(Update) Gravatar steht für „Globally Recognized Avatar“. Mit Gravatar-Bildern zeigen sich Autoren und Leser in WordPress-Beiträgen, Diskussionen und Kommentaren – per Foto, Grafik, Symbol oder abstrakter Figur. Das Bild erscheint neben dem Namen des Autors bzw. Kommentators und begleitet sie von Website zu Website. Anwender steigern damit ihren Wiedererkennungswert. Statt also für jede Website und jedes Forum einen neuen Avatar zu hinterlegen, gilt der Gravatar für sämtliche teilnehmende Websites.
Das Problem: In der WordPress-Standardeinstellung mit aktivierter Kommentarfunktion wird bei Verwendung der Gravatar-Bilder die eigene IP-Adresse an einen Server in die USA gesendet. Zur Umsetzung der DSGVO-Bestimmungen müssen Sie Seitenbesucher in der Datenschutzerklärung darüber aufklären. Die Alternativen: Sie deaktivieren Gravatare oder legen diese auf dem eigenen Server ab. Lernen Sie jetzt die Möglichkeiten kennen.
1. Gravatar-Bilder erstellen
Ihr Gravatar ist der E-Mail-Adresse zugeordnet, mit der Sie sich auf der Gravatar-Homepage registrieren. Alternativ können sie sich mit einem bestehenden WordPress- oder Google-Account direkt anmelden.
Anschließend fügen Sie ein Autoren-Bild hinzu. In Ihren Beiträgen und Kommentaren erscheint jetzt der Gravatar.
2. Avatare in WordPress aktivieren und konfigurieren
Auf Ihrer WordPress-Website aktivieren Sie die Verwendung von Gravataren über Einstellungen > Diskussion und setzen unten auf der Seite einen Haken bei „Avatare anzeigen“. Sie haben die Möglichkeit, eine Einstufung erlaubter Bilder nach jugendfrei, FSK12, FSK18 und ohne Jungendfreigabe vorzunehmen, und können ein Standard-Avatar-Logo auswählen.
2. Datenschutz erhöhen und WordPress-Gravatar-Bilder deaktiveren
Die Gravatar-Bilder deaktivieren Sie einfach, indem Sie unter Einstellungen > Diskussion den Haken bei „Avatare anzeigen“ entfernen. Damit steigern Sie den Datenschutz der eigenen Website und Informationen zum Surfverhalten der Besucher werden nicht aufgrund des Gravatars ins Ausland übertragen.
3. Gravatar-Bilder und die DSGVO – Alternativen mit Plug-ins
Damit das Surfverhalten der Gravatar-Nutzer nicht an Gravatar.com gesendet wird, können Sie die recht neue WordPress-Erweiterung Avatar Privacy ausprobieren. Die Funktionen:
- Von Besuchern hochgeladene Avatare werden lokal auf dem eigenen Server gespeichert.
- Nutzer müssen vor Verwendung explizit per Opt-in zustimmen.
- Gravatar Caching stellt die Privatsphäre der Website-Besucher sicher.
- Schwach verschlüsselte E-Mail-Adressen von Kommentatoren werden nicht veröffentlicht.
Die Entwickler weisen darauf hin, dass das Plug-in noch neu ist und aufmerksam getestet werden sollte. Lesen Sie sich die Beschreibung entsprechend genau durch. Zur Aktivierung müssen Sie Einstellungen > Diskussion öffnen und die neuen Einstellungen abspeichern.
Eine Alternative mit mehr aktiven Installationen ist das Plug-in WP User Avatar. Damit können Sie unter anderem:
- Einen eigenen Default-Avatar hochladen.
- Den Gravatar eines Nutzers oder Default-Avatar anzeigen, wenn der Anwender kein WP User Avatar Image hinterlegt hat.
- Gravatare deaktivieren und nur lokale Avatare zulassen.
In der Pro-Version des Plug-ins können Seitenbesucher ihr Avatar zum Beispiel per Webcam erstellen und direkt bei der Registrierung hinterlegen.
Gravatar-Bilder einfügen – Fazit
Gravatare geben den Verfassern von Beiträgen, Seiten und Kommentaren die Möglichkeit zur Personalisierung ihres Profils. Die Verwendung führt jedoch zum Datenaustausch mit Servern im Ausland, worüber Website-Betreiber die Seitenbesucher in der Datenschutzerklärung informieren müssen. Auf Ihrer WordPress-Website können Sie alternativ Gravatare deaktivieren oder Avatare lokal speichern, wobei Plug-ins helfen.
Die häufigsten Fragen
Was bedeutet Gravatar?
Das Wort „Gravatar‟ leitet sich von „Avatar‟ ab , also einer künstlichen Person, die einer natürlichen Person zugeordnet ist und diese im Internet repräsentiert. Bekannt ist das vor allem aus Computer-Rollenspielen. Das Kunstwort „Gravatar‟ steht für „Globally Recognised Avatar‟.
Im Prinzip handelt es sich dabei aber nur um ein öffentliches Profil für Webseiten und Webservices (und nicht um ein digitales Wesen wie im Film „Avatar‟), das neben Ihren Beiträgen sichtbar ist.
Der kostenlose Service wird von Automattic bereitgestellt. Die Firma war maßgeblich an der Entwicklung von WordPress beteiligt. Deshalb sind Gravatare auch fester Bestandteil von WordPress-Seiten.
Wie funktioniert ein Gravatar?
Ein Gravatar ist ein öffentliches Profil, das bei allen unterstützten Services und Webseiten angezeigt wird, wenn Sie dort Beiträge oder Kommentare verfassen. Ihr Profil ist mit Ihrer E-Mail-Adresse, Ihrem WordPress- oder Google-Account verknüpft. Neben all Ihren Beiträgen wird ein kleines, von Ihnen hochgeladenes Bild angezeigt. Dieses Profilbild ist erforderlich. Ob und welche Informationen Sie darüber hinaus öffentlich sichtbar hinterlegen wollen, können Sie entscheiden: beispielsweise Kontaktdaten, Links oder Fotos.
Wofür wird ein Gravatar verwendet?
In erster Linie sind Gravatare für Blogautoren und Blognutzer gedacht. Der große Vorteil: Sie müssen sich bei allen unterstützenden Seiten nicht jedes Mal neu anmelden oder registrieren, wenn Sie Inhalte verfassen oder Beiträge anderer Autoren kommentieren wollen. Außerdem haben Sie durch das Gravatar-Bild einen hohen Wiedererkennungswert.
Mittlerweile unterstützen auch die meisten Social-Media-Netzwerke, Kooperations-, Diskussions- und Entwicklerplattformen Gravatare, sodass Sie diese Dienste ganz einfach mit Ihrem Profil verbinden können. Es ist dann nicht mehr erforderlich, sich überall gesondert zu registrieren, und Sie können zentral verwalten, wie Ihr öffentliches Profil aussieht.
Auf welchen Seiten funktioniert ein Gravatar?
Standardmäßig ist die Gravatar-Funktion auf allen mit WordPress erstellten Seiten aktiviert, da sie Teil des Content-Management-Systems ist. Sofern der Webseitenbetreiber dies nicht deaktiviert hat, können Sie sich zum Kommentieren von Beiträgen also einfach mit Ihrem Gravatar-Profil anmelden.
Außerdem unterstützen viele Kooperations-, Diskussions- und Entwicklerseiten die Funktion. Aktuell können Sie Ihren Gravatar mit Jira, Slack, GitHub und Disqus nutzen. Auch immer mehr Social-Media-Plattformen lassen sich mit einem Gravatar-Profil verwenden. Derzeit ist dies beispielsweise bei Facebook, Twitter, YouTube und LinkedIn möglich.
Wie aktiviere ich meinen Gravatar in WordPress?
Auf der Gravatar-Homepage können Sie Ihren individuellen Avatar ganz einfach erstellen und kostenlos gestalten. Wenn Sie einen WordPress- oder Google-Account haben, loggen Sie sich dort einfach mit Ihren Zugangsdaten ein. Andernfalls registrieren Sie sich mit Ihrer E-Mail-Adresse. Diese sollte dieselbe E-Mail-Adresse sein, die mit Ihrem WordPress-Autorenprofil verknüpft ist.
Nachdem Sie Ihren Gravatar erstellt haben, gehen Sie in das Backend Ihrer WordPress-Seite. Dort finden Sie unter „Einstellungen‟ > „Diskussion‟ die Möglichkeit, Gravatare zu aktivieren oder zu deaktivieren. Hier legen Sie auch fest, ob WordPress ein Bild einfügen soll, wenn ein Nutzer keinen Gravatar hat. Dafür stehen einige Standard-Bilder zur Verfügung.
Sind Gravatare im WordPress-Backend aktiviert, dann wird auch automatisch Ihr eigener Gravatar im WordPress-Autorenfeld unter allen Beiträgen und Seiten angezeigt.
Wie ändere ich meinen Gravatar?
Änderungen am Aussehen und den Profilinformationen Ihres Gravatars nehmen Sie direkt auf der Gravatar-Homepage vor. Nach dem Log-in mit Ihrer E-Mail-Adresse, Ihren WordPress- oder Google-Zugangsdaten können Sie im Gravatar-Dashboard Fotos hochladen und festlegen, welches davon als Profilbild angezeigt werden soll. Außerdem können Sie weitere öffentlich sichtbare Informationen in Ihrem Profil hinterlegen. In Ihrem Dashboard lassen sich zudem andere Dienste wie Social-Media-Plattformen mit Ihrem Profil verknüpfen, damit Sie den entsprechenden Dienst mit Ihrem Gravatar nutzen können.
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Zu Avatar Privacy: So neu ist das Plugin jetzt gar nicht mehr, die „Kinderkrankheiten“ sind inzwischen beseitigt. Der zitierte Hinweis wurde deshalb auch mit Version 2.2.0 aus der Beschreibung entfernt. (Bereits seit 2.1.0 gibt es eine vollständige Testabdeckung mit Unit Tests.)
Die ersten beiden Bilder sind vertauscht 🙂
Hallo Jan,
oh, danke für den Hinweis. Ist gefixed.
Beste Grüße
Wolf-Dieter