Was bringt den Menschen zum Klicken? Antworten auf diese Frage liefern die Neurowissenschaften. Das Neuro-Marketing nutzt Erkenntnisse der Psychologie und Hirnforschung für die Optimierung von Werbung, das Neuro-Webdesign wendet dieses Wissen auf Websites an. Neuro-Webdesign hilft Ihnen bei der zielgerichteten Ansprache, Steigerung der Conversion-Rate und dabei, mehr Besucher zur aktiven Teilhabe zu animieren. Erfahren Sie jetzt mehr!
Nutzer gezielt ansprechen und zum Klicken animieren
Was muss der Webdesigner machen, damit die Website der Zielgruppe gefällt und um somit Besucher in Kunden zu verwandeln? Entscheidend für den Erfolg ist die gezielte Ansprache der Seitenbesucher, für die wiederum das Wissen über die Vorgänge im menschlichen Gehirn von Vorteil ist.
Neuro-Webdesign: Der erste Eindruck zählt
Einer der wichtigsten Fakten der Neurowissenschaften für das Webdesign ist, dass das Unterbewusstsein stärker ist als das Bewusstsein. Es erkennt Dinge schneller und ist für Emotionen und das Bauchgefühl verantwortlich. Das Unterbewusstsein sammelt Informationen im Bruchteil einer Sekunde und fällt schnell Urteile. Ihr Webdesign muss sich gut anfühlen, damit Seitenbesucher der Website trauen. Da der erste Eindruck entscheidend ist, muss die Homepage mehr als gut sein und den Eindruck vermitteln, dass es sich um eine seriöse und sichere Seite handelt.
Anker setzen und nutzen
Das menschliche Gehirn neigt bei der Entscheidungsfindung zur Überbewertung der ersten erhaltenen Informationen. Wir verankern unser Denken mit der ersten Info und begutachten alle folgenden Informationen auf Basis der ersten.
Die Anker-Methode eignet sich hervorragend für den Einsatz in Online-Shops und wird besonders bei Sales-Angeboten angewendet. Wenn ein Produkt von 149 € auf 69 € heruntergesetzt ist, handelt es sich für uns um ein lohnenswertes Schnäppchen.
Tipp: Verstärken Sie den Effekt: Geben Sie den Rabatt zusätzlich in Prozent an und heben Sie die Angebote optisch signifikant hervor.
Social Proof: Authentische Kundenbewertungen einbauen
Beim Online-Shopping kommt die soziale Seite zum Vorschein. Für gewöhnlich findet man das gut und will das besitzen, was Freunde und andere haben. Dieses Phänomen wird als „Ich-auch-Effekt“ bezeichnet.
Wenn der Verkäufer sein Produkt anpreist, bewertet man das als Werbung. Wenn jedoch ein Kunde etwas Positives aussagt, gilt dies eher als glaubwürdig.
Menschen fühlen sich in Gruppen wohl und orientieren sich bei der Entscheidungsfindung auch an ihrer Umgebung. Beim Online-Einkauf hat das zur Folge, dass Produkte mit vielen positiven Bewertungen eher gekauft werden als solche mit wenigen oder negativen Kommentaren. Der richtige Ort für die Platzierung der Bewertungen ist auf der Produktseite.
Tipp: Verzichten Sie auf eine spezielle Seite für die Anzeige von Kundenbewertungen. Diese Seiten werden in der Regel kaum besucht und verfehlen ihren Zweck. Verteilen Sie die Bewertungen besser auf der Website und im Kontext zu den Produkten oder Dienstleistungen.
In diesem Zusammenhang wird zudem die Bedeutung von Social-Sharing-Buttons („I like“) deutlich. Was viele Menschen ge-liked haben, muss gut sein.
Limitierte Verfügbarkeit fördert Notwendigkeit zum Handeln
Anzeigen wie „Nur noch 8 Produkte auf Lager“ sind Ihnen bestimmt schon begegnet und haben Ihr Interesse verstärkt. Es dreht sich um Angebot und Nachfrage, knapp verfügbare Dinge sind meist begehrenswerter. Die Seltenheit einer Ware erhöht bei potenziellen Kunden die Sorge, etwas zu verpassen.
Wenn die Verfügbarkeit limitiert ist, sollten Ihre Kunden darüber informiert sein. Allerdings nutzen Marketing-Experten diesen verkaufsfördernden Faktor auch bei unlimitierten Angeboten und verknappen das Angebot künstlich.
Der Lockvogel-Effekt für funktionierende Preismodelle
Auf zahlreichen Websites werden Produkte und Dienstleistungen mit gestaffelten Preismodellen angeboten. Ziel ist der Verkauf der teuersten Option. Dabei kommt häufig der Lockvogel-Effekt zum Einsatz.
Beispiel:
- Option: Das digitale Abo einer Zeitschrift kostet 50 Euro pro Jahr.
- Option: Das reine Printabo ohne Onlinezugang kostet 100 Euro pro Jahr.
- Option: Das Abo wird als Kombi aus digital und Print für ebenfalls 100 Euro angeboten.
Das Angebot erscheint seltsam, aber solche Wahlmöglichkeiten basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dabei ist herausgekommen, dass Kunden im Beispiel die dritte Option als Schnäppchen ansehen und zugreifen – Ursache ist das Angebot des reinen Print-Abos zum selben Preis.
Wurde die zweite Option gestrichen, haben sich die Teilnehmer für die günstigere erste Option entschieden. Die vermeintlich überflüssige zweite Option ist also sehr wohl von Bedeutung, wirkt als Referenz und stärkt die Käufer in ihrem Glauben, dass die dritte Option die beste Wahl ist.
Fazit:
Erkenntnisse aus der Psychologie und den Neurowissenschaften helfen beim Design und der Strukturierung von Websites. Die vorgestellten Phänomene und Effekte des Neuro-Webdesigns zielen auf optimierte Seiteninhalte und verbessertes Marketing ab.
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