Als 1991 ein 21-jähriger Finne ein neues unix-ähnliches Betriebssystem veröffentlichte, ahnte noch niemand, dass dieses „Linux“ von Linus Torvalds einmal den Unterbau von (mindestens) 40 Prozent aller Websites weltweit bilden würde. Auch für Ihren vServer ist Linux wahrscheinlich eine gute Wahl. Was Sie für Ihre Entscheidung wissen sollten, steht in diesen Artikel. 

Linux für vServer 

Während Linux im Desktopeinsatz nur eine überschaubare Nutzergemeinde begeistert, konnte sich das System vor allem auf dem Servermarkt etablieren. Aber auch mobile Betriebssysteme wie der Marktführer Android, Firefox OS oder Tizen sowie viele Embedded-Systeme basieren auf Linux. 

Beim Einsatz auf virtuellen Servern sprechen für Linux nicht nur seine Stabilität und Wartungsfreundlichkeit, der flexible modulare Aufbau und das reichhaltige Softwareangebot, sondern natürlich auch die Kostenfrage: Linux steht unter der Open-Source-Lizenz GNU GPL; das Betriebssystem selbst und fast alle wichtigen Werkzeuge für den Servereinsatz, zum Beispiel Web-, Datei- oder Datenbankserver, sind kostenlos verfügbar, solange kein professioneller Support benötigt wird. Zwar ist für die Administration eines virtuellen Linux-Servers einiges Know-how erforderlich, es gibt aber auch ausführliche Dokumentationen im Internet und bei Problemen bereitwillige Unterstützung von der Community. 

So gut wie jede relevante Websoftware läuft auch auf Linux, von Apache und Nginx über PHP, Perl, Python oder Ruby bis hin zu MySQL/MariaDB, Microsoft SQL Server oder ASP.NET (als quelloffene Core-Version). Eine bewährte Softwarebasis für Webprojekte ist der sogenannte LAMP-Stack mit Linux, Apache, MySQL bzw. MariaDB und PHP (oder LEMP mit Nginx als Webserver). 

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Virtuelle Linux-Server von Host Europe 

Bei einem virtuellen Linux-Server von Host Europe können Sie zwischen den drei populärsten Linux-Distributionen für Webserver auswählen: Debian, Ubuntu und CentOS. Dazu geben Sie bei der Bestellung Ihres vServer-Wunschtarifs zunächst als Betriebssystem „Linux“ an. Bei der Ersteinrichtung Ihres Servers haben Sie dann Gelegenheit, die Distribution festzulegen.

  • Klicken Sie in Ihrem Kundenkonto bei dem betreffenden Server auf „Verwalten“.
  • Wählen Sie einen Servernamen, das Betriebssystem und gegebenenfalls einen Datacenter-Standort aus.
  • Geben Sie auf dem nächsten Schirm noch die Anmeldedaten für den Server-Admin an.

Damit ist die Ersteinrichtung abgeschlossen. 

Aber welche Linux-Distribution sollen Sie wählen?

Zwar ist bei allen drei Varianten das eigentliche Betriebssystem das gleiche, also der Linux-Kernel und wichtige GNU-Softwarepakete wie Shell (Benutzerschnittstelle), Hilfsprogramme, Compiler, Bibliotheken etc., aber sie unterscheiden sich doch zum Teil erheblich bei der mitgelieferten Software, verfügbaren Verwaltungswerkzeugen und Update-Strategien.  

Grundsätzlich sind Linux-Distributionen verschiedene Zusammenstellungen aufeinander abgestimmter Software rund um den Linux-Kernel, die sich an den Bedürfnissen unterschiedlicher Zielgruppen orientieren und von einem Distributor zusammengestellt und gepflegt werden. Auch die Unterstützung verschiedener Rechner-Architekturen kann variieren, was aber für Ihren virtuellen Linux-Server nicht relevant ist. Wir geben im Folgenden einen kurzen Überblick über Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Debian, Ubuntu und CentOS. 

Debian GNU/Linux  

Debian GNU/Linux gehört zu den ältesten Linux-Distributionen; die erste Debian-Version wurde bereits im September 1993 veröffentlicht. Debian ist eine der einflussreichsten und populärsten Distributionen für Desktops und Server und zudem die Basis für zahlreiche andere Distributionen, beispielsweise Ubuntu. 

Das System gilt als zuverlässig und stabil und bietet zudem eine Fülle von Möglichkeiten: Das riesige Debian-Repository enthält nach Aussage von debian.org die größte Anzahl installierbarer Programmpakete (über 59.000). Debian ist eine Community-Distribution, wird also nicht von einem Unternehmen gepflegt, das auch offiziell Support anbietet. Aktuell wirken über 1.100 Entwickler aktiv am Debian-Projekt mit. 

Die Sicherheit des Betriebssystems ist für die Debian-Entwickler besonders wichtig. Kritische Lücken werden oft innerhalb von Stunden geschlossen. Debian veröffentlicht etwa alle zwei Jahre eine neue Stable-Version, deren Pakete nicht mehr verändert werden (von Sicherheitsupdates abgesehen). Zudem gibt es fünf Jahre lang eine kostenlose Langzeitunterstützung (Long Term Support, LTS) für Stable-Veröffentlichungen. 

Installationen und Upgrades sind relativ einfach. Debian verfügt über die populäre Paketverwaltung APT (Advanced Packaging Tool), das den Debian Package Manager dpkg für das Installieren und Löschen von Debian-Programmpaketen im deb-Format nutzt und zudem das Management von Paketversionen und Abhängigkeiten übernimmt. 

Ubuntu Server LTS 

Das 2004 erstmals veröffentlichte Debian-Derivat Ubuntu übernimmt von seiner Vorlage die Architektur und das deb-Paketformat. Pakete werden eigenständig gepflegt, wobei Verbesserungen als Patches auch für Debian zur Verfügung stehen. Während sich Debian eher an erfahrene bzw. professionelle Anwender richtet, wurde Ubuntu mit Blick auf Benutzerfreundlichkeit entwickelt. Zielgruppe von Ubuntu sind also auch Einsteiger und insbesondere Umsteiger von Windows. Deshalb ist beispielsweise im Standard das Administrator-Konto deaktiviert; höhere Privilegien etwa für die Installation von Programmen holt sich der Benutzer mit dem Befehl sudo. 

Ubuntu wird von dem Unternehmen Canonical gepflegt, das von dem südafrikanischen Debian-Entwickler und Multimillionär Mark Shuttleworth gegründet wurde. Während zunächst die Desktop-Distribution von Ubuntu im Fokus der Aufmerksamkeit stand, ist inzwischen auch die Server-Version populär. Bei Websites ist Ubuntu vor Debian und CentOS das meistverbreitete Linux-Betriebssystem. Die von Debian geerbte Stabilität und der professionelle Support von Canonical machen Ubuntu Server auch zu einer guten Wahl für den Unternehmenseinsatz. Nicht zuletzt deshalb kooperieren auch Server-Hersteller wie Dell oder HPE mit Canonical. Wer nicht in den kostenpflichtigen Canonical-Support investieren möchte, kann auf die hilfreiche Community zählen. 

Wie bei Debian erscheint alle zwei Jahre eine Ubuntu-LTS-Version mit fünf Jahren Langzeitunterstützung. Genauer gesagt sind das seit der Version 06.04 alle April-Ausgaben mit geraden Jahreszahlen, aktuell also 18.04 und 20.04. Bei einem Linux-Server von Host Europe erhalten Sie selbstverständlich eine LTS-Version. 

CentOS 

CentOS (der Name steht für „Community Enterprise Operating System“) ist die Community-Version der Distribution Red Hat Enterprise Linux (RHEL) von Red Hat. 1993 gegründet, gehört Red Hat heute zu den führenden Anbietern von Open-Source-Software für Unternehmen. 2019 wurde das Unternehmen für etwa 34 Milliarden USD von IBM übernommen. Stabilität wird bei RHEL und damit auch bei CentOS großgeschrieben; beide Distributionen sind konservativ zusammengestellt, werden umfangreich getestet – auch im von Red Hat geführten Fedora-Projekt – und gelten als solide und zuverlässig. 

CentOS ist binärkompataibel mit RHEL; Anwendungen beider Betriebssysteme funktionieren auch auf dem jeweils anderen. Mit CentOS können Unternehmen also von den Stärken des kommerziellen RHEL auch ohne Lizenzkosten profitieren. Einziger Unterschied: Sie erhalten mit CentOS nicht den professionellen Red-Hat-Support. 

Red Hat hat 1995 für sein Red Hat Linux ein eigenes Paketverwaltungssystem namens RPM entwickelt, das heute als Konkurrenz zu dpkg/APT in zahlreichen Distributionen eingesetzt wird, neben RHEL, CentOS und Fedora zum Beispiel auch in SUSE, OpenSUSE oder Tizen. RPM bietet aus Sicht des Server-Admins die gleichen relevanten Funktionen wie sein deb-Pendant, insbesondere die Auflösung von Abhängigkeiten. 

Virtuelle Linux-Server verwalten 

Die Verwaltung von Linux-vServern erfolgt üblicherweise per Kommandozeile über das Netzwerkprotokoll SSH (Secure Shell). Dazu öffnen Sie mit dem SSH-Client Ihrer Wahl (zum Beispiel das für viele Plattformen erhältliche PuTTY) unter Angabe von Hostname oder IP-Adresse Ihres vServers, SSH-Port (Standard: 22) ein SSH-Konsolenfenster auf Ihrem Server und geben Ihre SSH-Zugangsdaten ein. Hinweis: Aus Sicherheitsgründen ist der Root-Zugriff auf Host Europes vServern standardmäßig deaktiviert; Sie können ihn in Ihrem Kundenkonto aktivieren. 

Linux-Admins sollten sich also auf der Kommandozeile zu Hause fühlen. Es gibt aber darüber hinaus auch diverse webbasierte Verwaltungswerkzeuge für Linux, mit der sich Admins etwas das Leben erleichtern können, beispielsweise Webmin. Bei einem Linux-Server von Host Europe stehen Ihnen darüber hinaus die beiden wesentlich leistungsfähigeren Server-Admin-Tools Plesk und cPanel zur Verfügung. Das entsprechende Admin-Tool können Sie direkt bei der Bestellung dazubuchen.

Mehr Informationen über virtuelle Linux-Server von Host Europe finden Sie auf der Produktübersicht und in unserem Artikel zum Thema vServer-Vergleich 

Titelmotiv: Pixabay

Host Europe

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