„Webseite gestaltet man für User und nicht für Suchmaschinen!“ Die Aussage ist schon richtig, doch was nützt Ihnen das beste UX-Design, wenn Sie im Web nicht gefunden werden. So lästig es, vor allem grafisch orientierten Webdesignern, auch erscheinen mag: um das Thema SEO kommt man nicht herum. Denn steht Ihre Webseite erst einmal, stoßen Sie mit nachträglichen SEO-Optimierungen schnell an Ihre Grenzen. In der Regel ist es sehr viel zeit- und kostensparender, wenn Sie SEO-Fehler bereits bei der Website-Planung vermeidet.

Im Folgenden möchte ich Ihnen die sechs häufigsten SEO-Fehler vorstellen und Ihnen einige Tipps geben, wie Sie diese vermeiden können.

SEO-Fehler 1: Keine oder falsche Metadaten

Leider ist es häufig der Fall, dass das Anlegen von Metadaten beim Aufbau einer Webseite schlichtweg vergessen wird. Tatsächlich sind Metadaten ein wichtiger Bestandteil für jede Webseite. Sie tragen mit dazu bei, dass Suchmaschinen eine Webseite findet, denn sie liefern wertvolle Informationen über den Inhalt der Seite. Unter Metadaten versteht man den Titel-Tag einer Seite (dieser darf 50 – 60 Zeichen lang sein, optimal bis zu 53 Zeichen) sowie die Description, die eine Länge von bis zu 140 – 150 Zeilen haben darf. Titel und Description sind das, was Suchmaschinen als Texthinweise zur URL der gefunden Seite auswerfen, wobei der Titel sozusagen die Überschrift des Google-Suchergebnisses ist.

In unserem Fall haben wir den Suchbegriff „Homepage-Baukasten“ gewählt und finden folgendes Suchergebnis.

Google-Suchergebnis zu Homepage-Baukasten

Die entsprechende Webseite mit dem Host Europe-Produkt trägt den Titel: „Homepage-Baukasten – Host Europe“. Die Description enthält eine Erläuterung zum Inhalt der Seite: „In drei Schritten zur professionellen Website. Mit dem Homepage-Baukasten gestalten Sie Ihre Websites einfach selbst. Jetzt 30 Tage gratis testen!“

Während der Titel ein direkter Rankingfaktor ist, handelt es sich bei der Description um einen indirekten. Die Description zielt in erster Linie auf den User und soll ihn dazu animieren, die Seite anzuklicken. Je ansprechender Sie die Description formulieren, desto positiver ist der Einfluss auf die „Click- Through-Rate“ und die „Conversion-Rate“ Ihrer Seite.

Sind für eine Webseite keine Metadaten definiert, so erscheint der Link zu Ihrer Seite in den Suchmaschinenergebnissen ohne Titel bzw. Überschrift. Haben Sie keine Description definiert, so „erstellt“ sich die Suchmaschine selbst eine Description. In der Regel „zieht“ sie dafür die ersten Zeilen Text, die sie auf Ihrer Seite findet. Auf diese Weise kommt natürlich keine ansprechende Description zustande.

Der zweithäufigste SEO-Fehler im Umgang mit Metadaten entsteht aus Faulheit. Es gibt eine ganze Reihe von Webseiten mit identischen Metadaten. Meist wurden Titel und Description der Startseite einfach auf alle Unterseiten kopiert. Die Konsequenzen sind nicht nur Duplicate Content und eine unsaubere Keyword-Optimierung sondern vor allem Seitenbeschreibungen, die nicht zu der in der Suchmaschine angezeigten URL passen und den User verwirren.

Deshalb sollten Sie, auch wenn dies zusätzliche Arbeit verursacht, für jede Seite Ihres Internetauftritts individuelle Metadaten anlegen. Der Aufwand lohnt sich. Für Content-Management-Systeme wie WordPress, Joomla u.v.a. gibt es praktische Erweiterungen (Plug-ins, Components …), über die Sie die Metadaten Ihrer Seiten schnell und einfach pflegen können.

SEO-Fehler 2: Zu viele grafische Inhalte, zu wenig „echter Text“

Wie heißt es so schön? „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Doch Suchmaschinen können Bilder nicht sehen. Auf vielen Webseiten findet man aber immer noch grafisch aufbereiteten Text, der als Bild gespeichert wurde, wie z.B. reine Bildheader. Die Konsequenz: Diese Seiten haben dann meist keine echte Headline und/oder Subheadline.

So wichtig ein übersichtliches und grafisch ansprechendes Seiten-Design auch ist, achtens Sie darauf, dass genügend „echter“, das heißt suchmaschinenlesbarer Content auf der Seite vorhanden ist. Dazu zählen insbesondere strukturierter Texte mit Headlines, Subheadlines und Copy.
Das soll nicht heißen, dass Sie Ihre Besucher mit Text erschlagen. Verteilen Sie den Content übersichtlich auf der Seite und platzieren Sie größere Textblöcke wie zum Beispiel weiterführende Informationen am Seitenende. Mit CSS können Sie Ihren text-Content zudem auch grafisch attraktiv gestalten.

SEO-Fehler 3: Sie haben Ihre Seite auf falsche Suchbegriffe hin optimiert

Wenn Sie über Suchmaschinen gefunden werden wollen, reicht es nicht, dass Sie willkürlich Suchbegriffe auf Ihre Seite verteilen, sondern Sie müssen Ihre Seite auf diejenigen Suchbegriffe hin optimieren, die Sie wirklich weiterbringen. Häufige Fehler bei der Keyword-Optimierung sind:

  • Sie verwenden zu allgemeine Suchbegriffe, z.B. „Kleidung“, obwohl Sie sich z.B. auf „Sportbekleidungen“ spezialisiert haben. Sind Ihre Keywords zu unspezifisch, machen Sie Personen auf sich aufmerksam, die sich letztendlich gar nicht für Ihre Inhalte interessieren. Sie steigern damit nur die Absprungrate.
  • Sie verwenden Top Suchbergriffe, die bereits von Webseiten belegt sind, gegen die Sie nicht konkurrieren können. Wenn Sie keine Chance haben, mit Ihrer Seite unter den Top 10 bzw. Top 20 (1. oder 2. Seite) der generischen Suchergebnisse zu landen, ist der Aufwand unverhältnismäßig hoch. Sparen Sie lieber Ihr Geld und Ihre Energien für ein erfolgversprechenderes Vorgehen.
  • Sie verwenden globale Suchbegriffe, obwohl Ihr Business lokal ist. In diesem Fall erreichen Sie vielleicht Personen, die zwar grundsätzlich Interesse an Ihren Produkten bzw. Ihre Dienstleistungen haben können, Sie haben aber gar nicht die Möglichkeit, diese zu bedienen, da Sie Ihr Geschäftsfeld z.B. in einer ganz anderen Region haben. Wenn Sie so vorgehen, erhöhen Sie die Absprungrate, aber sicher nicht Ihren Umsatz.

Wie Sie sehen, ist es sinnvoll, wenn Sie Ihren Content-Aufbau mit einer systematischen Keyword-Suche beginnen, zum Beispiel mit einem Keyword-Analysetool wie Google Adwords. Stellen Sie fest, dass ein Wunsch-Keyword bereits von der Konkurrenz besetzt ist, wechseln Sie lieber zum zweit- oder drittplatzierten Favoriten, sofern dieser „wenig“ oder „mittel“ frequentiert ist. Auch Long-Tail-Keywords wie z.B. „Sportmode in Frankfurt“ führen oft besser zum Ziel, vor allem dann, wenn Sie ein lokaler Händler oder Dienstleister sind.

SEO-Fehler 4: Ihre Bilder haben leere Alt-Attribute

Wahrscheinlich werden Sie Ihre Webseite auch mit Bildern gestalten. Doch Suchmaschinen können Bilder nicht „sehen“. Damit diese richtig einordnet werden können, sollten Sie Bilder immer über den Alt-Tag bzw. Alt-Attribut beschreiben. Verwenden Sie außerdem möglichst kontext-relevante Dateinamen.

Denken Sie immer daran: Bei der Verwendung von Bildern sind Alt-Tags bzw. Alt-Attribute Pflicht! Für Content-Management-Systeme wie WordPress, Joomla und viele weitere gibt es praktische Plug-Ins, mit denen Sie Bildtitel, Alt-Attribute und Bildbeschreibungen bequem anlegen und bearbeiten können.

SEO-Fehler 5: Sie verwenden keine oder falsche interne Verlinkungen

Auch Verlinkungen Sie ein wichtiger Rankingfaktor, denn Suchmaschinen bewerten Seiten unter anderem danach, ob, von wo und wie sie verlinkt sind, wobei verlinkte Seiten in der Regel als relevanter eingestuft werden.

Sorgen Sie deshalb für eine gute und übersichtliche interne Linkstruktur auf Ihrer Website. Verlinkungen können Ihnen dabei helfen, dass mehr Seiten durch Suchmaschinen erkannt und indexiert werden. Achten Sie insbesondere darauf, dass die Schlüsselseiten Ihres Webauftritts, wie zum Beispiel Produktseiten, Übersichten, Entscheidungshilfen sowie alle Seiten, die in Suchmaschinen hoch ranken sollen, gut verlinkt sind.

Sofern Sie ältere Webseiten besitzen, die über ein gutes Ranking verfügen, sollten Sie dieses für Ihren neuen Internetauftritt nutzen. Verlinken Sie!

SEO-Fehler 6: Identische Linkbezeichnungen

Zu einem Link gehört eine Bezeichnung. Bei einem Textlink spricht man von der Linkbezeichnung oder dem Anchortext. Ein typischer SEO-Fehler ist es, ausschließlich oder zu häufig generische Ankertexte wie „mehr“ oder „weiter“ zu verwenden. Doch wenn zu viele Links mit dem gleichen Ankertext auf eine Seite zeigen, könnten Suchmaschinen dies unter Umständen als Spamsignal werten. Also Vorsicht! Folgen Sie lieber der Regel: je individueller und präziser eine Linkbezeichnung, desto besser! Verwenden Sie kurze und aussagefähige Anchortexte, die Ihren Usern Aufschluss darüber geben, was sie auf der jeweiligen Seite erwartet.

Fazit

Das sind sie, die sechs häufigsten SEO-Fehler, die Sie beim Aufbau Ihrer neuen Internetpräsenz machen können. Achten Sie daher auf: Individuelle Metadaten, gut strukturierter Textcontent, die richtigen Keywords, Alt-Attribute für Bilder, gute und übersichtliche interne Verlinkungen sowie aussagefähige Anchortexte. Wenn Sie diese Punkte berücksichtigen, haben Sie schon einige der wichtigsten Hürden zu einer SEO-optimierten Website genommen.

Sie kennen weitere häufige SEO-Fehler oder haben Tipps, wie man sie vermeidet? Dann schreiben Sie uns! Wir sind gespannt auf Ihren Kommentar.

Wolf-Dieter Fiege

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