Ein Redirect ist eine Weiterleitung von einer URL zu einer anderen. Sie leiten damit Besucher und Suchmaschinen zu einer anderen Seite weiter, als die zuvor im Browser eingetragene oder in einer Suchmaschine ausgewählte. Wichtig ist dies unter anderem, wenn sich die URL eines Beitrags geändert hat. Der Vorteil: Besucher erhalten keine 404-Fehlermeldungen und das Ranking in den Suchmaschinen bleibt erhalten .

Was ist die .htaccess-Datei?

Die .htaccess-Datei ist eine einfache Textdatei. Sie dient der Konfiguration des Linux Apache-Webservers und gesamten Verzeichnisinhalts. Die Datei wird im Root-Verzeichnis des Website-Ordners platziert. Der Zugriff erfolgt mit einem ftp-Programm wie Filezilla und einem simplen Texteditor wie Notepad.

Wichtig: Der Dateiname lautet „.htaccess“. Falls nicht vorhanden, können Sie die Datei selbst lokal erstellen und in das entsprechende Verzeichnis hochladen. Wenn Sie die Datei erstellen, achten Sie darauf, diese von „htaccess.txt“ in „.htaccess“ umzubenennen. Die Datei besitzt also keinen Namen und trägt nur die Endung „.htaccess“. Die Namensänderung nehmen Sie am besten erst auf dem Server vor. Denn mit den Standardeinstellungen des Betriebssystems ist die Datei unter Umständen nicht sichtbar.

Abbildung: Ändern Sie den Dateinamen von htaccess.txt in .htaccess.

Ändern Sie den Dateinamen von htaccess.txt in .htaccess.

Die definierten Regeln sind direkt nach dem Hochladen aktiv, werden bei jedem Seitenanruf angewandt und gelten ab dem verwendeten Verzeichnis.

Der Provider oder Webmaster muss die Verwendung erlauben

Ob die Dateinutzung erlaubt, eingeschränkt oder verboten ist, legt der Server-Admin in der Datei „httpd.conf“ fest. In der Regel erlauben die Provider zumindest Redirects, RewriteRules und den Verzeichnisschutz. Erfahren Sie hier, wie Sie einen .htaccess-Passwortschutz einrichten können.

htaccess Redirects: Weiterleitungen von URLs

In der Datei können Sie automatische Weiterleitungen von einer URL zu einer anderen eintragen. Das ist zum Beispiel nötig, wenn Sie in WordPress die Kategorienamen für die URL-Generierung verwenden und die Kategorie-Zugehörigkeit eines Beitrags ändern.

Statuscodes für htaccess Recirects

Für den Status der Weiterleitung gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Redirect 301 entspricht einer permanenten Weiterleitung.
  • Redirect 302 entspricht einer temporären Weiterleitung und ist die Standardeinstellung, wenn Sie keinen Statuscode angeben.

Einzelne Seiten mit htaccess Redirects weiterleiten

Die Syntax einer Weiterleitung in der .htaccess-Datei:

Redirect [status] Alter-URL-Pfad Ziel-URL

Beispiel:

Alte URL: https://meine-seite.de/alte-kategorie/beitrag1

Neue URL https://meine-seite.de/neue-kategorie/neuerBeitrag

Rewrite-Regel für eine permanente Weiterleitung:

Redirect 301/alte-kategorie/beitrag1 -> https://meine-seite.de/neue-kategorie/neuerBeitrag

Die gesamte Website per htaccess weiterleiten

Wenn Sie für Ihre Website eine neue Domain verwenden, können Sie Besucher der alten Seite automatisch zur neuen weiterleiten. Wichtig ist dabei, dass Ordnerstrukturen und Dateinamen gleich bleiben.

Öffnen Sie auf der alten Domain die .htacess-Datei und fügen Sie ganz oben folgende Zeile hinzu:

redirect 301 / https://neue-domain.de

Sämtliche Anfragen werden jetzt weitergeleitet. Nach dem Speichern der Datei können Sie die Weiterleitung direkt testen.

Warum sind Weiterleitungen für SEO wichtig?

Suchmaschinen haben die alte Seite indexiert und andere Websites verlinken unter Umständen auf Ihren Beitrag. Erstellen Sie nun eine neue URL und löschen entsprechend die alte, folgt auf den Aufruf ein 404-Fehler – sprich: Die Seite kann nicht gefunden werden. Google und Co. löschen den Beitrag aus dem Index, das Ranking geht verloren und andere Seiten verwenden in ihren Artikeln einen „toten Link“ zu Ihrer Website.

Daher die Weiterleitung per Redirect: Sie teilen den Suchmaschinen per „Redirect 301“ die neue URL mit und behalten so das (hoffentlich) gute Ranking in den Suchanzeigen. Externe Links zur alten Seite werden automatisch auf die neue weitergeleitet.

Was kann ich noch mit der .htaccess-Datei konfigurieren?

Neben den Weiterleitungen haben Sie mit der Datei zahlreiche weitere Konfigurationsmöglichkeiten. Dazu gehören:

  • Den Zugriff auf einzelne Dateien oder ganze Verzeichnisse schützen (htpasswd).
  • Den Server-Zugriff für IP-Adressen, Hostnamen oder ganze IP-Bereiche sperren.
  • URL-Pfade umschreiben und Weiterleitungsregeln (RewriteRules) erstellen.
  • Standardeinstellungen auf dem Server überschreiben.
  • Eigene Fehlermeldungen (Error Messages) erstellen.

 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Wolf-Dieter Fiege

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