Die meisten Websites basieren auf einem Content-Management-System (CMS) wie WordPress, Joomla! und Typo3. Die modernen Websites ermöglichen Besuchern durch dynamische Inhalte die direkte Interaktion und passen das Aussehen an den jeweiligen Nutzer an. Eine Datenbank sowie server- oder clientseitige Skriptsprachen machen die interaktiven Komponenten möglich, die allerdings für zahlreiche kleine Websites gar nicht nötig sind. Für statische Websites ist solch ein CMS nicht erforderlich. Static-Website-Generatoren sind die beliebte Alternative. Erfahren Sie jetzt mehr über die Funktionen, Möglichkeiten und besten Tools.
Was ist ein Static-Website-Generator?
Ein Static-Website-Generator ist ein Codegerüst, das als Basis für statische Websites dient. Inhalte sind nicht wie bei einem CMS in einer Datenbank gespeichert, vielmehr befindet sich der vollständige HTML-Code auf dem PC des Entwicklers und wird später auf den Server geladen. Sämtliche Dateien liegen strukturiert in Verzeichnissen vor, dabei wird in der Regel eine saubere Trennung von Inhalt und Design eingehalten. In der Folge lassen sich leicht Designänderungen vornehmen, ohne den eigentlichen Inhalt zu verändern. Meist gehört eine Template-Engine zum Funktionsumfang, die der Erstellung von Vorlagen dient.
Wie funktionieren Static-Website-Generatoren?
Die Installation und Bedienung werden über die Kommandozeile vorgenommen. Zur Veröffentlichung wird einfach der fertige Code auf den Webspace kopiert, alternativ kann der Betrieb über ein Content Delivery Network (CDN) erfolgen.
Die Vorteile im Überblick
- Performance: Die Projekte bestehen aus HTML-Code, optional aus CSS- und JavaScript-Code. Zeitraubende Datenbankabfragen entfallen, die Websites laden daher schneller.
- Hohe Sicherheit: Weniger Komponenten bedeuten mehr Sicherheit. Ein CMS mit Erweiterungen von Drittanbietern bietet Hackern zwangsläufig mehr Möglichkeiten für Angriffe.
- Versionsverwaltung möglich: Dank des Verzichts auf eine Datenbank befinden sich alle Daten in einem Ordner. Dieser lässt sich beispielsweise in einem GitHub-Verzeichnis verwalten. GitHub Pages integriert die Versionsverwaltung mit einem Static-Website-Generator, genannt Jekyll.
- Wartung & Pflege: Ein CMS bedarf regelmäßiger Aktualisierungen und ist von vielen Modulen sowie Bibliotheken abhängig. Bei Static-Website-Generatoren sind keine ständigen Aktualisierungen nötig, der Wartungsaufwand entfällt.
Die Nachteile im Überblick
- Dynamische Inhalte können nicht ohne Umwege eingebunden werden. Somit lassen sich beispielsweise Preisaktualisierungen nicht dynamisch bzw. nur mit mehr Aufwand realisieren.
- Die Verarbeitung von Nutzereingaben ist aufwendig. JavaScript ist notwendig.
- Die Erstellung von Inhalten ist für Nicht-Programmierer deutlich komplizierter. Ein leicht bedienbarer Adminbereich mit benutzerfreundlicher Oberfläche fehlt meist.
Was sind die besten Static-Website-Generatoren?
Auf der Website StaticGen finden Sie mehr als 200 Systeme; die Auswahl ist unübersichtlich. Die folgende Auswahl stellt weitverbreitete und beliebte Static-Website-Generatoren kurz vor.
Jekyll
Jekyll wurde 2008 von einem Mitgründer von GitHub gegründet und wird auch für GitHub Pages eingesetzt. Es ist einer der meist verwendeten Static-Website-Generatoren. Content wird in Markdown erstellt, einer Sprache, die für Textformatierungen entwickelt wurde. Der Markdown wird über die Liquid Template Engine in ein HTML-Template eingebunden. Jekyll funktioniert mit Bibliotheken wie Bootstrap. Existierende Websites können über den sogenannten Importer zu Jekyll migriert werden, so verwandeln Sie zum Beispiel eine WordPress-Seite in eine Jekyll-Seite.
Zum Static-Website-Generator Jekyll
Hugo
Hugo wird häufig mit Jekyll verglichen und ist neuer. Ein wichtiges Merkmal ist die überragende Performance. Der Inhalt wird ebenfalls mit Markdown geschrieben und die Template Engine basiert auf den Go-Templates. Hugo ist in der Go-Programmiersprache geschrieben.
Gatsby
Gatsby funktioniert mit Node.js und macht die Verwendung für erfahrende JavaScript-Entwickler einfach. Der Static-Website-Generator verwendet GraphQL und React, die Programmiersprache lässt sich leicht erlernen. Seiten werden als progressive Single-Page-Apps erstellt. Die gesamte Seite wird lokal gespeichert und die Navigation klappt in Höchstgeschwindigkeit.
Metalsmith
Metalsmith unterscheidet sich von den anderen Lösungen, die Basisdateien manipulieren und daraus Output generieren. Der Static-Website-Generator ist ein Framework, die Veränderungen erfolgen über Plugins. Die Ursprungsdaten werden in JavaScript konvertiert. Das Ergebnis: Metalsmith ist hochgradig flexibel nutzbar. Auf der Website finden Sie eine lange Liste unterstützter Plugins mit umfangreichem Funktionsumfang.
Zum Static-Website-Generator Metalsmith
Middleman
Middleman ist fast so viele Jahre auf dem Markt wie Jekyll und eignet sich besonders für Programmierer mit Erfahrung in Ruby on Rails. Die Standard Template Engine ist Embedded Ruby (ERB) und unterstützt Haml, SCSS, Sass und CoffeeScript. Weitere Erweiterungen sind möglich. Während viele Static-Website-Generatoren auf Blogs spezialisiert sind, ist Middleman die flexiblere Lösung.
Mehr zum flexiblen Website-Generator
Pelican
Pelican unterstützt für den Inhalt verschiedene Sprachen, dazu gehört auch Markdown. Die einfache und leistungsstarke Jinja Templating Engine wird verwendet, damit eignet sich Pelican besonders gut für Blogs sowie für andere Projekte. Wie bei anderen Static-Website-Generatoren lässt sich eine Website auch mit Pelican importieren. Wenn Sie sich mit Python auskennen und Jinja Templates bereits genutzt haben, ist Pelican eine leicht zu bedienende Wahl.
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Static-Website-Generatoren sind nicht der kleine Bruder von CMS Systemen, sondern eher deren Nachfolger. Sie unterstützen die JAMstack-Architektur und sind weit professioneller einsetzbar als jedes CMS System. Und für die Administration werden sogenannte „Headless CMS“ Systeme verwendet, die moderner sind und mindestens denselben Komfort bieten wie herkömmliche CMS-Systeme.
Zusammen gefasst: Websites auf Basis von Static-Website-Generatoren sind schneller, sicherer und professioneller als CMS Systeme.
Just my 2 cents.
Ich nutze selbst sehr gern statische Websiten, allerdings backe ich diese alle mit jBake -> https://jbake.org/
Aber als Nachfolger würde ich es aber nicht bezeichnen.
Sobald es dynamisch wird muss man sich extra Lösungen anbinden, zB Kommentare, Bewertungen, Umfragen, …
Ich denke es gibt eine Berechtigung für beide Systeme. Wobei bzgl Sicherheit, Geschwindigkeit, CDN, Flexibilität … die statischen Systeme Vorteile haben.
Cool finde ich die Idee github gist für Kommentare zu benutzen. Falls jemand z.B. Jekyll mit Github Pages verwendet. Hier mal ein Beispiel https://odan.github.io/2019/11/05/slim4-tutorial.html
Static-Website-Generatoren und CMS bedienen unterschiedliche Zielgruppen. CMS Systeme sind für die meisten Nutzer einfacher als Generatoren.
Wir nutzen zum Beispiel https://de.wordpress.com/ als CMS und https://www.schukai.com/de/minerva/ als Generator für statische Seiten.
Da Stimme ich dir vollkommen zu. Ich hab damals mit CMS Systeme angefangen und bin mittlerweile bei SPG angekommen. Für mich als Anwendungsentwickler bieten diese massive Vorteile, wie das ich kein Backup von den Dateien oder Datenbank benötige weil die Daten in meinem Git Repo sind. Deployed werden Seitenänderungen durch eine CI/CD Pipeline direkt aus Gitlab raus. Die Art der Verwendung ist halt leider nicht für alle leicht Zugänglich.
Ich habe mal einen Blogbeitrag darüber geschrieben was meiner Meinung nach Gegen ein klassisches CMS spricht: https://www.protoncode.eu/post/meine-fuenf-gruende-kein-cms-zu-verwenden/
Gibt natürlich auch genug Argumente für ein CMS.
Nutze mittlerweile nur noch static Page Generatoren einfach um den pflegeaufwand von CDs Systemen zu vermeiden. Bei einer Seite macht das nicht viel aus, wenn man gut 12 Seiten verwaltet ist das nicht zu unterschätzen. Neuerungen in meinen Statistiken Page hau ich über eine CICD Pipeline aus gitlab raus, es wird ein dockerimage erzeugten und das auf dem jeweiligen Webserver gepullt. Hab mal Inn Blogbeitrag geschrieben mit Gründen die gegen ein cms und für ein spg zählt https://www.protoncode.eu/post/meine-fuenf-gruende-kein-cms-zu-verwenden/