In der Suchmaschinenoptimierung gibt es viele hilfreiche Tools, die Ihnen dabei helfen, Fehler und neue Potenziale aufzudecken. Dabei sind kostenpflichte Varianten sehr hilfreich, jedoch nicht immer nötig. Es gibt viele Möglichkeiten, einen Website-Audit ohne diese durchzuführen. In diesem Beitrag skizzieren wir Ihnen einen möglichen Weg, Ihre Website mit kostenlosen Möglichkeiten auf typische SEO-Mängel zu prüfen.

Screaming Frog SEO Spider – Gratis-Version

Auch wenn Sie mit der kostenlosen Version von Screaming Frog „nur“ 500 URLs crawlen können, lassen sich die daraus gewonnenen Erkenntnisse oftmals auf die gesamte Domain übertragen.  Dazu kommt, dass so manche Website mit weniger als 500 URLs auskommt. Ein Screaming Frog Crawl ist eine sehr gute Methode, um sich einen groben Überblick über die Seite zu verschaffen und klassische SEO-Fehler zu identifizieren. Durch ein paar Excel-Formatierungen und Formeln können Sie sich sofort verschiedene Standardfehler anzeigen lassen:

  • Ein einfaches Überfliegen der URLs kann häufig schon Fehlerquellen aufdecken. Finden Sie viele „merkwürdige“ Parameter-URLs, die indexiert werden? Sind bestimmte Seiten mit und ohne /index.html aufrufbar?
  • Nutzen Sie die bedingte Formatierung von Excel, um doppelte Meta-Titel zu identifizieren und so potenzielle Duplikate zu erkennen.
  • Prüfen Sie durch Filter, ob Meta-Titel, Descriptions oder H1-Überschriften fehlen.
  • Checken Sie auf übersichtliche Weise Ihre Index-/Follow-Einstellungen pro Seite. Verwenden Sie z.B. interne NoFollow-Links, die der internen Verlinkung schaden?
  • Prüfen Sie die Linkziele Ihrer Canonical-Tags.
  • Listen Sie alle Seiten mit Redirects und 404-Fehlern auf und passen Sie ggf. die Verlinkung an.

Screenshot des Tools Screaming Frog, Quelle Screaming Frog

Google Search Console

Die Google Search Console ist Ihr direkter Kommunikationsdraht zur Suchmaschine. Obwohl das Tool kostenlos ist und viele wertvolle Insights liefert, findet es bei vielen Seitenbetreibern wenig Beachtung – zu Unrecht. Hier werden Sie sofort über Indexierungsprobleme und andere technische Probleme informiert, die Ihrer Sichtbarkeit Schaden könnten. Vor allem der Leistungsbericht gibt Ihnen eine genaue Auskunft über Ihre organischen Visits und welche Suchanfragen Nutzer eingeben, um auf Ihre Seite zu gelangen. Nutzen Sie folgende Funktionen, um Optimierungspotenziale zu erkennen:

  • Prüfen Sie unter „Sitemaps“, ob Google Ihre Sitemap kennt, und sie richtig crawlen kann.
  • Lassen Sie sich unter „Abdeckung“ aufzeigen, warum Google bestimmte URLs auf Ihrer Domain nicht indexiert (Duplikate, fehlerhafte Robots.txt-Konfigurationen, falsch gesetzte Canonical-Tags, 404-Fehler, etc.).
  • Prüfen Sie unter dem Menüpunkt „Leistung“ die durchschnittliche Position der Keywords, über die Nutzer Sie finden. Gibt es hier wichtige Suchanfragen, die Sie bisher nicht beachtet haben?
  • Erhalten Sie sofort eine Meldung, wenn bei Ihrer responsiven Website Darstellungsfehler auf kleineren Bildschirmen festgestellt werden?
  • Lassen Sie sich durch die URL-Prüfung die Seite aus Sicht der Suchmaschine rendern und anzeigen. Hat Google Probleme bei der Darstellung Ihrer Seite, die das Crawling beeinflussen könnten?
Abbildung - SEO-Audit - Die Google Search Console

Die Google Search Console

 

Chrome DevTools

Ihr Chrome-Browser ist bereits mit einem sehr hilfreichen Tool für Website-Analysen ausgestattet: den Chrome DevTools. Das Tool rufen Sie auf, indem Sie bei einem beliebigen Element Ihrer Website nach einem Rechtsklick auf den Menüpunkt „Untersuchen“ klicken. Das im ersten Moment etwas unübersichtlich anmutende Developer-Fenster kann wertvolle Insights liefern, wenn Sie wissen, wo Sie suchen müssen. Vor allem für detaillierte Pagespeed-Analysen ist dieses Tool extrem hilfreich. Als ersten Schritt sollten Sie im Menüpunkt „View“ das Icon „Use large request Views“ aktivieren, um mehr Informationen zu erhalten. Mit den DevTools können Sie unter anderem diese Aspekte Ihrer Seite untersuchen:

  • Navigieren Sie auf den Reiter „Netzwerk“ und laden Sie die Seite anschließend neu, um eine ausführliche Aufzeichnung der geladenen Elemente zu erhalten. Setzen Sie davor am besten den Haken bei „Disable Cache“, damit die Seite ohne den Browsercache geladen wird.
  • Prüfen Sie die Gesamtgröße der Seite. Ist diese auf einem dem Content entsprechenden Niveau? Auch wenn man keinen pauschalen Richtwert nennen kann, sollten Sie Ihre Seite möglichst schlank halten. Übersteigt diese mehrere Megabytes, gibt es hier womöglich Optimierungspotenzial.
  • Sortieren Sie mit einem Klick auf den Reiter „Size“ alle geladenen Elemente der Größe nach absteigend, um die größten Dateien Ihrer Seite sofort zu erkennen. Sind evtl. zu große Bilder auf der Website zu finden? Sind die HTML-, CSS- oder JavaScript-Dateien überladen?
  • Im Reiter „Size“ wird Ihnen der Kompressionsgrad der geladenen Dateien angezeigt, wenn Sie z.B. GZip verwenden.
  • Prüfen Sie im Reiter „Protocol“, ob Ihre Ressourcen per http/1.1 oder bereits mit http/2 geladen werden. Verwechseln Sie dabei nicht extern geladene Ressourcen (z.B. Google Analytics, Javascript Dateien) mit Ihren eigenen.

Übrigens ist auch das in Chrome Integrierte Lighthouse Tool über die DevTools erreichbar. Dieses prüft Ihre Website auf Basis-SEO-Aspekte wie vorhandene Titel und Beschreibungen.

Ausführliche Ladezeitenanalyse mit den Chrome DevTools

Ryte Free

Bisher wurden größtenteils technische OnPage-Faktoren untersucht. Eine saubere Indexierung der Seite und das Vermeiden technischer Fehler sind schließlich das Grundgerüst für gute Rankings. Zu einer erfolgreichen Website und einer guten Auffindbarkeit im Netz gehört jedoch vor allem der passende Content.

Ryte bietet in der Gratis-Version viele hilfreiche Funktionen. Eine davon ist die ausführliche Analyse verschiedener SEO-Faktoren einer einzelnen URL. Dies ist unter dem Menüpunkt „Website Success“ möglich. Doch vor allem die Keywordanalyse-Funktion unter „Analyze“ bietet eine gute Möglichkeit, die richtigen Keywords für Ihre Landingpage zu wählen und Ihre Website mit der Konkurrenz zu vergleichen. Auf Basis der WDF*IDF-Methode können Sie hier das Fokus-Keyword ihrer Landingpage eingeben und analysieren lassen. Als Ergebnis erhalten Sie unter dem Reiter „Wettbewerb“ eine Auflistung der am häufigsten verwendeten und relevantesten Keywords, die Ihre Konkurrenten innerhalb der Top 10-Ergebnisse benutzen. So identifizieren Sie schnell Lücken in Ihrem Content und schaffen es, bestimmte Themen aus anderen Blickwinkeln zu betrachten.

Mitbewerberanalyse durch Ryte Free

 

SEO-Audit – Fazit

In der Suchmaschinenoptimierung gibt es sehr typische Fehler, die man immer wieder auf unterschiedlichen Seiten entdeckt. Mit den genannten Tools können Sie die gröbsten und häufigsten Probleme identifizieren und so Optimierungspotenziale erkennen. Auch wenn man bei einer detaillierten SEO-Analyse früher oder später mit den kostenlosen Möglichkeiten an gewisse Grenzen stößt, kann man mit kostenfreien Varianten bereits mehr erreichen, als vielen bewusst ist. In diesem Beitrag haben wir Ihnen einen möglichen Weg aufgezeigt, der bereits viele Aspekte der Suchmaschinenoptimierung abdeckt. Wie Sie weitere Bereiche Ihrer Website optimieren können, erfahren Sie im Whitepaper „Search Engine Optimization für mehr Web Traffic“ der eology GmbH.

Daniel Frent
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