HTTP/2  beschleunigt die Kommunikation zwischen Client und Server. Denn seit das Vorgängerprotokoll HTTP/1.1 auf den Markt gekommen ist, sind mittlerweile mehr als 20 Jahre vergangen. Websites haben sich in diesem Zeitraum massiv verändert: Es gibt Desktop- und Mobilversionen von Webseiten, die schnell laden sollen. Informationen werden dynamisch aktualisiert. Multimedia-Inhalte erfordern leistungsstarke Ressourcen. Deshalb wurde eine neue Technologie notwendig, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Vorteile HTTP/2 gegenüber seinem Vorgänger hat und wie Sie das Netzwerkprotokoll nutzen können.

So aktivieren Sie HTTP/2 auf einem Virtual Server.

Mehr Leistung, verbesserte Latenz und weniger Ressourcen

Das neue Netzwerkprotokoll HTTP/2 wurde von der HTTP-Arbeitsgruppe der Internet Engineering Task Force (IETF) entwickelt. Dabei wurde nicht die gesamte HTTP-Technologie umgeschrieben: Methoden, Statuscodes und Semantik, die bereits verwendet wurden, sind geblieben. Die Arbeitsgruppe hat lediglich auf neue Weise definiert, wie das Protokoll bei der Übertragung genutzt wird. Im Fokus standen dabei die Performance, die vom Endnutzer wahrgenommene Latenz sowie die notwendigen Ressourcen für Server und Netzwerk.

Seit 2017 ist HTTP/2 final entwickelt und soll HTTP/1.1 zunehmend ablösen, um sich als neue Standardtechnologie zu etablieren. Derzeit liegt die Akzeptanzrate aller Browser bei rund 96 Prozent. Mehr als 48 Prozent aller Websites nutzen das Netzwerkprotokoll bereits. Es ist abwärtskompatibel und kann weiterhin mit dem Vorgänger arbeiten. Die Zukunft wird weitere Optimierungen mit sich bringen, denn IT-Experten entwickeln schon seit 2018 die nächste Version HTTP/3. Seit April 2020 wird das neueste Protokoll von Browsern wie Google Chrome, Firefox oder Safari unterstützt.

Die Vorteile des neuen Übertragungsprotokolls

Vorrangiges Ziel bei der Entwicklung von HTTP/2 war es, die Ladegeschwindigkeiten von Websites zu verringern. Schnelle Ladezeiten, insbesondere bei mobilen Seiten, erhöhen die Benutzerfreundlichkeit und wirken sich positiv auf das Suchmaschinenranking aus. Die höhere Geschwindigkeit von HTTP/2 wird mit den folgenden Methoden erreicht:

  • Dauerhafte TCP-Verbindung
  • Priorisierung von Datenpaketen
  • Server-Push
  • Header-Komprimierung
  • Binär- statt Textprotokolle

Dauerhafte TCP-Verbindung

Bei HTTP/1.1 muss der Client mehrere TCP-Verbindungen aufbauen, um unterschiedliche Datenpakete wie CSS-Dateien, JavaScript oder Bilder vom Server herunterzuladen. Erst wenn eine Verbindung beendet ist, kann die nächste starten. HTTP/2 hingegen baut eine dauerhafte TCP-Connection zwischen Client und Server auf, sodass Datenpakete gleichzeitig abgerufen werden können. Die neue Technologie verringert damit die Ladezeiten einer Website erheblich.

Priorisierung von Datenpaketen

Bei der ersten Version des Netzwerkprotokolls (HTTP/1.1) werden CSS-Dateien und JavaScript verkleinert, um die Bandbreite zu verringern und die Performance zu erhöhen. Mit HTTP/2 werden zuerst die Datenpakete übertragen, die für einen schnellen Seitenaufbau notwendig sind. Da die Serveranfragen gleichzeitig ablaufen, ist das Laden mehrerer CSS-Stylesheets kein Problem.

Server-Push

Bei HTTP/1.1 fordert der Browser zunächst eine Seite an, der Server sendet als Antwort ein HTML-Dokument und wartet auf weitere Anfragen des Browsers für alle eingebetteten Bestandteile. Erst dann kann der Server mit dem Versenden von CSS, JavaScript und Bildern beginnen. Der Server-Push bei HTTP/2 ermöglicht es, dass der Server die aus seiner Sicht notwendigen Dateien an den Browser überträgt, bevor dieser eine Anfrage stellt.

Header-Komprimierung

Die verbesserte Header-Komprimierung mittels HPACK hilft insbesondere mobilen Websites mit einer Vielzahl an Medien, dass alle Informationen bei der ersten Anfrage übermittelt werden. Anschließend werden dann nur noch neu hinzugekommene Elemente übertragen. Die einzelnen HTTP-Header werden komprimiert und können so während einer Anfrage abgerufen werden.

Binärprotokolle

HTTP/1.1 verarbeitet textbasierte Befehle, um Anfragen zu vervollständigen. Dabei können überschüssige Daten übertragen werden. HTTP/2 verringert die Menge der übermittelten Daten, indem es Binärprotokolle einsetzt. Das spart Zeit bei der Übersetzung von Informationen von einem Text in eine Binärdatei und erhöht die Gesamtleistung der Website.

So testen Sie, ob HTTP/2 verwendet wird

Voraussetzung für die Verwendung von HTTP/2 als Nutzer ist ein Upgrade auf die aktuelle Version Ihres Browsers. Wenn es sich dabei beispielsweise um Google Chrome handelt, können Sie in wenigen Schritten herausfinden, ob eine Website bereits das Netzwerkprotokoll HTTP/2 unterstützt:

  1. Geben Sie in der Adresszeile die gewünschte URL ein.
  2. Öffnen Sie im Browser rechts die …. Unter weitere Tools finden Sie die Entwicklertools. Klicken Sie dann auf den Reiter Network.
  3. Klicken Sie nun mit der rechten Maustaste auf die Kopfzeile der Tabelle und aktivieren Sie im Menü die Anzeige „Protocol“ aus.Abbildung - Developement-Tools-Network

    Abbildung - Google Chrome Developement-Tools-Network-HTTP-Protocol
  4. Lassen Sie das Entwicklungstool geöffnet und  aktualisieren Sie die von Ihnen aufgerufene Webseite.
  5. In der dritten Spalte können Sie nun sehen, mit welchem Protokoll die einzelnen Ressourcen geladen werden. Alle mit h2 gekennzeichneten Ressourcen werden über das Protokoll HTTP2 geladen. Abbildung - Protokoll - Ressourcen für die Webseite von Host Europe

SSL-Zertifikat als Voraussetzung für die Verwendung von HTTP/2

HTTP/2 sorgt für schnellere Ladezeiten, da Dateien gleichzeitig übertragen werden können und so die Kommunikation zwischen Client und Server beschleunigt wird. Das wirkt sich insbesondere auf mobile Websites positiv aus. Um das Übertragungsprotokoll einsetzen zu können, benötigen Entwickler ein SSL-Zertifikat  für die jeweilige Website. Das erhöht gleichzeitig die Sicherheit, da die Übertragung sämtlicher Daten verschlüsselt stattfindet.

Alle cPanel-WebHosting- und cPanel WebServer-Pakete von Host Europe sind für die Nutzung von HTTP/2 vorbereitet. Das cPanel WebHosting-Paket Supreme und alle cPanel-WebServer bieten Ihnen zudem die praktische Funktion AutoSSL. Damit können Sie alle Domain, die Sie auf dem Produkt betreiben automatisch und kostenlos mit einem SSL-Zertifikat absichern lassen. Aber nicht nur die Einrichtung, sondern auch die Verlängerung der SSL-Zertifikate erfolgt automatisch. Sobald die Webseite auf einem cPanel-Produkt von Host Europe mit einem SSL-Zertifikat geschützt, können die Seiteninhalte über das schnelle HTTP/2-Protokoll aufgerufen werden.

Erfahren Sie mehr über die cPanel-WebHosting-Pakete von Host Europe.

 

 

Bildnachweis: Titelmotiv by PAUL SMITH on Unsplash

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