Wer eine Website betreibt, hat im Allgemeinen ein verstärktes Interesse daran, dass sowohl seine Domains als auch die auf dem Server installierten Anwendungen permanent verfügbar sind. Downtimes sind ärgerlich, im Business-Umfeld bedeuten sie oft sogar finanzielle Einbußen oder eine Gefährdung der geschäftlichen Reputation bei Kunden und Businesspartnern.

Ausfallzeiten nahezu komplett auszuschließen ist einerseits theoretisch machbar, bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass eventuell tief in die Tasche gegriffen werden muss, um sämtliche Präventivmaßnahmen zu treffen. Zu vielseitig sind die Gefahren, die zu einem Systemausfall führen können. Natürlich gibt es Lösungsansätze wie Loadbalancing, RAIDs oder Failover-Szenarien, mit denen man Hardware- oder Netzwerkfehlern begegnen kann, dennoch ist eine hundertprozentige Sicherheit nur annäherungsweise gegeben.

Der Worst Case

Tritt trotz aller Vorkehrungen einmal ein Ausfall ein, ist gut beraten, wer einen zuverlässigen Eskalationsmechanismus vorbereitet hat, um von der Situation zeitnah zu erfahren. Je kürzer hier die Reaktionszeiten sind, desto kleiner ist der Impact, den ein solcher Vorfall auf Ihr Business hat.
Neben der Zeit, die verstreicht, bis man von dem Vorfall erfährt, muss die Zeitspanne für die Behebung des Fehlers noch hinzugerechnet werden. Extern wird immerhin die gesamte Ausfallzeit wahrgenommen.

Hand aufs Herz – welche Strategien und Monitoring-Tools setzen Sie ein, um einem solchen Worst-Case-Szenario zu begegnen? In der Regel hat man die Wahl zwischen qualitativ sehr unterschiedlichen Servicelösungen, die nicht selten kostenpflichtig sind und hinsichtlich Ihrer Performanz auf den zweiten Blick nicht immer den eigenen Idealvorstellungen entsprechen.
Die Benachrichtigungsoptionen sind ebenfalls sehr vielfältig. Häufig wird eine E-Mail versendet – die Idee dahinter ist gut, sofern die E-Mail nicht zu einer Domain gehört, die ausgerechnet auf dem Server gehostet ist, der gerade das zeitliche gesegnet hat. Zudem wird mittlerweile nicht selten der Eingang einer E-Mail nur noch über das Badge der E-Mail-App auf dem Smartphone-Display wahrgenommen – also als eine Nachricht von vielen. SMS-Benachrichtigungen haben auch schon lange nicht mehr den Fokus, den sie einmal hatten, als sie noch die Spitze der technologischen Entwicklung waren. Push-Benachrichtigungen auf jedem beliebigen Gerät entsprechen eher dem heutigen Standard. Wir möchten Ihnen zeigen, wie Sie mit wenig Aufwand in sehr kurzer Zeit einen State-of-the-Art-Alarm einrichten, der Sie zeitnah und nahezu geräteunabhängig über den Status Ihres Serversystems informiert.

Gegenmaßnahmen

Das Monitoring-Setup

Zunächst muss der Status des Systems in regelmäßigen Abständen geprüft werden, um die Verfügbarkeit feststellen zu können. Monitoring-Tools gibt es einige. An dieser Stelle ging es uns darum, eine pragmatische und kostenfreie Lösung vorzustellen. Wir sind dabei auf das Dashboard von UptimeRobot gestoßen. Ein Konto ist schnell und kostenlos erstellt. Benötigt wird lediglich eine E-Mail-Adresse zur Bestätigung bei der Kontoeinrichtung. Anschließend kann wahlweise eine IP-Adresse oder der URL einer Domain für die Überwachung festgelegt werden. Als Folge erhält man eine Benachrichtigung bei jeder Statusänderung per E-Mail. Wem das bisher reicht, der kann an dieser Stelle schon aufhören zu lesen. Viel Erfolg!

Die Benachrichtigungs-Alternative

Für alle Neugierigen legen wir aber hinsichtlich der Performanz der Benachrichtigung gerne einen Zahn zu – das Zauberwort heißt „IFTTT“. Einigen unter Ihnen ist diese nützliche und einfach zu bedienende App bereits ein Begriff. Für die, die sie noch nicht kennen, möchten wir kurz das Konzept vorstellen: „IFTTT“ ist die Abkürzung für „IF THIS THEN THAT“ – oder eingedeutscht „wer A sagt, muss auch B sagen“.

Das Prinzip sieht demnach vor, verschiedene Umstände und Automatismen miteinander zu Verknüpfen. So kann beispielsweise eine E-Mail an einen bestimmten Verteilerkreis versendet werden, sobald ausgewählte Inhalte über Social Media Netzwerke geteilt werden, eine tägliche Zusammenfassung aller selbsterzeugten Posts und Tweets als Online Spreadsheet erzeugt werden, oder eine automatische Antwort als Textnachricht versendet werden, falls man einen eingegangenen Anruf verpasst hat (z.B. während das Smartphone im Meeting lautlos geschaltet ist).
Diese Verknüpfungen werden Rezepte genannt und bieten eine Vielzahl von Schnittstellen zu etablierten Apps, mobilen Betriebssystemen und Social Media Netzwerken. Basierend auf dieser Idee möchten wir einen Benachrichtigungsservice einrichten, als Zutaten für unser Rezept dienen uns in diesem Falle:

  • Der RSS-Feed von uptimerobot.com
  • Die Möglichkeit, Systemnachrichten auf dem Smartphone zu generieren

Wir haben für unseren Versuch eine Benachrichtigung auf einem Android-Gerät (Samsung Galaxy S4) getestet, gehen jedoch davon aus, dass die Möglichkeiten für iOS-Geräte ebenso bestehen, da die App auch über den Applestore angeboten wird.

Das Rezept ist in wenigen Minuten kinderleicht zusammengestellt und der kostenlose Monitoring-Service läuft seither einwandfrei. Wer nun noch der (hoffentlich wenigen) Benachrichtigungen per E-Mail überdrüssig ist, der kann per Filter die eingehenden E-Mails als gelesen archivieren oder direkt löschen, die Benachrichtigung über das Endgerät erfolgt in jedem Fall, vorausgesetzt, man befindet sich an einem Ort mit ausreichender Netzabdeckung.

Die Home-Automation

Was hat nun dieses Thema mit dem mobilen Server-Monitoring zu tun?
Nichts. Aber ein Anwendungsbeispiel soll aufweisen, wie nützlich diese App darüber hinaus sein kann:
Über die Ortungsfunktion kann ein bestimmter Standort festgelegt werden, der als Trigger für ein bestimmtes Endgerät dienen soll. In diesem Falle sei es das Smartphone und der Ort die eigene Wohnung. Sobald man sich nach dem verdienten Feierabend dieser bis auf einen einstellbaren Radius nähert, kann das Smartphone ein Ereignis auslösen. Und in diesem Falle seien es die LED-Leuchtmittel der Firma Philips – die der Serie „Hue“, um genau zu sein. Sie sind per WLAN einzeln ansprechbar und auf eine beliebige Farbe und Helligkeit per Remote-App einzustellen. So kann die gewünschte Beleuchtung bereits aktiviert werden, sobald man das WLAN der eigenen vier Wände betritt. Jeder, der schon einmal mit mehr als einer Einkaufstüte bewaffnet jeden einzelnen Lichtschalter auf dem Weg zum Bestimmungsort des Einkaufs bedienen musste, weiß dieses Rezept zu schätzen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Kreation eigener Rezepte mit IFTTT und würden uns über die Zusendungen Ihrer nützlichsten Ideen über die Kommentarfunktion freuen.

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Thomas von Mengden
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