Wie binden und informieren Sie Ihre Kunden? Nicht jeder Besucher Ihrer Website möchte ein Facebook-Fan oder Twitter-Follower werden. Eine weiterhin gute Möglichkeit zum Pflegen der Kundenbeziehungen sind die altbekannten E-Mail-Newsletter. Der Vorteil: Aufgrund der deutschen Gesetze muss die Registrierung für Ihren Newsletter aktiv erfolgen. Als Newsletter-Versender erhalten Sie daher nur Abonnenten, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich für das Angebot interessieren. Die folgende Tabelle stellt die Vor- und Nachteile der E-Mail-Newsletter gegenüber.
Vor- und Nachteile der E-Mail-Newsletter
Vorteile der E-Mail Newsletter | Nachteile der E-Mail Newsletter |
Preiswerter als traditionelle Medien wie Print | E-Mails werden häufig gelöscht und seltener intensiv gelesen als Medien wie Print |
Die Werbung ist schneller erstellt und zugestellt | Viele Empfänger erhalten zu viele Newsletter |
Die Ergebnisse sind messbar, der ROI lässt sich berechnen | |
Ein Kauf kann direkt erfolgen | |
Soziale Medien lassen sich integrieren |
Gesetzliche Vorgaben implementieren
Verfassen Sie rechtssichere Newsletter und vermeiden Sie unangenehme Abmahnungen. Beachten Sie daher folgende Grundsätze:
Newsletter-Eintragung nur mit Einwilligung
Das europäische Gesetz schreibt vor, dass für einen Newsletter ein Double-Opt-in vorhanden sein muss. Der Kunde muss der Kontaktaufnahme per E-Mail zustimmen (nach Entscheidung des BGH Az.: I ZR 218/07). Beim Double-Opt-in-Verfahren muss der potenzielle Newsletter-Leser die Einwilligung nochmals bestätigen, erst dann ist der Newsletter-Versand zulässig. Die Einwilligung der Empfänger sollten Sie protokollieren, als Beweis bei einer möglichen Abmahnung.
Keine personenbezogenen Daten als Pflicht
Für den Empfang der Newsletter muss die Eingabe der E-Mail-Adresse ausreichen. Eine verpflichtende Abfrage von Vor- und Nachnamen ist nicht gestattet. Es gilt das Prinzip der Datensparsamkeit und Datenvermeidung (§ 3a BDSG).
Die Abbestellung ermöglichen
Der Kunde muss den Empfang der Newsletter-E-Mails jederzeit abbestellen können. Integrieren Sie dafür am Ende des Newsletters einen Link, der den automatischen Empfang beendet. Alternativ muss es möglich sein, den Newsletter per E-Mail oder auf anderem Weg abzubestellen.
E-Mail-Marketing und Bestandskunden
Bei Bestandskunden ist die rechtliche Lage anders. Werden alle Voraussetzungen des § 7 Abs. 3 UWG eingehalten, ist die Zusendung erlaubt. Dies gilt, wenn
- Sie die E-Mail-Adresse durch den Verkauf einer Dienstleistung oder Ware erhalten haben,
- Sie die Adresse zur Direktwerbung für eigene Dienstleistung oder Waren nutzen,
- der Kunde der Zustellung nicht widersprochen hat und
- der Kunde bei der E-Mail-Adresserhebung auf die Möglichkeit des Widerspruchs hingewiesen wird.
Korrekte Preise
Gemäß § 1 Abs. 2 PangV müssen Sie im Newsletter – genau wie auf Ihrer Website – zutreffende Angaben zu den Preisen (inklusive Mehrwertsteuer) machen und mögliche Liefer- und Versandkosten mitteilen.
Auch der Newsletter braucht ein Impressum
Nach § 5 TMG handelt es sich bei einem Newsletter um einen Telemediendienst. Daher besteht die Notwendigkeit eines Impressums. Sie müssen Name, Anschrift und E-Mail-Adresse zur schnellen Kontaktaufnahme hinterlegen. Ein Link zum Impressum der Website genügt, wenn dieses in zwei Klicks erreichbar ist – nach Entscheidung des OLG München (Az.: 29 U 2681/03).
Worauf ist bei der Auswahl des Newsletter-Tools zu achten?
- Die An- und Abmeldung sollte der Newsletter-Empfänger selbst durchführen können.
- vorhandene Möglichkeiten der Personalisierung
- Editor für Text- und HTML-E-Mails mit Template-System
- automatisches Handling der Rückläufer (Bounces)
- detaillierte Analysen und Berichte
Beliebte Newsletter-Tools
Fremd gehostete Newsletter-Tools sind für Freiberufler und kleine sowie mittlere Unternehmer häufig die beste Lösung. Der Fokus liegt für Sie hier voll auf dem Inhalt und technische Details bleiben außen vor – das kann viel Zeit einsparen. Bei kleinen E-Mail-Listen eignen sich preiswerte Prepaid-Tarife, bei wenigen Empfängern sind diese sogar teilweise kostenlos. Die folgende Tabelle stellt weitverbreitete Newsletter-Tools deutscher Anbieter vor.
Übersicht beliebter Newsletter-Tools in Deutschland
Cleverreach
Newsletter-Tool | Preise pro Monat nach Empfängern | Vorteile | Nachteile |
CleverReach | Abo-Tarife mit unbegrenzten E-Mails
0-250: 0 € 251-500: 14,95 € 501-1000: 19,95 € 5001-7500: 69,95 € 25.000: 194,95 € |
Riesiger Funktionsumfang
komfortabler Editor überzeugender Autoresponder Gratis-Tarif |
Newsletter2Go
Zum Download von Newsletter2Go
Newsletter-Tool | Preise pro Monat nach Empfängern | Vorteile | Nachteile |
Newsletter2Go | Abo-Pakete mit
0-1.000: 0 € 1.000: 8 € 5.000: 20 € 25.000: 80 € |
Preis-Leistungs-Sieger
Listenverwaltung Team-Funktionen Server in Deutschland Responsive Templates für mobile Geräte |
Ohne HTML-Kenntnisse beschränkte Optionen für Anmeldeformulare |
GetResponse
Zum Download des Newsletter-Tools GetResponse
Newsletter-Tool | Preise pro Monat nach Empfängern | Vorteile | Nachteile |
GetResponse | E-Mail Pakete
0-1.000: 12 € 1.001-2.500: 20 € 2501-5.000: 35 € 10.001-25.000: 120 € |
Praktische Automatisierung
Responsive Templates für mobile Geräte gutes Tool für die Landingpage |
Mäßiger deutscher Support
Deutsche Übersetzungen teilweise schlecht |
Tipp: Die E-Mail-Marketing-Software CleverReach und Newsletter2Go gehören unter den deutschsprachigen Systemen zu den beliebtesten. Für beide gibt es für bis zu 250 (CleverReach) beziehungsweise 1.000 (Newsletter2Go) Empfänger pro Monat einen Gratis-Tarif.
Nicht nur die Großen der Branche, auch Freiberufler sowie kleine und mittlere Unternehmen sollten die preiswerten Möglichkeiten des E-Mail-Marketings zu ihrem Vorteil nutzen.
Arbeiten Sie mit einem Content-Management-System wie WordPress, Joomla! oder Typo3? Dann lesen Sie den nächsten Teil der Serie, in dem wir uns mit CMS-Newsletter-Plug-Ins beschäftigen.
Sie haben Anregungen oder Fragen zum Thema Newsletter-Tools: Grundwissen für Anfänger? Schicken Sie uns einen Kommentar. Wir freuen uns auf Ihr Feedback.
Bildnachweis: Fotolia, Lizenz: Host Europe
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