Sollte Ihr Online-Shop nicht so laufen, wie Sie es erwarten, kann das viele Gründe haben. Im ersten Teil dieser kleinen Artikelserie habe ich Ihnen vorgestellt, was Sie bei der Wahl der Hosting-Plattform und der Einrichtung Ihres Online-Shops beachten sollten. Kommen wir nun zu dem wohl wichtigsten Thema: Wie präsentiert man seine Produkte? Schließlich wollen Sie ja, dass Besucher Ihre Produkte auch kaufen. Dafür müssen Sie Ihre Besucher natürlich: a) auf Ihre Produkte aufmerksam machen und b) diese zum Kauf motivieren. Kurz gesagt: Sie müssen Interessenten mit Ihrer Produktpräsentation überzeugen.

Headlines, Produktbeschreibungen und Argumente – Der Text

Sprechen Sie Ihre Besucher an, mit Headlines, Subheadlines und Teaser, aber auch durch überzeugende Produktbeschreibungen. Wenn Sie in Ihrem Online-Shop unterschiedliche Produkte, vielleicht sogar Produkte aus ganz verschiedenen Kategorien anbieten, sollten Sie unbedingt auf eine einheitliche Textierung achten. Ihr Angebot sollte Ihren Besuchern textlich wie aus einem Guss erscheinen. Das gilt sowohl für die Form Ihrer Texte (Schriftgrößen, Schriftarten, Textlängen etc.) wie auch für den Inhalt.

Nehmen Sie sich bitte genügend Zeit und denken Sie immer daran, dass der Stil, den Sie wählen, praktisch ein Markenzeichen Ihrer Webseite wird.

  • Fassen Sie sich kurz! Im Internet will niemand lange Texte lesen.
  • Gestalten Sie Ihre Texte locker und lesefreundlich, mit Headlines, Subheadlines und Textauszeichnungen.
  • Verwenden Schriften und Schriftgrößen, die sich schnell erfassen lassen.
  • Vermeiden Sie nichtssagende Floskeln, die Ihre Leser nur langweilen.

Erleichtern Sie die Kaufentscheidung – mit guten Produktbeschreibungen und Argumenten
Einer der wichtigsten Punkte Ihrer Textarbeit sind Produktbeschreibungen. Einerseits sollten sie Ihren Leser genügend Informationen liefern, damit diese in der Lage sind, eine Kaufentscheidung zu treffen. Andererseits sollten Sie Ihre Leser aber auch nicht mit Informationen erschlagen.

  • Stellen Sie die Alleinstellungsmerkmale Ihres Produkts (die USPs) deutlich heraus.
  • Arbeiten Sie mit Bullet-Points und markieren Sie wichtige Aussagen zum Beispiel fett oder kursiv, damit diese schnell ins Auge springen.

Produktbeschreibungen sind in erster Linie für den Benutzer geschrieben. So wichtig SEO auch ist: überfrachten Sie Ihre Text nicht mit Keywords, sondern achten Sie auf einen natürlichen und gut lesbaren Stil.

Machen Sie es Ihren Lesern so einfach wie möglich – Texte sollten grundsätzlich sichtbar sein

Wenn Sie weiterführende Informationen zum Beispiel als Akkordeonbox oder in Form einer Reiternavigation bereitstellen, sollten Sie diese Texte nicht komplett verbergen (auch wenn Ihnen das optisch vielleicht auf den ersten Blick attraktiver erscheinen mag). Damit Leser auf Ihre Texte aufmerksam werden und diese auch lesen, sollte mindestens ein Textblock geöffnet bleiben.

Die richtige Zeilenlänge macht‘s – gestalten Sie Texte lesefreundlich

Achten Sie bei Ihren Texten, insbesondere bei Produktbeschreibungen, auf eine übersichtliche Zeilenlänge. Diese sollte in einem Online-Shop nicht mehr als 10 bis 12 Wörter pro Zeile betragen. Über CSS-Änderungen lässt sich die Standardbreite zum Beispiel der Textblöcke für Beschreibungstexte einfach anpassen.

Unique Content – Wichtig für Suchmaschinen und für Ihre Besucher

Auf den ersten Blick mag es praktisch erscheinen, wenn Sie attraktive Beschreibungstexte einfach per Copy and Paste von einer anderen Webseite übernehmen. Doch:

  • Erstens können Sie damit schnell rechtliche Probleme bekommen, da auch Webseiten-Texte dem Copyright unterliegen.
  • Aber viel wichtiger ist es, dass Sie Suchmaschinen Unique Contents bieten. Denn diese filtern Textpassagen, die sich wiederholen (Duplicate Content) heraus und können Webseiten, die solche Texte enthalten, sogar negativ bewerten.

Unique Content ist aber auch wichtig für Ihre Besucher. Sie vergleichen in der Regel vor einem Kauf mehrere Online-Shops. Dabei achten Sie nicht nur auf die Preise, sondern auch auf Produktbeschreibungen. Wenn Sie sich vom Wettbewerb abheben wollen, sollten Sie keinesfalls die gleichen Texte wie Ihre Konkurrenz verwenden. Investieren Sie lieber in bessere Texte! Es lohnt sich.

Setzen Sie Ihre Produkte in Szene

Wenn Sie beispielsweise ein Anbieter von Inneneinrichtungen sind und Ihre Produkte online vertreiben möchten, sollten Sie Ihre Produkte so präsentieren, dass Interessenten einen sehr konkreten Eindruck des Produkts erhalten. Verwenden Sie möglichst mehrere unterschiedliche Abbildungen.

Zeigen Sie Ihre Produkte in verschiedenen Facetten

Zunächst einmal sollten Sie Ihr Produkt als Gesamtansicht vor einem neutralen Hintergrund präsentieren. Zeigen Sie das Produkt in einem anderen Bild in einer Anwendungssituation, z.B. eine Sessel oder Sofa in einem eingerichteten Wohnzimmer. Als dritte Klasse von Produktaufnahmen bieten sich Detailaufnahmen an, mit denen Sie zum Beispiel die Materialen, bestimmte Details, Zubehörelemente oder Ähnliches hervorragend zur Geltung bringen können.

Wie kommen Sie zu gutem Bildmaterial?

Grundsätzlich gibt es drei unterschiedliche Quellen, die Sie für die Präsentation Ihrer Produkte nutzen können.

  • Sie fotografieren selbst
  • Sie engagieren einen Fotografen, der professionelle Aufnahmen von Ihren Produkten erstellt
  • Sie verwenden Bilder von Bildagenturen (z.B. kostenlose oder lizenzfreie Bilder bzw. Premium-Bilderdienste)

Fotografieren Sie selbst – es ist einfacher, als Sie denken

Mit ein wenig fotografischem Geschick können Sie Ihre Produkte selbst fotografieren. Das ist meist die kostengünstigste Variante. Dafür sollten Sie allerdings über eine professionelle Fotoausstattung inkl. Beleuchtung verfügen. Einige Fotografen vermieten auch ihr Fotostudio. In der Regel können diese Ausgaben steuerlich abgeschrieben werden. Hilfreiche Tipps zur professionellen Produktfotografie finden Sie auch in Fachbüchern, Websites und How-to-Videos.

Tipp: Möchten Sie Ihre Produkte in einem attraktiven Ambiente fotografieren, können Sie dieses natürlich in einem Studio nachstellen. Oder aber, Sie suchen einfach eine attraktive Location. Für die Recherche können Sie entweder einen professionellen Location-Scout buchen. Eine günstigere Alternative dazu ist: Sie übernehmen die Location-Suche selbst, zum Beispiel über einen Online-Anbieter von Unterkünften wie Airbnb.de. Dort finden Sie eine große Auswahl von recht kostengünstigen Locations weltweit. Und ein weiterer Vorteil: Bei den Angeboten von Airbnb.de handelt es sich zum großen Teil um natürliche Umgebungen.

Engagieren Sie einen Experten für professionelle Produktfotografie

Es gibt eine ganze von Fotografen, die sich auf Produktfotografie spezialisiert haben. Alternativ können Sie auch Kontakt zu Fachhochschulen oder spezialisierte Akademien aufnehmen. Dort finden Sie talentierte Studenten, die professionelle Fotoarbeiten oftmals zu deutlich günstigeren Tagessätzen übernehmen.

Nutzen Sie den Fundus von Bildagenturen

Schnell und unkompliziert ist die Bildersuche über Bildagenturen. Das Spektrum reicht von Premium-Bilderdiensten bis hin zu Portalen, auf denen Sie lizenzfreie oder sogar kostenlose Bilder für Ihre Webseite finden können. In einem früheren Artikel habe ich eine Reihe von Bilderdiensten zusammengestellt, über die Sie Bilder und Illustrationen gratis beziehen können.

Allerdings sind Sie in der Motivauswahl oftmals sehr beschränkt, insbesondere dann. Wenn Sie Bilder zu sehr speziellen Themen suchen, werden Sie oft nur bei Premiumbilderdiensten fündig.

Fotografien von Bildagenturen stammen in der Regel von sehr unterschiedlichen Fotografen. Achten Sie bei der Auswahl insbesondere auf einen harmonischen Bildstil.

Die wichtigsten Punkte zum Einsatz von Bildern

Egal, auf welche Art von Bildquelle Sie zurückgreifen, beim Einsatz von Bildern für die Präsentation Ihres Angebots sollten Sie drei Punkte berücksichtigen:

1. Die Benutzererfahrung

  • Vermittelt das Bild eine realistische Darstellung Ihres Produktes?
  • Kann der Interessent das Produkt aus verschiedenen Perspektiven anschauen?
  • Lassen sich Bilder vergrößern, damit man Details besser erkennen kann?
  • Sie Ihre Bilder scharf?

Ist es offensichtlich, was Sie verkaufen?

  • Sind Ihre Bilder web-optimiert (können sie schnell geladen werden)?
  • Lassen sich Ihre Bilder auch auf mobilen Endgerätengeräten anzeigen?
  • Lässt sich das Bild gut skalieren und in jeder Darstellung gut erkennen?

Tipp:

Denken Sie auch daran, dass es blinde und sehbehinderte Nutzer gibt. Zu jedem Bild, aber auch zu jedem Navigationselemente sollten Sie daher immer eine alternative Beschreibung angeben, die erklärt, worum es sich bei der Abbildung bzw. Funktion handelt. Weitere Hinweise zur Gestaltung von barrierefreien Webseiten für Sehbehinderten finden Sie zum Beispiel auf der Website barrierefreies-webdesign.de. 2. Mehr ist mehr

Gerade beim Onlinekauf ist es Kunden wichtig, dass Sie Ihre Produkte klar und verständlich darstellen. Je besser die Präsentation, desto mehr Besucher werden sich für Ihr Produkt interessieren.
In diesem Zusammenhang lohnt es sich über besondere Präsentationsformen nachzudenken, zum Beispiel:

  • 360° Panoramen
  • 3D Produktpräsentationen
  • Virtuelle Touren

Passende Anbieter für die jeweilige Präsentationsform finden Sie schnell und einfach im Internet.

3. Optimieren Sie Ihre Bilddaten für Suchmaschinen

Für die Suchmaschinenoptimierung ist es wichtig, dass jedes Bild einen beschreibenden Dateinamen erhält. Statt image1234.jpg sollten Sie ein Bild lieber sessel-ahorn-mit-kopfstuetze.jpg nennen.

Fazit

Die Produktdetailseiten sind die wichtigsten Seiten Ihres Online-Shops. Text und Bild sind die entscheidenden Kaufberater. Jede überzeugender Ihre Informationen und die Präsentation Ihrer Produkte sind, desto höher wird auch die Kaufbereitschaft Ihrer Kunden sein.

Ausblick
In meinem nächsten Beitrag zum Thema Online-Shop möchte ich Ihnen vorstellen, wie Sie gezielt die Usability und Conversion Rate Ihres Online-Shops optimieren können.

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