudem kommt das System Admins entgegen, die sich mit Windows besser auskennen als mit Linux und mit der vertrauten grafischen Benutzeroberfläche ihr System intuitiv verwalten können. Linux ist zwar weniger komplex, nicht zuletzt weil es häufig auf GUI-Bedienung verzichtet, aber gerade deshalb auch schwieriger zu bedienen. 

Software-Unterstützung  

Lange Zeit erschien ein Vergleich zwischen den VPS-Betriebssystemen MS Windows Server und Linux als relativ eindeutig: Auf dem Windows-Betriebssystem kommt als Webserver vor allem Microsoft IIS, als Datenbank MS SQL Server oder MS Access und als Skriptsprache VBScript in ASP.NET zum Einsatz. Bei Linux stehen dagegen Open-Source-Software (Apache oder Nginx, MySQL/MariaDB sowie u. a. PHP, Perl oder Ruby) im Mittelpunkt. Also kam auch für wichtige PHP-Anwendungen wie WordPress in erster Linie Linux in Betracht. 

Doch ganz so klar ist es nicht: Zwar ist die Möglichkeit, Microsoft-Software einzusetzen, ein wesentlicher Grund für die Entscheidung pro MS Windows Server, aber auch die meistverbreiteten Open-Source-Werkzeuge (einschließlich aller gerade genannten) sind unter Windows lauffähig. Wenn Sie unter Windows Apache für Ihre Webanwendungen einsetzen wollen, können Sie sich mit einem der populären Entwickler-Programmpakete wie XAMPP oder WampServer das Leben leichter machen. Beide bringen bereits die wichtigsten Komponenten dafür mit. XAMPP beinhaltet neben einigen weiteren nützlichen Werkzeugen Apache, MariaDB, Perl und PHP, deren Anfangsbuchstaben auch den Namen des Pakets bilden (das X steht für cross-platform). WampServer (auch oft nur kurz WAMP) bietet Vergleichbares, bringt aber gegenüber der Windows-Variante von XAMPP weniger Erweiterungen mit und kommt ohne Perl. Beide Pakete sind wegen Einschränkungen bei der Absicherung nicht für den produktiven Einsatz gedacht, sondern erleichtern das Aufsetzen von Testsystemen – etwa für WordPress-Sites. 

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Tipp: Das von Host Europe angebotene vServer-Managementwerkzeug Plesk bringt für das Hosting und die Verwaltung von Websites bereits einen Webserver mit, unter Windows IIS. Die Webserver-Einstellungen können für jede einzelne Website angepasst werden. Siehe auch unten „Verwaltung mit Plesk“. 

Windows, PHP und die Performance 

Auch die Überzeugung, dass Windows-Server grundsätzlich weniger performant arbeiten als Linux-Server, hält sich hartnäckig. In der Tat ist Linux weniger ressourcenhungrig und hat daher von vornherein einen Performance-Vorsprung. In der Praxis aber kommt es bei beiden Systemen vor allem auf die richtige Konfiguration an, und Sie können natürlich auch mit Windows einen sehr schnellen vServer aufsetzen. Es gibt dabei aber durchaus ein paar Fallstricke, sodass Sie für eine möglichst hohe Performance über spezifisches Know-how und Windows-Server-Erfahrung verfügen sollten. 

Besonders beim Einsatz von PHP auf Windows-Servern klagen Nutzer häufig über Performance-Probleme. Zwar gibt es bei der PHP-Geschwindigkeit tatsächlich noch immer einen messbaren Unterschied zu Linux, aber mit einigen Handgriffen können Sie hier bereits viel erreichen. Nutzen Sie eine möglichst aktuelle PHP-Version, denn PHP ist mit der Zeit immer schneller geworden. Als wichtigste Tuning-Maßnahme wird empfohlen, dass Sie in Ihrer php.ini die PHP-Erweiterung OpCache aktivieren, die PHP-Skripte kompiliert, optimiert und im Arbeitsspeicher zwischenspeichert. Speziell für Windows gibt es von Microsoft zudem die „Windows Cache Extension for PHP“ oder WinCache, die ebenfalls PHP-Anwendungen beschleunigt. Für die Kommunikation mit dem Webserver – Apache, Nginx oder IIS – sollten Sie zudem FastCGI nutzen; etwa mit PHP-FPM (auch WinCache setzt FastCGI voraus). Apropos IIS: Mit IIS sollten Sie PHP aus Performance-Gründen in der Version ohne Thread-Sicherheit nutzen.  

Tipp: PHP erfordert auf Windows das MS Visual C++ Redistributable for Visual Studio für die Universal C Runtime. 

Verwaltung mit Plesk für vServer für Windows

Zur komfortablen Verwaltung von Windows-vServern stellt Host Europe als Option das Management-Werkzeug Plesk in der umfassenden Plesk Obsidian WebHost Edition zur Verfügung. Mit Plesk können Sie Domains, E-Mail-Konten, Datenbanken und vieles mehr erstellen oder verwalten. Entwickler und Webdesigner managen mit Plesk die Websites ihrer Kunden, installieren Anwendungen aus dem integrierten App-Katalog oder migrieren mit wenig Aufwand ihre Webprojekte. Reseller können mit Plesk Obisidan auch flexibel verschiedene Kunden-Zugänge anlegen und konfigurieren, damit Kunden ihren gemieteten Webspace selbst verwalten können. Eine Suite leistungsstarker Tools hilft bei der Verwaltung und Überwachung des Servers und der Konfiguration von Funktionen und Diensten. Die von Host Europe bereitgestellte Edition beinhaltet zudem auch das WordPress Toolkit, mit dem Sie WordPress-Sites komfortabel installieren, testen, absichern und verwalten können. Weiter zur Übersicht der leistungsstarken Virtual Server-Produkte von Host Europe mit allen Features

Ein letzter Tipp: Plesk bietet einen Online-Katalog mit zahlreichen Erweiterungen, entwickelt von Plesk und Drittanbietern, mit denen Sie die Funktionalität Ihrer Plesk-Installation erweitern können. Die Extensions sind nach Kategorien geordnet, beispielsweise „Server Tools“, „Web Development“ oder „Security“. Stöbern lohnt sich! 

Titelmotiv: Unsplash

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