Nicht alle Website-Betreiber denken schon beim Bau Ihrer Webseite an die möglichen Besucher. Viele Projekte entstehen auch aus der Motivation, etwas “für sich selber” zu machen. Aber mittel- bis langfristig lebt eine Website von der Interaktion mit den Besuchern, und so ist es nie verkehrt, mehr über ihre Interessen zu erfahren. Nur so stellen Sie fest, ob Sie mit Ihrem Projekt auf dem richtigen Pfad sind. Das ist nicht nur bei kommerziellen Webseiten wichtig, auch bei reinen Hobby-Projekten kann es von Vorteil sein zu wissen, ob Sie eher einen Monolog führen oder ob Sie das Interesse der Leser treffen und langsam, aber sicher in eine Art Diskussion mit den Besuchern einsteigen.
Es gibt viele Möglichkeiten, mit denen Sie mehr über die Interessen Ihrer Besucher erfahren können. Eine recht effektive Methode stellt das Plugin Search Meter dar. Das Plugin wurde zuletzt vor neun Monaten aktualisiert, und darauf wird auf der offiziellen Plugin-Seite auch hingewiesen. Allerdings funktioniert die Erweiterung auch unter der aktuellen WordPress-Version (5.7) und mit PHP 7.4 auf dem Server. Darüber hinaus sind zum jetzigen Zeitpunkt keine Sicherheitslücken bekannt.
Wie bei anderen WordPress-Plugins auch, kann es bei Search Meter ebenfalls nicht schaden, es in Bezug auf Sicherheit im Blick zu behalten. Die Webseite WPScan leistet hierbei gute Dienste, ist aber nicht die einzige Anlaufstelle.
Suchstatistiken mit Search Meter anschauen und verwalten
Die Search Meter-Erweiterung zeichnet die Suchvorgänge der internen Suchfunktion von WordPress auf. Diese Daten sind dann im Backend von WordPress einsehbar. Die Speicherung der Daten erfolgt anonym und nicht personenbezogen, somit müssen Sie sich auch bezüglich der DSGVO keine Sorgen machen.
Das Gute an dem Plugin ist, dass Sie nicht nur erkennen können, wonach die Besucher gesucht haben, sondern Sie können auch erkennen, ob die Leser nach etwas gesucht, es aber nicht gefunden haben. Somit bekommen Sie als netten Nebeneffekt auch noch eine Auflistung von möglichen Artikeln präsentiert, die Sie in der Zukunft publizieren können, um damit die Interessen Ihrer Besucher zu befriedigen.
Nach der Installation des WordPress-Plugins erhält das Menü im Backend zwei neue Unterpunkte. Unter Einstellungen → Search Meter können Sie unter anderem bestimmen, wer die Statistiken einsehen darf, ob auch die Suchanfragen der eingeloggten Administratoren gezählt werden, und Sie können natürlich die Statistiken zurücksetzen.
Unter Dashboard → Search Meter werden die entsprechenden Suchanfragen aufgelistet, wie Sie sie auch in der oberen Abbildung sehen können. Zuerst werden die erfolgreichen Suchanfragen von gestern und heute, von den letzten sieben und von den letzten 30 Tagen aufgelistet.
Darunter folgt der Block mit den Suchanfragen, die ohne Ergebnis verliefen. Ebenfalls von gestern und heute, von den letzten sieben und 30 Tagen. Oben in den Tabs kann man zu den letzten 100 bzw. den letzten 500 Suchanfragen springen.
Das Plugin hilft also nicht nur Ihnen als Website-Betreiber, indem es wichtige Informationen über Ihre Besucher sammelt, sondern es kann auch einen Mehrwert für die Besucher selber darstellen, indem es die Suchanfragen der anderen Besucher auflistet, ähnlich wie auch Google mitteilt, wonach andere Nutzer schon suchten.
Die Daten von Search Meter im Frontend ausgeben lassen
Um die Daten – oder besser gesagt die gesuchten Begriffe – auch im Frontend ausgeben zu lassen, damit Ihre Besucher diese auch sehen können, stehen Ihnen grundsätzlich zwei Wege zur Verfügung.
Komfortabel, aber eingeschränkt: die Widgets
Mithilfe eines Widgets bietet Ihnen das Plugin Search Meter eine komfortable Möglichkeit, die häufigsten Suchbegriffe auch im Frontend auszugeben:
In Abhängigkeit von dem eingesetzten Theme gibt es eine oder mehrere Positionen, wo Sie das Widget einsetzen können. Bei dem Widget selber können Sie lediglich die Überschrift und die Anzahl der ausgegebenen Suchbegriffe bestimmen.
Wenn Ihnen die Möglichkeiten, die das Search-Meter-Widget selber bietet, nicht ausreichen oder Sie mit der Widget-Platzierung nicht zufrieden sind, dann haben Sie noch die Möglichkeit, auch auf der Code-Ebene zu arbeiten.
Mithilfe des folgenden Code-Fragments …
if (function_exists('sm_list_popular_searches')) {
sm_list_popular_searches();
}
… können Sie die letzten fünf populären Suchanfragen im Frontend ausgeben lassen. Im Blogartikel des Plugin-Autors finden Sie einige weitere Code-Beispiele. So können Sie u. a. die Ausgabe mit einer Überschrift ergänzen oder aber die Anzahl der aufgelisteten Suchanfragen festlegen.
Bei dieser Vorgehensweise würde ich Ihnen allerdings empfehlen, dass Sie auf Child-Themes-Funktionalität zurückgreifen.
Leistungsfähig, aber mehr Arbeit: Child-Theme erstellen
Ein sog. Child-Theme zu erstellen, ist vergleichsweise einfach und immer zu empfehlen, wenn Sie vorhaben, Änderungen am Theme durchzuführen, die über das Anpassen von CSS hinausgehen. Einfache Änderungen am CSS können Sie unter Design → Customizer einfügen. Änderungen an der Funktionalität des Themes – oder besser gesagt Änderungen an den Themes-Dateien – sollten Sie immer via Child-Themes realisieren.
Warum sollten Sie das tun? Wie der Name schon suggeriert, basiert ein Child-Theme (deutsch: Kind-Design) auf dem Parent-Theme (Eltern-Design). Ein Child-Theme trägt nur die Design- und Funktions-Abweichungen in sich, und der Rest wird weiterhin durch das Parent-Theme sichergestellt.
Der Vorteil liegt auf der Hand. Sie sparen sich einerseits Arbeit, indem Sie nur die Arbeitsschritte durchführen, die absolut notwendig sind, und andererseits sichern Sie die Änderungen, wenn es Updates am Parent-Theme gibt.
Würden Sie nämlich die Anpassungen direkt am Parent-Theme durchführen, dann wären diese beim nächsten Theme-Update weg.
Wenn Sie über grundlegende Englisch-Kenntnisse verfügen, dann leistet Ihnen die offizielle Dokumentation sehr gute Dienste. Falls Sie eine deutschsprachige Anleitung suchen, dann finden Sie eine im Wiki von SelfHTML.
Das Search Meter-Plugin für WordPress – Fazit
Mit Search Meter haben Sie eine zusätzliche Möglichkeit zu erfahren, was Ihre Besucher bewegt. Sie erkennen, wonach die Leute suchen und können dementsprechend passende Inhalte nachreichen. So gesehen ist Search Meter ein guter Lieferant für neue Content-Ideen. Dabei hat dieses Plugin gegenüber Google Analytics & Co. einen entscheidenden Vorteil: Es bringt keine Datenschutz-Problematik mit sich.
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