Mit dem Bloggen sich selbst oder sein persönliches Interesse an einem Thema auszudrücken und einen privaten Websitebetreiber zu nutzen, war gestern. Mittlerweile ist das Bloggen auch in der Geschäftswelt angekommen, dient als Businessplattform und wurde zu einem unerlässlichen Werbemittel, das sowohl die Verbindung zum Kunden pflegt als auch Fachwissen liefern soll. Dieses kann zu einem besseren Image verhelfen, die Bekanntheit steigern und dabei unterstützen, eine Spezialisierung herauszustellen. Und das zahlt sich aus: Laut HubSpot haben Unternehmenswebseiten mit einem Blog im Schnitt 55% mehr Traffic als Webseiten ohne regelmäßige Beiträge.

Da der Wettbewerb sich nicht zurücklehnt, sollten Sie sich nach effektiven Mitteln umschauen, um Blog-Inhalte zu optimieren und die Relevanz bei Ihrer Zielgruppe beizubehalten. Wie stellen Sie nun sicher, dass Sie in 2020 mit Ihrem Blog durchstarten?

Für alle Blogger gilt letztendlich Folgendes: Sie wollen, dass ihre Beiträge gefunden und gelesen werden. Ein effizientes Mittel, um die Inhalte an die Leser zu vermitteln, kann die Suchmaschinenoptimierung des Blogs und der Beiträge sein. So kann, mit relativ wenig Aufwand und Kosten, Suchmaschinen wie Google dabei geholfen werden, die Inhalte des Blogs zu finden und sie den Nutzern möglichst effektiv zu präsentieren. Damit wiederum wird für mehr Besucher auf der Webseite gesorgt.

Blog einrichten

Es macht durchaus Sinn, sich bereits bei der Gründung des Blogs, Gedanken um die technische Optimierung zu machen. Die Bedürfnisse sollten früh erkannt werden, um gleich die passende Option zu wählen. Dadurch kann ein späterer Umzug auf eine andere Plattform oder einen anderen Server vermieden werden. Dies ist von Vorteil, da ein solcher Umzug oft nur mit erheblichem Aufwand einhergeht und nicht selten den Verlust von Sichtbarkeit mit sich bringt. Auch für technische Einstellungen gilt: Je früher die (richtige) Einstellung getätigt wird, desto besser. Sollte erst hinterher auffallen, dass etwas fehlt oder falsch eingestellt war, droht durch die spätere Einstellung immer wieder der Verlust von Sichtbarkeit und damit Traffic – oder einfacher ausgedrückt – von Besuchern.

Server / Hosting wählen

Die erste wichtige Wahl ist die, wo der Blog gehostet wird. Besteht bereits eine (Unternehmens-)Domain, so stellt sich die Frage, ob der Blog auf einer Subdomain (also blog.xyz.com ) oder einem Verzeichnis (also xyz.com/blog ) geführt wird. Bei privaten Blogs, wo der Bloginhalt im Vordergrund steht, wird der Bloginhalt meist im Hauptverzeichnis untergebracht, der auf der Homepage angezeigt wird (also ganz simpel xyz.com/ ), sodass sich die Frage erübrigt.

Ähnlich sieht es mit der Frage nach dem Server bzw. dem Webspace aus: In Unternehmen wird diese Frage in der Regel schon beantwortet worden sein, da der neue Blog bzw. das neue Online-Magazin Teil der schon bestehenden Webseite ist. Bei privaten Blogs steht der werdende Blogger vor einer schier unendlichen Auswahl: Er kann ohne eigenes Webspace auf kostenlosen Plattformen wie WordPress.com oder blogger.com angelegt werden. Alternativ kann der Blogger Website-Baukastensysteme wie jimdo.de nutzen oder selbst das Webspace oder gleich den ganzen Server mieten und eines von vielen Content Management Systemen nutzen. Dazu gibt es natürlich noch die Möglichkeit, einen eigenen Server zu betreiben – dies erfordert allerdings einiges an Know-how sowie kontinuierliche Arbeit, sodass es in diesem Fall nicht empfehlenswert wäre. Das Gleiche gilt für einen Blog ohne Content Management System: Theoretisch möglich, doch erweist sich diese Option heutzutage als unverhältnismäßig aufwendig.

Blogger, die sich dafür entscheiden, Webspace (also nur einen Teil des Servers, der dann mit anderen geteilt wird) oder den ganzen Server zu mieten, müssen einige weitere Entscheidungen treffen.
Schon an dieser Stelle sollte man sich überlegen, auf welches Content Management System gesetzt wird. Gerade im Fall vom weltweit beliebtesten CMS WordPress kann es sich lohnen, spezielle WordPress-Hosting-Pakete zu buchen, die auf das System zugeschnitten sind und von einigen Providern angeboten werden. Andernfalls sollten schon jetzt die technischen Anforderungen mit dem Angebot abgeglichen werden. Hier gilt die Regel: Groß denken, klein starten. Schließlich können die Pakete meist ohne größeren Aufwand erweitert werden – andersherum muss oft die Kündigungsfrist eingehalten werden, falls sich das Paket als zu teuer herausstellt.

Einsteiger sollten darauf achten, dass WordPress.com und das CMS WordPress (erreichbar unter wordpress.org) verschiedene Dinge sind: beim Ersten geht es um eine Online-Lösung, die auf den Servern von WordPress gehostet wird. WordPress.org hingegen stellt die Dateien des CMS zur Verfügung, die man selbst auf einen Server hochladen muss.

Kurz gesagt: Will man möglichst wenig Arbeit reinstecken und gleich eine Art Komplettlösung, sodass man gleich mit dem Schreiben loslegen kann, sind Blogs auf WordPress.com oder etwa Blogger.com zu empfehlen. Hier muss der Nutzer allerdings in Kauf nehmen, nicht die volle Kontrolle über seinen Blog zu haben.

Wünscht man sich als Blogger und Webseitenbetreiber mehr Kontrolle, was Design und Funktionalität angeht, ist es ratsam, die Miete eines Servers in Betracht zu ziehen. Daraufhin kann man hier das Content Management System seiner Wahl installieren – wie etwa WordPress. Im folgenden Text wird in der Regel von dieser Option ausgegangen.

URL wählen

Eine Entscheidung, die nicht unterschätzt werden sollte, ist die Wahl der Domain. Tatsächlich bietet der Domainname den Suchmaschinennutzern die erste gute Möglichkeit, den Fokus Ihres Blogs zu erkennen. Bevor man sich also eventuell für einen Fantasienamen entscheidet, sollte überlegt werden, ob nicht eine sogenannte „sprechende“ Domain besser wäre – etwa michaels-grillrezepte.de oder sarahs-werkzeugblog.com . Solche Domains enthalten gleich ein wichtiges Keyword, was sich positiv auf das Ranking bei Google & Co. auswirkt.

Tools und Plugins

Hat man sich für eine Hosting-Möglichkeit entschieden, sollte man gleich damit anfangen, den Blog technisch zu optimieren. Dazu gehört die Installation von hilfreichen, zusätzlichen Tools, die nicht in WordPress integriert sind. Unter anderem zählen dazu die Google Search Console (zur Überwachung der eigenen Webseite im Hinblick auf die Google Suche) sowie Google Analytics (für die Überwachung und Entwicklung der Webseite). Beide Tools lassen sich jeweils einrichten, indem ein Codeschnipsel im HTML-Text der Webseite platziert wird (bei WordPress gelangt man zum HTML Code, unter Design => Editor dann muss man die jeweilige PHP-Datei auswählen, etwa header.php. Dort kann der Codeschnipsel von Google eingefügt werden).

Gerade bei WordPress-Installationen ist es sehr empfehlenswert, zusätzliche SEO-Plugins wie Yoast SEO zu installieren. Dieses ist in der Basisversion kostenlos und bietet einige sehr hilfreiche Funktionen. Für jeden Beitrag und jede Seite kann hier etwa ein Fokuskeyword festgelegt werden. Das Plugin überprüft daraufhin verschiedene Seitenelemente und schätzt die SEO-Konformität mit einem Ampel-System ein. Das Tool ersetzt zwar nicht den menschlichen Verstand (Yoast kann etwa nicht den Text verstehen), doch ist das grüne Yoast-Ampellicht auf jeden Fall ein guter Start für jeden Beitrag. Dieses und andere Plugins können auf dem Dashboard von WordPress unter Plugins => Installieren gefunden und installiert werden.

Auch wenn noch keine eigenen Inhalte erstellt wurden, macht es Sinn, Tools wie die oben genannten möglichst früh einzubinden und zu nutzen. So hat man von Anfang an valide Daten für spätere Vergleiche und lässt von Anfang an keine Potenziale ungenutzt. Bei Interesse an der Google Search Console ist das Buch SEO mit Google Search Console von Stephan Czysch empfehlenswert, das sich ausführlich mit dem Thema GSC auseinandersetzt.

Weitere Einstellungen vornehmen

Indexierung erlauben

Um Suchmaschinen zu helfen, die Bloginhalte möglichst schnell und effizient zu finden, sind ein paar Einstellungen notwendig. Die wahrscheinlich Wichtigste ist das Zulassen der Indexierung der eigenen Website durch Suchmaschinen. Innerhalb des WordPress-Backends findet sich unter Einstellungen => Lesen die Option, die Sichtbarkeit der eigenen Inhalte für Suchmaschinen vorzunehmen. Nur wenn das Kästchen leer ist, können Suchmaschinen die einzelnen Inhalte indexieren und damit über die Websuche auffindbar machen.

SEO Essentials Abbildung 1: Sichtbarkeit für Suchmaschinen in einer WordPress-Installation erlauben

Abbildung 1: Sichtbarkeit für Suchmaschinen in einer WordPress-Installation erlauben

Solange sich die Webseite noch im Aufbau befindet und nicht fertiggestellt wurde, kann das Setzen des Häkchens sinnvoll sein. Nach der Inbetriebnahme der Webseite sollte allerdings nicht vergessen werden, den Haken wieder zu entfernen.

Des Weiteren ist es ratsam, sich mit den Einstellungen zu befassen, die die URL-Struktur der Seite sowie die der Beiträge regelt. Bei WordPress sieht die URL eines Beitrags, also der Permalink, mit der Standard-Voreinstellung folgendermaßen aus:

xyz .com/?p=123

Diese Voreinstellung ist weder für den Leser noch Suchmaschinen optimal. Insofern lohnt es sich, hier gleich nach der Installation Hand anzulegen. Die beste Möglichkeit ist dabei der Postname selbst, also etwa:

xyz.com/beispiel-fuer-ein-thema

Diese „sprechende“ URL ist sowohl für den Leser, der schon vor dem Klick auf den Link das Thema sieht (zum Beispiel modeblog.de/kleider-fuer-den-sommer ), als auch für Suchmaschinen optimal. Diese Einstellung können unter Einstellungen => Permalinks vorgenommen werden.

Responsive Webdesign und Verschlüsselung

Laut Google sind die drei wichtigsten Ranking-Faktoren Content (also der eigentliche Inhalt der Seite), Links (interne und externe, vor allem aber Backlinks) sowie UX (User Experience, also die Nutzererfahrung). Stimmen alle drei, rankt die Seite für das jeweilige Thema auf den ersten Plätzen.

Die Punkte Responsive Webdesign sowie die Verschlüsselung der Webseite mit dem HTTPS-Standard können erheblichen Einfluss auf die UX haben und sollten schon alleine daher nicht ignoriert werden.

Unter Responsive Webdesign versteht man die Anpassungsfähigkeit der Webseite an das Endgerät, also etwa den Bildschirm eines Smartphones oder Tablets. Webseitenbetreiber sollten nicht vergessen, dass die meisten Nutzer – das gilt insbesondere für Hobbyblogs – sich die Inhalte nicht auf einem Desktopcomputer, sondern eben eher auf einem Smartphone anzeigen lassen. Dem Trend entsprechend schaut sich der Google-Bot seit 2018 zuerst die mobile Version einer Webseite an. Ist diese nicht an den Bildschirm angepasst (etwa wegen zu kleiner, nur für den Desktop optimierter Schriften), kann dies einen Rankingverlust nach sich ziehen – „mobile friendly“ Webseiten und Blogs werden von Google vorgezogen. Der konkrete Tipp für frischgebackene Blogger lautet: Setzt Sie auf responsives Theme. Bei WordPress existieren kaum noch Themes, egal ob kostenlos oder -pflichtig, die nicht responsive sind. Trotzdem sollte jeder, der gerade sein Blog einrichtet, besser zwei- als einmal checken, wie sich seine Webseite verhält, wenn sie auf einem Smartphone-Bildschirm aufgerufen wird. Das ist notwendig, da manche Themes nur ein eingeschränktes Set an Funktionen für die mobile Ansicht besitzen.

Ähnlich sieht die Situation mit der Verschlüsselung aus. Es ist zwar nur ein kleinerer SEO-Faktor, aber Seiten, die das HTTPS-Protokoll nutzen, haben dennoch einen kleinen Vorteil gegenüber Seiten, die nur über HTTP erreichbar sind. Dabei ist es ziemlich einfach, auf HTTPS umzusteigen – bei den meisten WordPress-Installationen geht das in Sekundenschnelle mit dem kostenlosen Plugin Really Simple SSL – vorausgesetzt, der Provider stellt ein Zertifikat zur Verfügung. Das ist allerdings bei so gut wie allen aktuellen Providern, auch den sehr günstigen, der Fall (natürlich auch bei Hosteurope). Wird der Blog mit HTTP gestartet und erst später umgestellt, kann es allerdings sein, dass Links nicht weitergeleitet werden – je früher HTTPS eingestellt wird, desto besser.

Blog betreiben

Ist die Einrichtung des Blogs erstmal abgeschlossen, kann es mit dem Erstellen der eigentlichen Inhalte losgehen. Neben einem in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Impressum, das gerne von der Indexierung durch Suchmaschinen ausgeschlossen werden darf, ist es – auch aus der SEO-Perspektive – nützlich, eine „Über mich“-Seite anzulegen. Sie dient vor allem dazu, interessierten Lesern ein paar wichtige Infos über den Autor oder auch den Blog mitzugeben. So weiß der Leser, ob er vielleicht mehr Artikel über sein präferiertes Thema erwarten kann oder der eine Artikel, über den er den Blog auf Google gefunden hat, doch nur eine Ausnahme war. Außerdem kann solch eine statische Seite dazu dienen, sich mit relevanten Keywords in den Google-Suchergebnissen zu platzieren.

Beiträge erstellen

Die Beiträge des Blogs sind natürlich das Herz und die Seele eines Blogs. Nur wenn sie die Leser anziehen, unterhalten und informieren, kann der Blog erfolgreich sein. Aus diesem Grund sollte grundsätzlich das Ziel eines jeden Beitrags sein: Schreiben Sie für Ihre Leser und gehen Sie dabei über das Alltagswissen hinaus – jeder Beitrag sollte eine neue Erkenntnis liefern.

Dieser Grundsatz steht übrigens nicht im Gegensatz dazu, die Beiträge aus SEO-Sicht zu optimieren, eher ist das Gegenteil der Fall: Nur wenn der Leser den Blog findet und vor allem seine Suchintention erfüllt wird, wird er mit der Erfahrung zufrieden sein und eventuell wiederkommen, den Blog abonnieren oder als Lesezeichen speichern.

Um die Suchintention des Lesers zu erfüllen, sollten folgende Aspekte beachtet werden:

Fokusthema – im Beitrag als auch blogübergreifend

Welchen Blog würden Sie eher abonnieren: einen, der sich ausschließlich vegetarischen Rezepten widmet? Oder einen, wo neben Rezepten auch Kinorezensionen, Hotelreviews und Restaurantempfehlungen aus Berlin gepostet werden?
In der Regel ist es eher empfehlenswert, sich für ein Blogthema zu entscheiden und dabei zu bleiben. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass Leser damit sofort wissen, wofür die URL steht (im besten Fall kann das Thema gleich dort platziert werden!), wenn sie in den Suchergebnissen auftaucht. Bei Suchmaschinen wird die Webseite wiederum höher für bestimmte Keywords gerankt, wenn diese ausführlich und auch mehrmals behandelt werden.

Das Gleiche gilt auch auf kleiner Ebene, nämlich dem Beitrag: Wenn man den Lesern das neueste Kleid präsentieren will, aber auch eine Empfehlung für ein Parfum mitgeben möchte, kann es Sinn machen, daraus zwei Beiträge zu schreiben, anstatt es in einen zu zwängen.

Fragen des Lesers beantworten

Je nach Blogthema kann es sehr viele verschiedene Wege geben, wie der Leser letztendlich auf den Blog gekommen ist. Bei einem Kochblog etwa kann er nach einem bestimmten Rezept gesucht haben, oder aber nur nach „vegetarischen Gerichten zum Selbermachen“. Oder er hat einfach nach einem „Kochblog“ gesucht (Welche Suchanfragen tatsächlich zum Klick auf Ihre Seite geführt haben, sehen Sie in der Google Search Console).

In jedem Fall lohnt es sich aber, dem Leser möglichst schnell eine Antwort zu seiner Suchanfrage, also quasi seiner Frage, zu geben – am besten gleich im Titel oder in der Einleitung. Gut funktionierende Titel sind etwa:

  • Wie du …
  • Die Anleitung für …
  • 10 praktische Tipps für …
  • In 5 Schritten zum …
  • Die größten Fehler … und wie Du sie vermeidest
  • Checkliste für …

So wird dem Nutzer gleich beim Einstieg suggeriert, dass er eben in dem Blogbeitrag eine Lösung für sein Problem finden wird. Zu bedenken ist hier auch die Meta Description – diese wirkt sich nicht direkt auf das Ranking aus, man hat aber hier die Möglichkeit, dem Suchenden noch vor dem Klick zu sagen, womit er rechnen kann. Die Erfahrung zeigt, dass Nutzer lieber auf ein Ergebnis mit einer guten Meta Description klicken als auf ein Ergebnis, dass keine besitzt.

Ausführlich auf das Problem eingehen – den besten Artikel schreiben

Natürlich muss dann auch im eigentlichen Inhalt des Beitrags tatsächlich eine Lösung angeboten werden – ansonsten wird der Blog schnell als „Clickbait“ abgestempelt. Möglicherweise klingt es etwas banal, aber der Weg zum besten Ranking auf Platz 1 ist in der Regel der, den besten Artikel zu dem Thema zu schreiben. Dazu kann Einiges gehören, etwa:

  • Verschiedene Lösungsmöglichkeiten aufzugreifen und zu besprechen
  • Neben der reinen Aufzählung auch eine persönliche Note mitzugeben
  • Den Inhalt übersichtlich und gut lesbar zu machen
  • Und, je nach Thema, vieles mehr

Bei Modeblogs werden zum Beispiel selbst geschossene Bilder bei den Lesern vermutlich besser ankommen als Bilder, die von der Seite des Onlineshops kopiert wurden oder gar Stockfotos von Bilddatenbanken wie Fotolia.

Ein simpler Tipp: Formulieren Sie selbst eine Frage, auf die mit dem eigenen Blogbeitrag geantwortet werden soll und schauen Sie sich  die ersten drei Suchergebnisse an. Was machen diese richtig, wo ist noch mehr Potenzial?

Artikel aktuell halten

Man sieht sie immer wieder: Die guten, ausführlichen, informativen Blogbeiträge, die hoch in den Suchergebnissen ranken, aber schon seit zwei, manchmal drei Jahren nicht mehr aktualisiert wurden und veraltet sind. Irgendwann rutschen diese dann logischerweise nach unten. Aktualität ist schließlich ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, ob der Inhalt gut oder schlecht ist. An dieser Stelle wird leider immer wieder viel Potenzial vergeudet.

Die Lösung: Aktualisieren Sie Ihre Blogbeiträge, die Sie für wichtig halten und die schon bestimmte Rankings ergattern konnten (auch diese Info sehen Sie in der Google Search Console). Schauen Sie, ob sich etwas geändert hat und lassen dies in den Beitrag einfließen. In manchen Fällen kann ein aktuelles Ereignis für plötzliche Relevanz sorgen – je schneller Sie dann den Beitrag anpassen, desto besser.

Keyword- & Themenrecherche

Wird ein Thema gewählt, welches schon viele andere Seiten behandeln, ist es schwierig, aus der Masse herauszustechen, gerade als Neuling in der „Blogosphäre“. Es empfiehlt sich also, über ein Thema zu schreiben, welches relevant ist und dennoch relativ unbekannt. Hier ist eine kurze Auswahl an Tools, die bei der Recherche und Themenwahl helfen können:

  • Google Trends: Eine Übersicht über Themen, nach denen intensiv gesucht wird. Werden aktuelle, populäre Themen als Beitragsthema gewählt, erhöht das selbstverständlich die Chance, schnell von einer großen Anzahl von Lesern gefunden zu werden.
  • Google Keyword Planner: Dieses Tool ist ein Teil von Google Ads. Es kann allerdings auch kostenlos genutzt werden, ohne dass Werbung geschaltet wird. Mit dem Keyword Planner lässt sich das durchschnittliche Suchvolumen für ein Keyword einfach herausfinden. Das Tool liefert aber ebenso eine Information darüber, wie hoch der Wettbewerb für das Keyword ist. Suchbegriffe mit einem hohen Suchvolumen und niedrigen Wettbewerb sind als Thema für den Blog besonders erfolgversprechend. Da der Keyword Planner ohne entsprechende monatliche Werbeausgaben nur stark gerundete Werte anzeigt, empfiehlt es sich auf Tools wie https://searchvolume.io/ zurückzugreifen. Hier werden die Daten von Google Ads auch ohne eigenes Werbekonto sichtbar. Das Tool kann selbstverständlich nicht nur zur Themenrecherche beitragen, sondern auch später bei der Wahl der geeigneten Keywords für den Titel des Beitrags helfen. Außerdem kann es sogar auf Basis eines Keywords neue Ideen vorschlagen.
  • Weitere Tools: answerthepublic.com und hypersuggest.com. Beide Tools erweitern den eingegebenen Suchbegriff und können somit dabei helfen, neue Ideen oder zumindest eine neue Herangehensweise oder einen neuen Aspekt des Themas herauszustellen.
  • Neil Patels Ubersuggest: Das Tool vollführt einen kurzen SEO-Scan der eigenen Webseite, gibt einen Überblick über bereits auf der Seite vorhandene Keywords sowie die jeweiligen Suchvolumina und gibt wertvolle Optimierungstipps sowie Content-Ideen.

Der Seitentitel

Der Titel hat eine sehr wichtige Aufgabe: Er soll den Leser dazu animieren, den Artikel zu lesen. Ist der Titel eines Beitrags nicht interessant genug, wird der Artikel möglicherweise nicht geklickt – doch auch ein zu langer Titel kann abschrecken. Ein weiterer Punkt ist das Vermeiden von sogenanntem Clickbait, also Titel, die den Leser in einer reißerischen Manier zum Klick verführen, um ihn dann in der Regel zu enttäuschen.

Hier ist es ratsam, das aus dem Marketing bekannte AIDA-Modell anzuwenden. AIDA steht für Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Verlangen), Action (Handlung). Im Grunde soll das also bedeuten, dass der Titel die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich lenken, sein Interesse wecken, ein bestimmtes Verlangen erzeugen und zur Handlung einladen soll – am besten gleichzeitig.

Natürlich muss nicht jeder Beitragstitel schematisch nach diesem Prinzip aufgebaut werden. Dennoch kann es nützlich sein, sich Gedanken zu machen, wonach der Leser suchen könnte: es ist eine bestimmte Fragestellung? Wollen wir dem Leser Tipps geben? Oder eine Lösung für ein Problem? Diese Information sollte sich dann eben im Titel wiederfinden.

Der Titel ist dabei nicht nur für den Leser, sondern auch für Suchmaschinen wichtig. Aus diesem Grund ist darauf zu achten, dass das Hauptkeyword im Beitragsnamen steht (möglichst am Anfang). Somit stellen wir sicher, dass es in der URL auftaucht (vorausgesetzt, wie haben die Permalink-Struktur entsprechend eingestellt). In den Google-Suchergebnissen werden nämlich lange Überschriften ab ca. 60 Zeichen abgeschnitten. Erfahrungsgemäß kann ich Ihnen empfehlen, sich ein bestimmtes Schema für alle Seiten zu überlegen, etwa: Keyword – Thema | IhreSeite.de. So stellen Sie sicher, dass Ihre Leser gleich die wichtigsten Daten sofort überblicken können.

Textaufbau und -Struktur

Viele Leser entscheiden beim Lesen der Einleitung, ob der Beitrag die eigene Aufmerksamkeit verdient. Aus diesem Grund legen auch Suchmaschinen Wert darauf, dass der erste Absatz eines Beitrags aussagekräftig ist. Hier sollte nochmal das Hauptkeyword aufgegriffen und die Frage beantwortet werden, was der Leser vom Beitrag zu erwarten hat.

Bei den darauffolgenden Absätzen sollte der eigentliche Inhalt im Fokus stehen. Dieser sollte möglichst lesefreundlich aufbereitet sein – in Absätze unterteilt, mit Zwischenüberschriften versehen sowie sich verschiedener zur Verfügung stehender Mittel bedienen, etwa Aufzählungen oder Grafiken und Bildern. Gerade bei längeren Beiträgen macht es durchaus noch Sinn, am Ende eine kurze Zusammenfassung oder ein Fazit zu ziehen und den Leser zu einer Handlung, etwa zum Kommentieren, einzuladen.

Medien im Beitrag

Bilder und Videos machen den Beitrag attraktiv – sowohl für das menschliche Auge als auch für den Crawler von Google, den Google-Bot. Für den Letzteren ist es immer noch wichtig, die Bilddateien richtig zu benennen und möglichst einen ALT-Tag zu setzen. Seine Aufgabe ist es, Google mitzuteilen, was auf dem Bild zu sehen ist. Bei WordPress kann der ALT-Tag ganz einfach in der Medienübersicht vergeben werden, wenn man auf das jeweilige Bild klickt (dort ist von einem alternativen Text die Rede).

SEO Essentials Abbildung 2: Alternativer Text für Bilder im CMS WordPress

Abbildung 2: Alternativer Text für Bilder im CMS WordPress

Der alternative Text darf ruhig auch 1-2 Sätze lang sein und nicht nur aus einem Keyword bestehen.

Links im Beitrag

Wie schon gesagt, sind Links für den Google-Bot nach wie vor ein sehr wichtiger Indikator für die Relevanz einer Seite. Dabei wird zwischen einigen Arten von Links unterschieden.

Interne und externe Links

Wird die eigene Homepage von einer anderen Domain verlinkt, so spricht man von einem Backlink. Backlinks sind für Google eines der wichtigsten Signale, um die Relevanz einer Website zu erkennen. Aus diesem Grund sollte jeder Webseitenbetreiber bei der Verlinkung auf gewisse Aspekte achten.

Nicht nur Links von anderen Domains, sondern auch Verlinkungen innerhalb einer Website, zum Beispiel von einem Beitrag zum anderen, geben Google wichtige Signale. Auf diese Weise können wichtigere Kategorien oder Beiträge intern gestärkt werden.

Follow/Nofollow

Grundsätzlich wurde bis jetzt zwischen Follow– und Nofollow-Links unterschieden. Erst im September 2019 hat Google neue Link-Attribute eingeführt: Sponsored sowie UGC. Aufgrund der kurzen Zeit sind die genauen Auswirkungen der neuen Attribute auf Google-Rankings noch nicht richtig bekannt.

Der Unterschied zwischen Follow- und Nofollow-Links ist im Groben folgender: Die Follow-Links (in WordPress-Installationen ist das die Standardeinstellung für alle Links) haben SEO-Relevanz und Nofollow-Links nicht. Alle internen Links sollten aus diesem Grund prinzipiell nicht mit Nofollow gekennzeichnet sein. Bei Links zu anderen Domains hingegen kann es Sinn machen, bestimmte Links wie etwa Affiliate-Links, mit dem Nofollow-Attribut für Google & Co. „auszublenden“.

Ankertexte

Der Ankertext, auch Linktext genannt, ist ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Verlinkung.

Bei internen Verlinkungen wird empfohlen, möglichst kurze Keywords auszuwählen. Aus einem Wort bestehende Links sind in diesem Fall vollkommen in Ordnung. Damit setzt man das Signal, dass der verlinkte Inhalt für das im Ankertext enthaltene Wort relevant ist. Gerade bei Blogs, die oft über ein ähnliches Thema schreiben, zum Beispiel Online Marketing, macht es Sinn, mit dieser Methode zu zeigen, welche Seite etwa zum Thema „Content Marketing“ ranken soll. Insbesondere, wenn es bereits mehrere Beiträge zu diesem Thema gibt. Man spricht in diesem Zusammenhang von harten oder optimierten Ankertexten. Der Ankertext gibt einen sehr konkreten Hinweis, worum es auf der Zielseite geht. Bei Links zu anderen Domains hingegen macht es Sinn, Ankertexte länger zu gestalten.

Social Media

Dieser Bereich Social Media ist sehr breit gefächert. Selbst eine sehr kompakte Übersicht über das Thema Social Media würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Aus diesem Grund sei an dieser Stelle nur angemerkt: Social Media hat keinen direkten Einfluss auf Suchmaschinen-Rankings. Trotzdem kann es aus anderen Gründen absolut sinnvoll sein, zusätzlich zum Blog einen (oder mehrere) Social Media Accounts anzulegen. So können die Posts über Facebook und Instagram einfach mit den Lesern geteilt und beworben werden.

Wie für den Blog, gilt auch bei Social-Media-Kanälen: Es macht nur dann Sinn, wenn sie richtig gepflegt sind. Sollten Sie als Autor keine Lust haben, zum Beispiel auf Kommentare bei Facebook zu antworten oder sich mit Hashtags auf Instagram zu befassen, sollten Sie sich genau überlegen, ob der Kanal das Richtige für Sie ist. Ein nicht gepflegter Social Media Account kann nämlich auch einen schlechten Eindruck hinterlassen, der dann auch auf den Blog zurückfällt.

Wird der entsprechende Social Media Account aber regelmäßig befüllt und gepflegt, kann es wiederum positive Effekte geben. Einer davon kann sein, sich mit anderen Bloggern vernetzen und einfach austauschen zu können.

Geld mit dem Blog verdienen

Es gibt mehrere Wege, wie mit dem Blog Geld verdient werden kann. Die häufigsten drei Optionen hierfür sind Displaywerbung (Banner), Affiliate-Links sowie Kooperationen. Bei den ersten beiden können Sie als Autor aktiv steuern, wann und in welchem Umfang Geld verdient werden soll. Bei Kooperationen mit anderen Firmen hingegen sind Sie auf das jeweilige Angebot begrenzt, das Sie dann zu- oder absagen können.

Bannerwerbung

Unter Display- oder Bannerwerbung versteht man die Einbindung von Werbeflächen in die eigene Website. Am einfachsten geht es mit einem Pay-per-Click-Anbieter – der derzeit größte und bekannteste Anbieter für diese Dienstleistung ist Google Adsense. Die Funktionsweise ist folgendermaßen: Der Websitebetreiber baut mittels eines Code-Schnipsels den Werbeplatz in die eigene Website ein. Google Adsense spielt dann verschiedene Banner auf dem dafür vorgesehenen Platz aus – und jedes Mal, wenn ein Webseitenbesucher auf das Banner klickt, bekommen Sie als Websiteinhaber eine bestimmte Summe gutgeschrieben.

Affiliate-Links

Affiliate-Links sind gerade bei Technik- und Modeblogs sehr beliebt. Wird so ein Link zu einem Onlineshop auf der Website von einem Leser angeklickt und daraufhin ein Einkauf abgeschlossen, bekommen Sie eine Provision. Diese wird in der Regel prozentual nach dem Warenwert berechnet – teurere Produkte zu verlinken, kann also durchaus lohnenswert sein. Um Affiliate-Links setzen zu können, müssen Sie sich bei dem entsprechenden Affiliate-Netzwerk anmelden. Zu bekannten Affiliate-Netzwerken gehören etwa das Partnerprogramm von Amazon oder Awin.com.

Kooperationen

Wenn der Blog erstmal eine gewisse Leserschaft und gute Rankings hat, werden sicherlich auch früher oder später Unternehmen darauf aufmerksam. Sponsored Posts, Advertorials, Produkttests oder Gewinnspiele auf dem Blog sind nur einige Möglichkeiten einer Zusammenarbeit. Bei manchen werden Produkte, bei anderen auch Geld als Vergütung angeboten.

Aus SEO-Sicht spricht überhaupt nichts dagegen, eine Zusammenarbeit mit einem Unternehmen einzugehen. Es sollte allerdings immer darauf geachtet werden, dass:

  1. Der Kooperationspartner thematisch zum eigenen Blog passt.
  2. Der Blog nicht zu werblich wird und sich bezahlte Beiträge immer wieder mit „natürlichen“ Beiträgen abwechseln.
  3. Im Falle von bezahlten Artikeln die entsprechenden Kennzeichnungen als Werbung vorgenommen werden.

In beiden Fällen werden andernfalls früher oder später sowohl die Leserschaft als auch Suchmaschinen merken, dass die Beiträge nicht authentisch und damit nicht lesenswert sind.
Die Einbindung von einem Online-Casino-Links auf einem Finanzblog kann also durchaus schaden. Als Autor sollten Sie stets die Integrität des Blogs im Auge behalten.

SEO Essentials – Fazit

Heutzutage ist es ziemlich einfach, einen Blog anzulegen. Selbst für einen Laien ohne fremde Hilfe kann die Registrierung und Einrichtung des Blogs innerhalb weniger Stunden abgeschlossen werden. Mit wenigen, oben beschriebenen Kniffen kann der Blog dann technisch optimiert werden, sodass die Inhalte von Google & Co. gefunden werden. Im besten Fall können Sie nach einer gewissen Zeit sogar Kapital aus dem Blog schlagen. Der letzte Rat, den ich Ihnen auf den Weg geben möchte, ist allerdings auch gleich der Wichtigste: Schreiben Sie tolle, fesselnde und informative Beiträge, die es wert sind, gelesen und geteilt zu werden. Denn letztendlich ist es nicht der technische Rahmen, sondern der Inhalt, der darüber entscheidet, ob Ihr Blog zu einem Erfolg wird.

Michael Burakowski

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