Die Blogger-Community wird auch in Deutschland immer professioneller und vernetzter. Was in Amerika gang und gäbe ist, nämlich das Networking und auch die gegenseitige Unterstützung, dem muss in „Good old Germany“ noch ein bisschen nachgeholfen werden. Hervorragende Gelegenheit bot dabei die Bloggerkonferenz Rock the Blog 2016!
Sphärische Gitarrenklänge empfingen die Konferenzbesucher schon am Eingang und lockten sie zur Central Stage. Damian Salazar, Rockgitarrist aus Argentinien, verzauberte diesen Morgen und erfüllte den Veranstaltungsnamen mit Sinn. Nach einer energiegeladenen Begrüßung durch die Veranstalter, ging es direkt los.
Zukunftsweisende Smartphone-Beispiele
Sascha Pallenberg, bekannter IT-Blogger und YouTuber, zeigte in seinem spannenden Vortrag, wo es in den nächsten Jahren in punkto Mobilität hingeht – und das im doppelten Sinne: Einmal präsentierte er zukunftsweisende Smartphone-Beispiele und zum anderen Aussichten auf die „Auto-Mobil-ität“ in Form von innovativen Studien. BMW zum Beispiel entwickelt Karosserien, die sich an den Geschmack des jeweiligen Fahrers anpassen – mit unterschiedlichen Motiven oder Farben. Noch nicht ganz vorstellbar, aber in den Forschungslaboren schon in der Entwicklung, sind biegsame, ausfahrbare oder transparente Handys.
Weitere Beispiele im Blog von Sascha Pallenberg: www.mobilegeeks.de
Corporate Blogs – die Inbound-Magneten
Einen sehr inhaltvollen Vortrag über Corporate Blogs (Unternehmens-Blogs) hielt Adriano Tagliarina von Trialta. Mitreißend präsentierte er die Vorteile des Inboundmarketings (Für Nicht-Marketer: Inbound bedeutet, dass man nicht mehr nur wirbt – also nach außen kommuniziert -, sondern Inhalte generiert, die Leute anziehen. Zum Beispiel, wenn diese einen spannenden Artikel zu einem bestimmten Thema suchen.).
Inbound-Marketing benötigt nach Adriano Tagliarina drei Ebenen, damit es funktioniert: Technologie, Content und Strategie.
Der besondere Ansatz: Inbound-Marketing ist für den Referenten keine reine Online-Disziplin, sondern ergänzt für ihn in der Konsequenz auch die klassischen PR- und Marketingkanäle. Zudem stellte er vor, was man für gutes Inboundmarketing alles braucht: welche Kanäle genau können bespielt werden? Wie ist konkrete Absatzziele zu erreichen?
Adriano Tagliarina machte folgende Rechnung auf:
Wenn aus 10.000 monatlichen Besuchern der Website nur 1 Prozent als Lead bleibt, d.h. Kontaktdaten hinterlassen wurden, bedeutet das: 100 Kontakte ist bereit für den Lead-Management-Prozess.
Abschließend führte Tagliarina 5 plus 1 Gründe für Inbound-Marketing auf, diese sind:
- qualifizierte Leads,
- Marketing messbar machen,
- Effizienz und Skalierbarkeit,
- Positionierung und Sichtbarkeit,
- die Zukunftsfähigkeit – sowie
- der integrierte Ansatz.
Insgesamt ein inhaltlich starker Einstieg in den Tag, von dem einiges direkt in die Praxis übertragen werden kann.
… eigentlich geht es ja nur um Content!
Robert Weller vom Contentmarketing-Blog www.toushenne.de (tuschän ausgesprochen) begeisterte mit seiner Darstellung, was für ihn Content-Design bedeutet. Spannend hierbei war die Schilderung, wie ein Content-Design-Prozess ablaufen könnte. Für Weller steht zu Beginn eines solchen Prozesses die Identifikation des Nutzungskontextes, danach die Definition der Anforderungen an das System, als drittes erst die Entwicklung von Designlösungen und am Ende auch eine Evaluation des Designs, inkl. A/B-Testing usw. Vor allem plädierte er dafür, dass die Abteilungen Technik, Projektmanagement und Content Creation von Projektbeginn an einen Tisch gehören, traf auf große Zustimmung.
Interessant: Robert Weller definierte die bekannte AIDA-Formel auf die Online-Content-Kreation um:
- Attention: Ein großes Bild macht aufmerksam für die Sache.
- Interest: Das Key-Visual, ein professionelles Foto weckt die Neugier.
- Desire: „Will ich haben“ – Wünsche wecken mittels Emotion, Argumenten und/oder weiteren Informationen. Bei Shops funktionieren in diesem Zusammenhang Videos gut.
- Action: der Call-to-Action-Button, am besten in Quietsch-Rot, damit er nicht übersehen wird.
Letztlich ging es in seinem Vortrag einmal nicht nur um Zahlen, Conversions und Leads, sondern um den Contentprozess an sich.
„Content Design ist Teil der Strategie. Sowohl die Gestaltung betreffend, als auch die Konzeption.“
Robert Weller, www.toushenne.de
Weitere Informationen zum Content-Marketing im Blog von Robert Weller
Blogger sind die neuen Rock-Stars
Und dann kamen sie, die Stars der Szene: die Fitness-Bloggerin Lou und Sara Bow, die sich als Beauty-Bloggerin einen Namen gemacht hat. Die Namen sagen Ihnen nichts? Ist nicht schlimm. Nur bis 25 Jahre ist man jung genug für die entsprechende Zielgruppe, so dass die Bloggerinnen selbst schon fast zu alt für ihre Zielgruppe waren. Dem späteren Andrang beim Selfie-Schießen nach zu schließen, war es unverkennbar, dass die beiden aber echte Größen sind.
Snapchat – die neue Größe im Social-Media-Mix
Lou eröffnete so denn auch den Snapchat-Reigen, der von da an nicht mehr abreißen wollte. Sie erklärte sehr anschaulich, was diese Social-Media-Plattform so besonders macht. Auch wenn sie derzeit in Deutschland noch nicht so richtig durchgestartet ist, wird Snapchat in Zukunft wohl aus dem Social-Media-Mix nicht mehr wegzudenken sein. Dies bestätigte später auch der Journalist und Blogger Richard Gutjahr und gefühlt – eigentlich auch jeder andere Redner dieser Veranstaltung.
Was macht Snapchat so interessant?
Man kann Fotos und Filme, mittlerweile sogar für 24 Stunden, auf die Plattform stellen, danach verschwinden sie wieder. Es gibt viele Gestaltungsfeatures, sodass man zum Beispiel etwas in die Bilder reinschreiben oder auch Emoticons oder andere Gestaltungselemente integrieren kann.
Gesnapt werden Bilder und Videos aus dem Alltag. Bilder und Videos auf Snapchat haben den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer Aktualität einen noch exklusiveren und authentischeren Zugang der Fans zu ihren Stars ermöglichen.
Vorausgesetzt natürlich, man hat erst einmal den Snapchatnamen herausgefunden, was sich hin und wieder auch mal schwierig gestaltet. Ganz aktuell können auch private Nachrichten, inkl. Videochat und Audiochat verschickt werden.
snapchat: fit_trio
Wie man als Bloggerin und YouTuberin Geld verdient
Sara Bow zeigte konkret, wie sie als Bloggerin und YouTuberin Geld verdient. Überraschend, mit welcher Professionalität sie dies tat. Kein Wunder: Längst ist sie, wie auch Lou nicht „nur“ Blogger-Star, sondern eine richtige Unternehmerin. Ihr Business Modell setzt sich aus Einnahmen von Adsense, Affiliate-Programmen, Product Placement, eigenen Produkten und, mittlerweile stark im Kommen, auch langfristigen Verträgen zusammen.
Kein Wunder, denn YouTube- und Blogger-Ikonen erreichen als Influencer mittlerweile Zielgruppen die teilweise größer und besser sind als die klassischer Stars aus Musik, Film und Sport.
Zum Blog von Beauty- und Lifestyle-Queen Sara Bow: www.sarabow.de
Snapchat: OfficialSaraBow
„Ich habe den Schritt in die Öffentlichkeit damals bewusst gewählt und mich mit allem, was das nach sich zieht, dafür entschieden.“
Lou von fit-trio.com
Rock the Blog 2016 – Rock’n Roll pur!
Die Beschreibung einer Veranstaltung kann letztlich immer nur ein Aneinanderreihen von Momentaufnahmen sein, aber einige wichtige Erwähnungen noch in aller Kürze: Auf der Center Stage traf sich das Who-is-Who der Digital-, Blogger- und Content-Szene:
- von Content-Urgestein Klaus Eck (wenn man das bei einer so jungen Disziplin überhaupt sagen darf), der sich mit Sacha Klein von Glossybox über das Thema Angst in der digitalen Welt auseinandersetzte,
- über Rohit Dhawan von Google, der aufzeigte, was man tun kann, um User zu noch mehr Engagement zu bringen,
- bis zu Anna Neumann von Pinterest, die die Vorteile dieses Social-Media-Networks für Influencer erläuterte.
- Thorsten Ising, Social Media Experte, gab sehr praktische Tipps, was man als Blogger alles so machen kann, um den eigenen Blog bekannter zu machen.
- Sven Wiesner, Managing Director der beebop media ag, zeigte an super Beispielen, wie Marken ihre Philosophie und ihre Geschichten, die sie schon immer klassisch erzählt haben, in online übersetzen.
Natürlich waren auch zahlreiche Unternehmensvertreter vor Ort, die von erfolgreichen Case Studies aus Digital- und Influencer-Projekten berichteten.
Topthema und das meist genannte Wort an diesem Tag war übrigens Snapchat. Kaum ein Vortrag, in dem der Instant-Messaging-Dienst nicht als der nächste „superheiße Scheiß“ (Originalzitat der beiden Referentinnen Clara Moring und Ricarda Nieswandt) prognostiziert wurde.
Gut ist vor allem, dass mit Rock the Blog eine weitere Plattform geschaffen wurde, auf der sich Blogger in Deutschland, aber auch international, begegnen können. Selten hat ein Event so gerockt!
Weitere Infos zu Rock the Blog unter: www.rock-the-blog.com
Bitte Urheberrecht beachten und verwendete Inhalte der Speaker nur als Zitat verwenden, danke! Fotos: Jana Behr, alle Rechte vorbehalten
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