(Update) Caching ist ein wesentliches Feature von Webbrowsern. Es ist für einen Großteil des Pagespeeds von Webseiten verantwortlich. Wir erklären, warum es wichtig ist, den Cache zwischendurch zu leeren und auf welche Arten Sie dies tun können.

Inhaltsverzeichnis:

Wie lösche ich den Browser-Cache bei Google Chrome?

  1. Öffnen Sie im geöffneten Chrome-Browser das Dreipunkt-Menü (rechts oben).
  2. Wählen Sie > „Weitere Tools“, dann > „Browserdaten löschen“.
  3. Nun müssen Sie im Dropdown-Menü einen Zeitraum auswählen.
  4. Die Kästchen „Cookies und andere Websitedaten“ und „Bilder und Dateien im Cache“ sind bereits vorausgewählt – falls nicht, klicken Sie darauf.
  5. Klicken Sie nun auf die Schaltfläche rechts unten > „Daten löschen“.

Caching bedeutet, dass der Browser beim Aufruf einer Website nicht immer eine neue Kopie eines Assets wie ein Bild, eine HTML-, CSS- oder JavaScript-Datei aus dem Internet abruft, sondern eine bereits gespeicherte Kopie verwendet. Grundsätzlich können Sie sich den Cache als einen schnellen Pufferspeicher vorstellen, der (wiederholte) Zugriffe auf ein langsameres Hintergrundmedium oder aufwendige Neuberechnungen zu vermeiden hilft. Er stellt sozusagen ein lokales Abbild der ursprünglichen Website dar, das aus der Zwischenablage schneller geladen werden kann als die gesamte Website mit allen ihren Daten, Plug-ins und Skripten vom Server.

Probleme mit dem Cache?

Grundsätzlich ist es Aufgabe der Website-Betreiber, dass der Cache im Hintergrund funktioniert und er seine Aufgabe erfüllt. Bei den meisten Website-Aufrufen gibt es hier kein Problem – also in 99,9 Prozent der Fälle. Ganz selten jedoch müssen User ihren Browser-Cache selbst leeren oder löschen, um die aktuelle Website-Variante oder zum Beispiel neue Funktionen überhaupt sehen zu können. Dabei ist das Caching selbst eine der größten Herausforderungen der IT, denn die unterschiedlichen Cache-Ansätze, hardware- oder software-seitig, sind sehr anspruchsvoll und kompliziert.

Warum Sie den Cache löschen sollten – nicht nur in Chrome

Es gibt verschiedene Gründe, warum Sie den Cache leeren möchten: Möglicherweise erkennen Sie, dass eine Seite grafisch oder inhaltlich nicht auf dem neuesten Stand zu sein scheint. Oder Sie sind einfach sicherheitsbewusst und möchten den Cache leeren, damit Ihre Surfhistorie nicht rekonstruiert werden kann. Insbesondere im Fall einer Veräußerung des Geräts sollten Sie unbedingt alle persönlichen Daten im Cache löschen.

Webentwickler und Webdesigner können Änderungen oder neue Funktionen an einer Website nur testen, wenn sie den Zwischenspeicher im Browser löschen. Und falls sich Kundinnen oder Kunden beschweren, dass Neuerungen für sie nicht sichtbar sind, liegt das höchstwahrscheinlich ebenfalls daran, dass der Browser eine veraltetet Kopie aus dem Cache zieht und nicht die aktuelle aus dem Netz.

Haben Sie das Gefühl, Ihr Browser lädt immer langsamer? Das könnte an einem überfüllten Cache liegen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie in all diesen Fällen den Cache löschen oder deaktivieren und was Sie noch tun können, um störende Elemente zu beseitigen. Übrigens: Das Beschriebene gilt auch für Microsoft Edge, der wie Chrome die Chromium-Codebasis nutzt, und in ähnlicher Weise auch für die meisten anderen Browser wie Firefox oder Safari.

Manuelles Cache-Leeren in Chrome

Die Standardmethode zum Löschen des gesamten Caches ist in den Chrome-Einstellungen zu finden: Gehen Sie auf > „Weitere Tools“ > „Browserdaten löschen“ oder nutzen Sie den Shortcut Strg + Umschalttaste + Entf (unter Windows/Linux) bzw. ⌘ + Umschalttaste + Entf (unter macOS).

Dort finden Sie unterschiedliche Optionen für die Daten, die Sie löschen möchten, wobei „Bilder und Dateien im Cache“ der wichtigste Teil ist. Wählen Sie unbedingt auch aus, ab wann der Cache geleert werden soll, z. B. „Gesamte Zeit“, wenn Sie ganz gründlich sein möchten.

Abbildung - Manuelles Cache-Leeren in Chrome

Kleiner Tipp: In der Google-Chrome-App auf dem Smartphone sieht dieses Menü ganz ähnlich aus. Über die drei Punkte am oberen Rand der App gelangen Sie ins Menü „Einstellungen“ und „Datenschutz und Sicherheit“. Wenn Sie hier den Browserverlauf löschen, hat das zudem den Vorteil, dass Sie den Browserverlauf gleichzeitig auf allen synchronisierten Geräten löschen.


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Caching deaktivieren

Es gibt keine einfache Möglichkeit, das Caching in Chrome dauerhaft zu deaktivieren. Sie können es jedoch für einzelne Webseiten deaktivieren, indem Sie das entsprechende Kontrollkästchen in den Entwicklertools (DevTools) verwenden. Um auf die Entwicklerkonsole in Google Chrome zuzugreifen, öffnen Sie das Chrome-Menü in der oberen rechten Ecke des Browserfensters und wählen Sie „Weitere Tools“ > „Entwicklertools“. Sie können auch die Funktionstaste F12 oder die Tastenkombination Strg + Umschalttaste + I bzw. ⌘ + ALT + I verwenden oder, falls Sie gerade mit der Maus unterwegs sind, mit einem Rechtsklick das Kontextmenü öffnen und „Untersuchen“ wählen. Unter der Registerkarte „Netzwerk“ sehen Sie in der oberen Leiste ein Kontrollkästchen zum Deaktivieren des Cachings. Der Haken: Das Caching unterbleibt nur solange, wie die Entwicklertools geöffnet sind. (Tipp: Lassen Sie die DevTools in einem separaten Fenster anzeigen, dann stören sie weniger.)

Abbildung - Caching deaktivieren

Falls Ihnen das nicht reicht, bleibt Ihnen nur die Verwendung einer Erweiterung wie SmartClean, das zwar ebenfalls nicht den Cache dauerhaft deaktivieren kann, aber auf Wunsch Browserdaten automatisch nach 15 Minuten löscht.

Weitere Optionen in den DevTools

Bisher haben wir über das Zwischenspeichern von Dateien wie HTML, CSS, JavaScript und Bildern gesprochen. Aber es gibt auch andere Funktionen oder Daten, die manchmal einen „Flush“, also eine reinigende „Spülung“, gebrauchen können, um wieder in der erwarteten Weise zu arbeiten. Das sind zum Beispiel Cookies, der lokale Speicher oder registrierte Service Workers. Wenn Sie vermuten, dass eine der Funktionen ein Fehlverhalten hervorruft, öffnen Sie die DevTools und gehen Sie zur Registerkarte „Application“ (englisch) oder „App“ (deutsch). Auf der linken Seite sehen Sie die verschiedenen Speicher- und Cache-Typen. Dort können Sie die entsprechenden Einstellungen vornehmen, zum Beispiel Cookies löschen.

Tipp: Seien Sie vorsichtig! Das Löschen von Cookies kann zum Beispiel das Abmelden von Websites bewirken.

Abbildung - Weitere Optionen in den DevTools

Seite aktualisieren: Hard Refresh in Chrome

Wussten Sie, dass Chrome ein etwas verstecktes „Hard-Reload“-Menü (auch bekannt als harter Refresh) besitzt? Im Wesentlichen geht es darum, dass der Hard Reload dem Browser mitteilt, dass Sie wirklich eine aktualisierte Version der Seite sehen wollen, auch ohne unbedingt den Cache zu löschen. Sie gelangen zu diesem Menü, indem Sie die DevTools öffnen und dann in der Chrome-Werkzeugleiste die Schaltfläche für die Seitenaktualisierung anklicken und gedrückt halten (Rechtsklick funktioniert auch).

Wählen Sie jetzt „Normales Aktualisieren“ (auch per F5 oder Strg + R), dann nutzt Chrome beim Neuladen der Seite den Cache für unveränderte Elemente (HTTP: 304 Not Modified). Wählen Sie stattdessen „Vollständiges Aktualisieren (Hard Reload)“ (oder drücken Sie alternativ beim Neuladen die Umschalttaste bzw. eine der Kombinationen Strg + F5 oder Strg + Umschalt + R), lädt Chrome die Seite komplett neu und ignoriert den lokalen Cache. Trotzdem könnte die angezeigte Seite noch gecachte Elemente beinhalten, z. B. später per JavaScript geladene. Die letzte Option in diesem Menü „Cache leeren und vollständig aktualisieren“ liefert Ihnen in jedem Fall eine vollständig aktuelle Version ohne lokal gespeicherte Ressourcen.

Cache löschen mit Add-ons und Plug-ins

Wesentlich komfortabler ist es, den Cache mit einem Klick zu löschen. Das können Sie mit unterschiedlichen Browser-Erweiterungen tun, zum Beispiel Clear Cache oder Click&Clean. Unter „Einstellungen“, „Weitere Tools“ und „Erweiterungen“ können Sie diese ganz einfach im Chrome installieren. Tools wie CleanMyMac X unterstützen Sie zudem nicht nur beim Löschen vom Browser-Cache, sondern helfen auch noch den Computer zu entmüllen.

Cache löschen in Chrome – Fazit

Sollten Sie wieder einmal das Gefühl haben, dass Ihnen eine Website veraltet vorkommt oder sich Inhalte oder Grafiken nur langsam oder gar nicht laden, verfügen Sie nun über einige Optionen, Ihren Cache auf Vordermann zu bringen.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie kann man Cache-Dateien in Google Chrome wiederherstellen? Dazu benötigen Sie eine Datenrettungssoftware, die den Verlauf rekonstruieren kann.
  • Wo finde ich den Cache von Google Chrome? Die Cache-Dateien liegen im Ordner Google\Chrome\User Data\Default\Cache. Die Ordnerstruktur hängt natürlich auch davon ab, unter welchen Ordnern Sie die App installiert haben.
  • Warum müssen Sie Ihren Browser-Cache und Cookies löschen? Das Löschen des Cache-Speichers empfiehlt sich, damit von Webseiten immer die aktuellste Version angezeigt wird und nicht eine ältere, die noch im Cache-Speicher vorliegt. Ein voller Cache-Speicher kann zudem die Geschwindigkeit des Browsers negativ beeinflussen. Sollten Sie Ihr Gerät abgeben wollen, ist das Löschen des Cache-Speichers ebenfalls ratsam, damit persönliche Daten wie Log-ins und Ähnliches vom Gerät verschwinden.

 

Quellen:

Titelmotiv: Photo by u j e s h on Unsplash

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