In der heutigen Zeit ist die Seitenladezeit ein wichtiger Faktor, sowohl für Nutzer als auch für das Ranking in Suchmaschinen. Durch eine zu hohe Seitenladezeit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass negative Nutzersignale, wie bspw. eine hohe Absprung- oder Return-to-SERP-Rate, erzeugt werden.
Bei der Bewertung der Seitenladezeit durch Suchmaschinen steht man in Konkurrenz zu den anderen Ergebnisseiten für das eingegebene Keyword. Es gibt also keinen konkreten Richtwert für eine gute, mittelmäßige oder schlechte Seitenladezeit. Man sollte diese stattdessen mit den Mitbewerbern vergleichen und stets versuchen, die Website-Geschwindigkeit zu verbessern. Wie gut Sie im Branchenvergleich abschneiden, können Sie https://testmysite.withgoogle.com überprüfen.

Abbildung 1: Branchenvergleich unter Google test my site

 

Welche Optimierungsmöglichkeiten gibt es?

Je nachdem, welche System-Voraussetzungen bestehen und welche Inhalte eine Webseite bereitstellt, gibt es sowohl einfache als auch komplexe Optimierungsmöglichkeiten. Im Folgenden sind einige Punkte zur Verbesserung der Seitenladezeit aufgelistet.

Verwendung von HTTP/2

HTTP/2 ist der Nachfolger von HTTP/1.1 und verbessert sowohl die Geschwindigkeit als auch die Effizienz der Datenübertragung. Bei HTTP/2 werden Datenpakete parallel übertragen. Dies sorgt für eine Verbesserung der Seitenladezeit.
Ob eine Umstellung auf HTTP/2 möglich ist, sollten Sie bei Ihrem Hosting-Anbieter erfragen. Durch Einstellungen an Ihrem Server kann Ihre Webseite auf das HTTP/2 –Protokoll umgestellt werden.

Serverseitige Komprimierung

Eine serverseitige Komprimierung der bereitgestellten Dokumente kann ebenfalls Vorteile bei der Seitenladezeit mit sich bringen und wird auch in den Server-Einstellungen vorgenommen. Denn komprimierte Dateien haben im Vergleich zur Originalversion eine kleinere Dateigröße. Die serverseitige Komprimierung kann bspw. mit GZIP umgesetzt werden. Durch die Komprimierung der Dateien wird eine geringere Dateigröße übertragen und die Seitenladezeit verbessert sich.

Server-Response-Time

Die Antwortzeit des Servers ist ebenfalls ein wichtiger Faktor und kann als Hebel zur Ladezeit-Verbesserung genutzt werden. Die Antwortzeit des Servers sollte weniger als 200ms betragen. Hat Ihr Server eine höhere Antwortzeit, sollten man die Ursachen dafür herausfinden.

Bild-Optimierung

Bilder in verschiedenen Größen bereitstellen

Für die verschiedenen Bildschirmgrößen, wie bspw. Desktop, Tablet und Mobile, sollten Bilder in verschiedenen Bild-Größen für das jeweilige Endgerät bereitgestellt werden. Je kleiner der Bildschirm, desto kleiner kann die Auflösung und somit auch die Dateigröße eines Bildes sein.
Hierbei sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Qualität / Auflösung eines Bildes nicht darunter leidet.

Serverseitige Bildkomprimierung

Eine serverseitige Bildkomprimierung ist ebenfalls zu empfehlen. Verschiedene Techniken, wie bspw. Brotli oder WebP, komprimieren Grafiken und Bilder nicht nur serverseitig, sondern auch nahezu verlustfrei.

PHP-Version

Durch den Einsatz einer aktuellen PHP-Version im Vergleich zu einer älteren PHP-Version kann der Server in der Regel die Daten etwas schneller bereitstellen. Deshalb sollten Sie stets darauf achten, dass der Server auf einer relativ aktuellen PHP-Version läuft.

Optimierung von JavaScript und CSS

Beim Aufruf einer Seite ist es wichtig, dass keine unnötigen Ressourcen mitgeladen werden. Ein HTML-Dokument sollte daher nur tatsächlich benötigte JavaScript- oder CSS-Dateien laden. Durch den Einsatz von Plugins kann es vorkommen, dass nicht benötigte Funktionen mitgeladen werden (z.B. durch Einsatz eines Video-Plugins, welches auf jeder URL mitgeladen wird).
Zusätzlich kann man in JavaScript- und CSS-Dateien die Leerzeilen und unnötige Leerzeichen entfernen und so die Dateigröße verkleinern.

Browser-Caching

Wenn eine Webseite nur statische Inhalte verwendet und sich diese nur sehr selten ändern, können Sie getrost Browser-Caching verwenden. Durch den Einsatz von Browser-Caching werden die Dateien beim erstmaligen Aufruf einer Seite im Browser-Cache des Nutzers gespeichert. Kommt der User noch einmal auf diese Seite, werden die Inhalte aus dem Browser-Cache nahezu sofort geladen.
Bei Webseiten mit dynamischen Inhalten, wie bspw. Online-Shops mit wechselndem Produktsortiment, ist der Einsatz von Browser-Caching nicht sinnvoll.
Der folgende Screenshot zeigt einen Ausschnitt aus den Chrome Developer Tools für die Seite www.bu-versicherung-ratgeber.de. Hier sieht man, dass interne Ressourcen mithilfe von Browser-Caching sehr schnell geladen werden.

Abbildung 2: Chrome Developer Tools

Lazy Loading

Beim Lazy Loading werden die Inhalte einer Seite sequentiell geladen – nach diesem Prinzip betrifft es daher zuerst den Bereich „above the fold“ (der sichtbare Bereich). Danach werden die weiteren Elemente der Webseite nacheinander bereitgestellt.
Durch das Lazy Loading kann der Nutzer sofort nach dem Laden von notwendigen Elementen mit der Webseite interagieren (first interactive) und muss nicht warten, bis die komplette Seite bereitgestellt ist. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass strukturierte Daten wie bspw. Bewertungen nicht zum Schluss geladen werden. Suchmaschinen könnten sie sonst ignorieren.

Fazit

Neben den beschrieben Techniken zur Optimierung der Seitenladezeit gibt es weitere Möglichkeiten für schnellere Webseiten. Jeder Seitenbetreiber sollte außerdem den Einsatz von AMP prüfen und abwägen, ob AMP für die eigene Webseite sinnvoll ist.
Da die Seitenladezeit sehr wichtig für die Nutzerzufriedenheit und somit auch für gute Rankings ist, sollte diese stets im Auge behalten und bei Bedarf optimiert werden.
Welche weiteren Optimierungsmöglichkeiten es noch für Ihre Rankings gibt, erfahren Sie in unserem kostenlosen Whitepaper „SEO für Online-Shops 2018“.

 

Bildnachweis Titelmotiv: Pixabay – Free Pictures

Andreas Horn
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