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Welche Unterschiede gibt es zwischen einem Virtual Server und einem Dedicated Server?

Dieser Artikel bezieht sich auf die Virtual Server, die bis zum September 2021 angeboten wurden. Bitte beachten Sie auch unsere Hinweise zum aktuellen Virtual Server 10+.

Die Virtual Server sind in vielen Punkten einem Dedicated Server ähnlich. Es gibt aber Unterschiede (besonders im hardwarenahen Bereich), die hier erläutert werden. Einschränkungen können durch die Nutzung eines Root-Server weitgehend, aber nicht vollständig umgangen werden.

  • Kernel/Kernelmodule/Treiber: Der Kernel und die Kernel-Module sind vom Wirtssystem vorgegeben und können nicht selbst modifiziert werden. Dadurch sind manche VPN-Lösungen und Echtzeit-Virenscanner nicht nutzbar, ebenso wie andere Anwendungen, die bestimmte Kernel-Eigenschaften voraussetzen. Aus dem gleichen Grund ist die Installation von Treibersoftware nicht möglich.
  • virtueller Speicher/Swap: Es kann lediglich die gebuchte Menge RAM genutzt werden. Eine Erweiterung dessen ist durch einen Wechsel auf ein höheres Produkt, nicht aber durch die Nutzung von virtuellem Speicher/Swap möglich. Bitte beachten Sie, dass der Server generell keinen eigenen Swap nutzen kann. Bei einigen älteren Systemen wird ein Wert für Swap angezeigt. Auch wenn dies der Fall ist, kann beim Virtual Server kein Swap genutzt werden.
  • Festplatte/Partionierung: Der Server virtualisiert keine ganze Festplatte, sondern stellt ein virt. Dateisystem bereit. Dadurch kann keine Partitionierung stattfinden und das Dateisystem nicht verändert werden.
  • Betriebssystemversionen: Nur die von uns vorinstallierte Betriebssystemversion wird unterstützt. Ein Upgrade auf neuere Versionsnummern der gleichen Distribution oder die Installation anderer Distributionen können zwar je nach Fall gelingen, allerdings garantieren wird dies nicht! Probleme können z.B. entstehen, wenn bestimmte Komponenten neuere Kernelfunktionen/-versionen voraussetzt, als das Wirtssystem bietet. Der Virtual Server kann dadurch unbrauchbar werden.
  • Hostname: Um einen Hostnamen zu vergeben, der von unserer Vorgabe abweicht, muss dies von Hand erfolgen oder ein eigenes init-Skript genutzt werden. Der Hostname kann nicht von uns im Wirtssystem auf Ihre Wünsche angepasst werden.
  • Performance: Da die Hardware von mehreren Kunden genutzt wird, werden die Ressourcen unter allen Systemen aufgeteilt, so dass nur ein Teil der Kapazitäten des Wirtssystems genutzt werden kann.
  • Plesk/Offline-Management (nur Linux): Zugriffe auf das VZPP und - wenn das Offline-Management dort aktiviert ist - auch für Plesk, landen nicht direkt auf Ihrem Server, sondern auf einem zwischengeschalteten System ("Service VPS"), so dass ein Laden der Seiten auch bei inaktivem Server möglich ist. Das hat einige Besonderheiten zur Folge; im Problemfall deaktivieren Sie bitte das Offline-Management oder lassen Sie es durch uns deaktivieren:
    • Der Zugriffsschutz auf IP-Ebene funktioniert nicht, da die Anfragen den Server selbst so nicht erreichen.
    • Es können keine eigenen SSL-Zertifikate FüR DIE ADMINISTRATION DES VZPP/VON PLESK genutzt werden, da das des Service-VPS angezeigt wird.
    • Etwaige Firewall-Konfigurationen müssen die Tatsache berücksichtigen, dass die IP des Service-VPS sich mit dem eigenen VPS verbindet (Details dazu unter: Firewall/IP-Tables-Konfiguration - Besonderheiten beim VPS/RootDS ).

  • Windows Update: Sie können bei aktuellen Virtual Servern selbst Updates über das Windows-Update durchführen. Bei älteren Modellen ist dies aber noch nicht möglich. Weitere Informationen finden Sie hier: Kann ich aktuelle Sicherheitsupdates auf meinen Server selbst installieren?
  • Virtualisierung: Sie können nicht alle Virtualisierungslösungen (VMWare, XEN, Hyper-V ...) innerhalb der Virtualisierung nutzen. Die Nutzung von docker bei VS Linux - ab der Generation 8.3, die seit Anfang 2019 angeboten wird - ist inzwischen möglich. Bei älteren Servern ist ein Produktwechsel nötig.
  • Uhrzeit: Die Uhrzeit des Servers wird automatisch mit einem Zeitserver abgeglichen und kann nicht innerhalb des Virtual Servers verändert werden. Eine Konfiguration eines eigenen NTP ist so weder möglich noch nötig. Eine Ausnahme besteht auf unseren Virtual Server Windows Produkten, die gleich oder höher als Generation 8.1 ist; dort ist die Nutzung von NTP möglich.

Keine Einschränkung von Virtuozzo, aber trotzdem ein Unterschied zu Dedicated Servern ist:

  • Wir bieten Plesk-Erweiterungen nur in den Paketen auf der Homepage an ("so wie sie sind"). Die Erweiterung sonstiger Optionen oder nur von Lizenzteilen ist nicht möglich.
  • Sie können erst ab dem Virtual Server 4.0 weitere IP-Adressen für Virtual Server bestellen und auch nur zu diesen bereits bestehenden Netze routen lassen. 

Hier eine Liste von Diensten und Anwendungen, die wir derzeit als nicht funktionsfähig einstufen müssen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Windows: Verschlüsselung des Dateisystems (EFS)
  • Windows: SharePoint Server und Services sind auf Plesk-Systemen nicht nutzbar, da die 64-bit-Version von Windows genutzt wird, der IIS aber wegen Plesk im 32-bit-Modus läuft, so dass eine Installation nicht gelingt (SWSoft-KB-Artikel).
  • Windows: Der Windows-eigene Kompressionsmodus für die Echtzeit-Kompression von Dateisysteminhalten wird nicht unterstützt. Beim Einsatz der Kompression kommt es höchstwahrscheinlich zum kompletten Datenverlust. Wir raten daher dringend vom Einsatz der Kompression ab
  • Windows: Die Nutzung von docker ist nicht möglich.

  • Linux: Nur die gängigsten Kernel-Module (für iptables, vpn) werden generell von Virtuozzo unterstützt; nicht alle unterstützten Module werden auch bei uns eingebunden. "ip_masquerade" und "ipt_recent", sind erst ab dem Virtual Server 4.0 nutzbar. Ggf. können Sie die Funktionen von masquerade über SNAT und DNAT abbilden.
  • Linux: ipset kann bei Virtual Servern ab der Generation 8.3 genutzt werden.
  • Linux: Die Loop-Devices (/dev/loop0) können nicht genutzt werden. Damit ist z.B. eine Nutzung von TrueCrypt nicht möglich. 
  • Linux: IPSec-basierte VPNs und VPN die PPTP nutzen.
  • Linux: Tunneling mittels SIT oder GRE.
  • Linux: Der Pure-FTP-Server kann wegen fehlender Unterstützung der Virtualisierung nicht gestartet werden.
  • Linux: Das ppp-Kernelmodul ist nicht verfügbar.
  • Linux: Die Nutzung des FUSE-Devices und der darauf aufbauenden Dateisysteme ist erst ab Virtual Server 4.0 möglich.
  • Linux: Datenbanken von Oracle (z.B. Oracle XE) funktionieren nicht, da diese Einstellungen im System vorzunehmen versuchen, die die Virtualisierung nicht unterstützt.
  • Linux: Die Nutzung von Samba/SMB/Windows-Freigabediensten ist nur über VPN, nicht über das Internet direkt möglich.
  • Linux: Sicherheitsfunktionen wie SELinux und AppArmor werden vom Kernel leider nicht unterstützt.
  • Linux: ACL im Dateisystem werden nicht ausgewertet, da das Dateisystem nicht mit den notwendigen Optionen gemountet werden kann.

Hinweis zum Thema "volle Root-/Administrator-Rechte":

Die Rechte sind in der Art unbegrenzt, dass wir Ihrem Benutzer keine Rechte entziehen, die er haben könnte. Allerdings hat das VPS durch die Art der emulierten Hardware nicht alle Möglichkeiten, die auf anderen Servern möglich wären (ähnlich wie die root-Rechte auf einem ISDN-Router andere Möglichkeiten bieten als auf einem gemanagten Switch).


otto.friedrich@hosteurope.de xanthippe.ypsilante@hosteurope.de hercules.ikarus@hosteurope.de